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St. Nikolaus bei Güssing, Waldbrand am 20.4.1971

Die Wirksamkeit schnellen Einsatzes und "Zur-Stelle-Sein" unserer Ortswehren erwies sich 20. April 1971 bei einem Waldbrand im Ortsgebiet Güssing/St. Nikolaus. Dadurch war es wieder möglich, einen größeren Schaden abzuwehren und wertvolles Volksgut zu retten.

Um 15.30 Uhr dieses Tages wurde das Kommando der Feuerwehr Güssing vom Ausbruch eines Waldbrandes im besagten Ortsgebiet verständigt. Hilfeleistung wurde erbeten. Sofort nach der Alarmierung erhielten zwei Löschfahrzeuge - ein KLF-Land-Rover 1:4 und ein LLF-Opel-Blitz 1:6 - den Einsatzbefehl. Vom zuerst an der Einsatzstelle eingetroffenen KLF wurden nach Erkennen der Situation zwei Handfeuerlöscher P 12 auf Rückentrage zum Niederschlagen des sich immer weiter ausbreitenden Bodesbrandes eingesetzt. Der Rest der Besatzung des KLF sowie die inwischen eingetroffene Besatzung des LLF versuchten mit Handwerkzeugen die noch verbliebenen Flammen niederzukämpfen. Dadurch war es möglich, den Bodenbrand, der bereits eine Fläche von 30 Ar erfasst hatte, zu lokalisieren.

Die weitere Brandbekämfung gestaltete sich äußerst schwierig. Das Abdecken der Brandnester (brennende Baumstrünke und Wurzeln) mit Erde gelang nicht vollständig. Der Humus des Waldbodens war durch die große Brandhitze wie Asche geworden. Ein ziemlich heftiger Wind trug die Erde wieder fort und fachte die freigewordenen Brandnester wieder an. Löschen mit Wasser wäre wirksamer gewesen. So machte sich wieder das Fehlen eines TLF in unliebsamer Weise bemerkbar. Eine Löschwasserförderung von der nächstgelegenen Wasserstelle. die mehrere 100 Meter entfernt war, war durch die Überwindung eines steilen Waldstückes sehr zeitraubend und verlangte überdies mehr an Einsatzkräften, als vorhanden waren. Das war der Grund zum raschen Entschluss, Löschwasser mittels eines Behälters zur Brandstelle zu bringen und so wirksam zu löschen. Die zwei Kilometer von der Einsatzstelle mit Straßenbauarbeiten beschäftigte Baufirm Dipl.-Ing Lenikus, Wien, stellte auf Ersuchen der Einsatzleitung ihren Wasserbehälter sofort zur Verfügung. Er wurde an das geländegängige KLF gekoppelt, bei einem Hydranten rasch aufgefüllt und zur Einsatzstelle gebracht. Dadurch standen binner kurzer Zeit 3000 Liter Löschwasser zur Verfügung - und dies viel rascher als mit einer Relaisleitung.

Schwierigkeiten wurden überwunden. Diese fahrbare Löschwasserbezugsstelle sollte nun das fehlende TLF ersetzen. Um aber den Behälter als Wasserstelle für den Pumpenbetrieb zu verwenden, musste die Pumpe höher liegen. Mit einem neben der Brandstelle befindlichen Hohlweg wurde dieses Problem sofort gelöst. Der Wasserbehälter wurde in den Hohlweg geschleppt, eingebremst und das KLF mit der VP 100 auf ein höher gelegenes Feld postiert. Nun rasch die Saugleitung in die Öffnung des Behälters - und fertig war das improvisierte TLF. Mit 2 C-Rohren 8 mm ging es an die Brandbekämpfung der Brandnester. Der für etwa 12 Minuten errechnete Wasservorrat reichte auch tatsächlich aus, um alsbald ein "Brand aus!" zu erreichen.

Bei diesem Einsatz hat sich wieder einmal mehr der Vorteil des P 12 auf Rückentragen erwiesen, der große Bewegungsfreiheit bietet und ein rasches Wechseln der Angriffspositionen ermöglicht. Ebenso großen Vorteil bietet das KLF Land-Rover 109 mit seiner schmalen Bauart; ein ideales Löschfahrzeug für den Waldbrand-Einsatz.

Zum Schluss möchten wir für die gute Zusammenarbeit mit der Funkstreife der Gendarmerie-Postens Güssing (Nachrichtenübermittlung!) und vor allem auch die schon erwähnte sofortige Bereitstellung des Wasserbehälters durch die Baufirma Dipl.-Ing Lenikus, Wien, dankbar hervorheben.

OBI Walter Bartl

Quelle: Text und Bilder: "die WEHR", 5/1971, Mitteilungen des Landes-Feuerkommandos für das Burgenland, Seite 85.

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