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Wissen - Manchmal ist Ernährung schuld

Manchmal ist die Ernährung schuld, wenn es nicht läuft. Sieben Problemfelder im Blickpunkt.
Essen ist nicht nur Nahrung, sondern auch Medizin. Was Sie essen oder auch nicht essen, kann Ihre Gesundheit entscheidend beeinflussen. Bevor Sie Ihren Hausarzt wegen Muskelkrämpfen, chronischer Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Gelenkschmerzen oder Ähnlichem konsultieren, sollten Sie sich zunächst einmal Gedanken über Ihre Ernährung machen. Vielleicht liegt hier schon der Schlüssel zur Genesung. Die im Folgenden beschriebenen Symptome könnten in diesem Sinne durchaus Hilferufe Ihres Körpers sein, der damit beispielsweise sagen möchte, dass es ihm an einem bestimmten Vitamin mangelt. Solche Signale haben natürlich nur dann eine Wirkung, wenn man sie als solche zu deuten weiß. Um die Forderungen unseres Körpers nach bestimmten Nährstoffen richtig zu deuten und entsprechend darauf reagieren zu können, sollen die folgenden Ausführungen zu sieben oftmals ernährungsbedingten Symptomen eine Anleitung sein.

Müde nach dem Training

Symptom: Nach einem mittäglichen Trainingslauf fühlen Sie sich den ganzen Nachmittag erschöpft. Bei der Arbeit haben Sie Mühe, wach zu bleiben.

Ursache und Abhilfe: Dieser Erschöpfung können mehrere Faktoren Zu Grunde liegen, so unter anderem dass genug oder im Gegenteil zu viel gegessen haben. Natürlich mag es auch einfach an zu harter Trainingsbelastung liegen. Nach dem Laufen müssen durch geeignete Nahrung die verbrauchten Glykogenspeicher wieder aufgefüllt und der Blutzuckerspiegel normalisiert werden. Das geht auch, ohne sich unnötig voll zu stopfen. Zu viel Essen auf einmal macht träge und müde, weil Blut für die Verdauung benötigt und dafür aus anderen Körperregionen abgezogen wird. 30 Minuten nach dem Lauf ist eine Mischung aus Kohlenhydraten und Proteinen zu empfehlen, beispielsweise ein Tunfischsandwich und ein Apfel, oder ein leichtes Bohnengericht und eine Orange. Die Portion darf jedoch nicht zu groß sein. Etwa zwei Stunden später sollten Sie erneut einen kleinen Snack, vielleicht ein paar Nüsse oder Studentenfutter, und ein Glas Saft zu sich nehmen.

Magen-Darm-Probleme

Symptom: Stets passiert es Ihnen auf dem wöchentlichen langen Trainingslauf, dass Sie irgendwann ?in die Büsche" müssen. Das kann sehr unangenehm werden und den ganzen Laufspaß vermasseln, denn nicht immer ist ein ?stilles Örtchen" in der Nähe.

Ursache und Abhilfe: Vermutlich sind es 30 bis 50 Prozent aller Langstreckenläufer, die gelegentlich darunter leiden müssen, dass ihr Magen-Darmtrakt rebelliert. Das kann sich in Übelkeit, Magenkrämpfen, Sodbrennen oder Durchfall äußern. In der Mehrzahl der Fälle liegt die Ursache einfach in der mechanischen Belastung beim Laufen, welche die normalen Funktionsabläufe des Magen-Darmtrakts erschwert. Bisweilen kann schon durch die Verlegung des Trainings vom Morgen auf einen späteren Zeitpunkt Abhilfe geschaffen werden. Der Darm hat dann zuvor die Möglichkeit, seine Arbeit zu leisten. Vor einem langen Trainingslauf sollten Sie zwei Stunden nichts essen sowie am Tag zuvor weniger Ballaststoffe zu sich nehmen. Ballaststoffreiche Nahrung wie Kleie oder Vollkornprodukte verweilen nämlich länger im Darm und fördern später den Stuhlgang. Halten Sie sich auch mit koffeinhaltigen Getränken wie Kaffee und Tee vor dem Laufen zurück. Diese reizen leicht den Darm und regen seine Tätigkeit an. Um sicher zu sein, nicht doch eine versteckte Magen-Darm-Krankheit mit sich herumzuschleppen, die zum Beispiel durch langes Laufen verstärkt wird, sollten Sie bei regelmäßig wiederkehrenden Problemen dennoch Ihren Arzt konsultieren.

Gelenkschmerzen

Symptom: Nach jedem Laufen treten Schmerzen in den Gelenken auf.

Ursache und Abhilfe: Altersbedingte Degeneration kann eine Abnutzung der Gelenkknorpel bewirken; die Folge sind Gelenkschmerzen und schließlich Osteoarthritis, eine Entzündung der Gelenke. Zwei spezielle Nährstoffe, Chondroitinsulfat und Glucosamin, können solche durch Abnutzung verursachten Gelenkschmerzen lindern. Chondroitin ist Bestandteil der Knorpelsubstanz, Glucosamin dient als Baustoff für Zellen, die auf die Knorpelbildung spezialisiert sind. Untersuchungen haben ergeben, dass Zusatzgaben von täglich etwa 1500 Milligramm jedes dieser Stoffe die auftretenden Schmerzen lindern und die Funktion der Gelenke verbessern. Aspirin und andere entzündungshemmende, nicht steroide Medikamente wirken ebenfalls schmerzlindernd, werden aber nicht unbedingt für die Einnahme über einen längeren Zeitraum empfohlen, da sie Nebenwirkungen wie Magenbeschwerden oder Blutungen haben können. Da Chondroitin und Glucosamin zum allmählichen Aufbau von Knorpel beitragen, wird ein schmerzlindernder Effekt auch erst eine bestimmte Zeit nach Einnahme dieser Stoffe eintreten. So müssen Sie sich unter Umständen bis zu zwei Monate gedulden, bevor eine Besserung spürbar wird.

Starke Krämpfe

Symptom: Bei längeren Trainingsläufen werden Sie von starken Muskelkrämpfen in den Beinen geplagt.

Ursache und Abhilfe: Muskelverkrampfungen treten häufig in der letzten Phase einer Trainingseinheit auf, besonders bei Menschen mit einer Veranlagung zu Krämpfen. Die Ursache von Muskelkrämpfen waren schon oft Gegenstand kontroverser Debatten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich jedoch einfach um eine Faserermüdung, die Veränderungen im Muskel selbst auslöst und ihn in einen Zustand erhöhter Reizbarkeit versetzt. Darüber hinaus können Dehydrierung und Elektrolytverluste Krämpfe bewirken, besonders bei Menschen, die stark schwitzen und dabei viel Natrium ausscheiden. (An den weißen Schweißrändern auf Ihrer Trainingskleidung können Sie erkennen, ob Sie zu dieser Gruppe gehören.) Um Muskelkrämpfe zu vermeiden, muss man Muskelermüdung verhindern. Wollen Sie zum Beispiel Umfang oder Intensität Ihres Trainings steigern, sollten Sie dies nur ganz allmählich tun. ?Tanken" Sie bei längeren Läufen zwischenzeitlich Sportgetränke auf, die Ihren Körper mit Kohlenhydraten und Elektrolyten versorgen. Als Richtlinie gilt: alle 15 bis 20 Minuten mindestens einen halben Becher. Wer übermäßig viel Salz ausschwitzt, benötigt mehr Natrium, als die Sportdrinks üblicherweise enthalten. Salzstangen, Salzbrezeln oder ähnlich fettarme Snacks können hier sehr hilfreich sein.

Häufige Erkältungen

Symptom: Sie fangen sich im Winter jede Erkältung ein, die gerade umsteht.

Ursache und Abhilfe: Gut möglich, dass Ihr Immunsystem ein paar zusätzliche Streicheleinheiten benötigt. Dies ließe sich durch eine Ernährung mit gutem Eiweiß aus Soja, Fisch, magerem Fleisch und Eiern bewerkstelligen, ergänzt durch wichtige Spurenelemente wie Zink und Kupfer sowie selbstverständlich Vitamin C. Ebenso fördern essenzielle Fettsäuren, wie sie in Nüssen und Leinsamen enthalten sind, die Stärkung des Immunsystems. Pro Woche sollten Sie ein- bis zweimal Fisch auf ihren Speiseplan setzen und an vier bis fünf Tagen eine gute Portion Nüsse essen. Reichlich Obst, Gemüse und Vollkornprodukte sollten nicht fehlen, denn sie versorgen uns mit den wichtigen photochemischen Substanzen, das heißt also, den nur in Pflanzen vorkommenden Nährstoffen.

Regelmäßige Kopfschmerzen

Symptom: Nach Ihrem üblichen Morgentraining stellen sich anhaltende Kopfschmerzen ein, so dass Sie sich nur mit Mühe auf Ihre Arbeit konzentrieren können.

Ursache und Abhilfe: Unser Gehirn besteht zu 75 Prozent aus Wasser. Daraus folgt, dass eine der möglichen Ursachen für Kopfschmerzen Dehydrierung sein kann. Sie sollten deshalb nach jedem Laufen mindestens zwei Becher Flüssigkeit zu sich nehmen. Das allein reicht aber nicht aus. Unabhängig vom Sporttreiben ist es ratsam, den ganzen Tag über reichlich zu trinken. Wasser, Mineralgetränke, Kräutertee und Obstsäfte sind hier stets empfehlenswert. Dies gilt besonders, wenn Sie in einem zentralbeheizten oder klimatisierten Raum mit trockener Luft arbeiten. Als Maßstab für ausreichende Flüssigkeitsaufnahme gilt: Vier- bis fünfmal müssen Sie während des Tages die Blase entleeren. Der Urin sollte wässrig blass bis hellgelb sein. Kaffee wirkt dehydrierend und sollte daher nur eingeschränkt genossen werden Wenn man jedoch an größere tägliche Mengen gewöhnt ist, kann plötzliche Abstinenz zu Entzugserscheinungen führen, die sich durch Kopfschmerzen äußern. Bei vorhandener Migräneneigung hingegen kann gerade der Genuss von Kaffee, Tee und bestimmten Früchten Schmerzattacken auslösen.

Schlafstörungen

Symptom: Nach dem Schlafengehen wälzen Sie sich eine halbe Stunde oder länger unruhig von einer Seite auf die andere. Irgendwann schlafen Sie dann zwar ein, ohne jedoch durchschlafen zu können.

Ursache und Abhilfe: Etwa 55 Prozent der Erwachsenen haben Probleme mit dem Ein- oder Durchschlafen. Meist stecken dann unbewusster Stress durch die Arbeit, Probleme in der Familie oder sozialer Druck dahinter. Schlafprobleme sind natürlich . Aber auch die Ernährung ist nicht ganz unbeteiligt. Koffein zum Beispiel kann seine Wirkung vier bis fünf Stunden lang entfalten. Menschen mit Schlafproblemen sollten daher schon am Nachmittag keine koffeinhaltigen Getränke mehr zu sich nehmen. Ein kohlenhydratreiches Abendessen oder ein später Imbiss, wie etwa Pasta oder Müsli, können durchaus eine Einschlafhilfe sein. Kohlenhydrate nämlich beeinflussen indirekt die Produktion von Serotonin im Gehirn. Dieser natürlichen Substanz wird auch eine schlaffördernde Wirkung zugeschrieben. Und ein letzter Hinweis, damit sich guter Schlaf einstellt: Keine Mammutportionen n und nicht zu viel Alkohol vor o dem Schlafengehen.

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