Wissen - Wie nehme ich mit Sport ab
Am Ende der kalten Jahreszeit zeigt die Waage recht gerne das
eine oder andere Kilo mehr an als noch im Herbst zuvor, und das Laufen fällt
genau um dieses Quantum schwerer. Ganz logisch, wie folgendes Beispiel zeigt:
Ein 70 PS starker Motor treibt ein leichtes Auto ungleich schneller an als ein
schweres Auto. Die nahenden Wettkämpfe erinnern daran, das überflüssige
Körperfett wieder loszuwerden. Die Frage ist nur wie.
Achtung vor radikalen Diäten
Vielleicht hat Ihnen eine Bekannte gerade wieder von ihrer rigorosen Maßnahme
vorgeschwärmt, mit der sie in kürzester Zeit zahlreiche Kilos verloren hat.
Fragen Sie ruhig nach, wie rasch nach einer solchen Diät die Kilos wieder in die
Höhe geschnellt und das alte Körpergewicht erreicht oder sogar überschritten
wurde! Alle 1.000-Kilokalorien-Programme sind von vornherein zum Scheitern
verurteilt. Warum das so ist? Jeder Mensch hat einen individuell
unterschiedlichen Grundumsatz der definiert ist als die Energiemenge, die der
Körper bei vollkommener Ruhe innerhalb von 24 Stunden benötigt, um die
Körperfunktionen aufrechtzuerhalten. Er steht in engem Zusammenhang mit der
absoluten Muskelmasse und liegt in etwa zwischen 1.200 und 2.000 kcal. Eine
kleine, leicht gebaute Frau benötigt natürlich weitaus weniger Energie als ein
großer, muskulöser Mann. Überaus wichtig ist die Tatsache, dass dieser
individuelle Grundumsatz unter keinen Umständen unterschritten werden darf, da
es sonst zum so genannten Jo Jo - Effekt kommt. Das bedeutet, dass der Körper zu
Sparmaßnahmen gezwungen wird und Tricks findet, um die zugeführte Energiemenge
besser zu verwerten oder woanders einzusparen. Er schaltet auf Sparflamme. Wird
dann wieder die normale Nahrungsmenge zugeführt, so verwertet der Körper sie
viel zu gut und die Kilos schnellen rascher in die Höhe, als sie gefallen sind.
Die effektivste Methode, um rasch und nachhaltig abzunehmen, ist, genau die
Energiemenge in Form von vollwertigen Nahrungsmitteln zuzuführen, die nur leicht
über dein individuellen Grundumsatz liegt. Der Haken: als Läufer mit einem
regelmäßigen Training sollte man auch davon die Finger lassen!
Die Gefahr, Substanz zu verlieren
Denn es kann sehr leicht "an die Substanz gehen". Vor allem das menschliche
Gehirn und andere innere Organe benötigen eine konstante Zufuhr an Glukose
(Traubenzucker), die vor allem in der Leber gespeichert und von dieser im
Bedarfsfall zur Verfügung gestellt wird. Auch die Muskulatur speichert Glukose
(Kohlenhydrate) in Form des Muskelglykogens, die dann für die Muskelarbeit
herangezogen wird. Die Speicher sind jedoch limitiert und bereits nach einem Tag
vollkommenen Fastens entleert. Bei teilweisem Fasten datiert dies entsprechend
länger, jede sportliche Betätigung fördert jedoch die Entleerung. Als Folge
davon ist der Körper gezwungen, körpereigenes Eiweiß anzugreifen und unter
Abspaltung des Stickstoffes in das dringend benötigte Kohlenhydrat umzuwandeln
Ein rascher Gewichtsverlust ist neben einen Wasserverlust immer auch auf den
Verlust von Muskelmasse zurückzuführen - und das geht sehr schnell! Für den
Läufer bedeutet dies einen drastischen Leistungseinbruch, der schlimmer ist als
das eine oder Kilo zu viel.
Die Strategie für den Sportler
Der tatsächliche Tagesverbrauch an Energie ergibt sich aus dem Grundumsatz plus
der Energie, die man durch die Bewegung im Alltag und durch das Training
verbraucht. Diese Energiemenge beläuft sich auf zirka das 1,5fache des
Grundumsatzes bei leichter Bewegung beziehungsweise das 2,2- bis 2,5fache bei
höherer sportlicher Aktivität und macht in der Regel zwischen 3.200 und 3.700
kcal pro Tag aus. Das einfachste und effizienteste Mittel, um die paar Kilos
zuviel wieder ohne Schaden loszuwerden ist, das Training wie gewohnt
weiterzuführen und täglich zwischen 300 und 500 Kilokalorien an Nahrung
einzusparen. dies tut nicht weh, aber es wirkt! Am leichtesten gelingt dies,
wenn man sich ehrlich vor Augen führt, was man täglich und gewohnheitsmäßig an
überflüssigen, meist nicht hochwertigen Nahrungsmitteln konsumiert. 300
Kilokalorien entsprechen der Energiemenge einer Wurstsemmel und 500 Kilokalorien
der einer Tafel Schokolade oder eines Stück Kuchens. Viel überflüssig ungesunde
Energie lässt sich einsparen, indem man rigoros das feste und versteckte Fett
aus dem Speiseplan streicht. Beispiele: das Zuviel an Butter auf dem
Frühstücksbrot, die fetten Soßen, übrigens auch Soßen mit fettem Käse zu
Nudelgerichten, fetter Käse und alle Wurstsorten, verstecktes Fett in
Süßigkeiten (Schokolade besteht zu 50% aus Fettkalorien), Kuchen, Knabbereien.
Wer es genau wissen will, schlägt in einer Kalorientabelle nach, die es in jeder
Buchhandlung zu kaufen gibt. Entscheidend für den Erfolg ist vor allein die
Konsequenz! Seine Energie in ein konsequentes Verhalten zu investieren, ist
weitaus zielführender, als unter hohem mentalem Energieaufwand kurzfristig eine
Radikaldiät durchzuziehen.
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Ihr Sportfachgeschäft in Güssing
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