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Wissen - Tempofalle

Die meisten Läufer laufen zu schnell. Was Trainer und andere Experten schon lange behaupten, wurde kürzlich in einer Studie an der Kölner Sporthochschule sogar wissenschaftlich untermauert.
Die Folge:
Der Hobbyläufer hat mehr Stress als Spaß und verliert vielleicht die Lust, der ambitionierte Freizeitläufer erzielt weit weniger Leistungsfortschritt, als er dies tun könnte, würde er sein Training besser gestalten, was das Lauftempo betrifft.
Selbst bei Eliteläuferinnen und -läufern ist nicht selten zu beobachten, dass sie beispielsweise die regenerativen Trainingseinheiten zu schnell absolvieren.
Vier typische Tempofehler
Flottes Loslaufen von Beginn an.
Ideal wäre es, 10 bis 15 Minuten sehr ruhig einzulaufen. Stehen Tempoläufe auf dem Programm, empfehlen sich nach dem Warmlaufen einige Stretchingübungen.
Abruptes Anhalten nach dem Lauf.
Dies ist vor allem bei Anfängern immer wieder zu beobachten. Joggen Sie die letzten fünf bis zehn Minuten ganz langsam aus.
Gruppenzwang.
Wenn Sie in der Gruppe laufen (z.B. beim Lauftreff) und Ihnen das Tempo zu hoch ist, klinken Sie sich aus. Es sei denn, Sie wollen an diesem Tag unter Wettkampfbedingungen laufen.
Tempowechsel.
Lassen Sie sich bei einem Wettkampf nicht zu früh (z.B. auf der ersten Hälfte eines 10-km-Laufes oder Halbmarathons) auf Positionskämpe ein. Sie werden es bitter büßen. Versuchen Sie, im Wettkampf ein möglichst gleichmäßiges Tempo durchzulaufen. Wenn Sie das Tempo steigern, dann tun Sie dies sachte und nicht abrupt.
Für jeden das richtige Tempo
Anfänger, Fortgeschrittene und Leistungsambitionierte
Je nach Leistungsstand (bezogen auf die aktuelle Bestzeit über 10 Kilometer) unterscheiden sich die Laufgeschwindigkeiten im Training. Die Leistungsbandbreite in dieser Übersicht reicht vom Anfänger bis zum ambitionierten Läufer, der mindestens einmal am Tag trainiert. Angegeben ist jeweils ein Lauftempo (in Minuten pro Kilometer) beim langsamen Dauerlauf (LDL), beim normalen Dauerlauf (NDL) und beim Tempodauerlauf (TDL).

Die Tempoangaben für die kurzen Tempoläufe (KTL) beziehen sich auf Strecken von 300-400 Meter bei Wiederholungsfrequenzen von 10 bis 12, die Angaben für die langen Tempoläufe (LTL) auf Distanzen von einem Kilometer (6 bis 8 Wiederholungen) bis zwei Kilometer (3 bis 4 Wiederholungen).

Bestzeit 10 km  Tempo in Minuten/km  Tempoläufe

55 min 

LDL 6:15-6:30 keine Tempoläufe
  NDL 5:45-6:00  
  TDL 5:25-5:40  
50 min  LDL 6:00-15:00  
  NDL 5:15-5:30  
  TDL   4:55-5:10 LTL 4:45-5:00
45 min  LDL   5:45-6:00 KTL 1:10(300 m)
  NDL   4:50-5:10 KTL 1:38-1:42(400m)
  NDL   4:25-4:40 LTL 4:20-4:30
42:30 min  LDL   5:35-5:45 KTL 1:08(300 m)
  NDL   4:35-4:50 KTL 1:34-1:36(400 m)
  TDL   4:15-4:25 LTL 4:00-4:15

Langsamer Dauerlauf (LDL) 8-20 km, Normaler Dauerlauf (NDL) 10-15 km, Tempodauerlauf (TDL) 6-8 km,
Kurze Tempoläufe (KTL) 300-400 m, Lange Tempoläufe (LTL) 1-2 km

Bestzeit 10 km  Tempo in Minuten/km  Tempoläufe
40 min  LDL um 5:30 KTL 1:06-1:08(300 m)
  NDL 4:30-4:45 KTL 1:30-1:32(400 m)
  TDL 4:00-4:10 LTL 3:50-4:00
37:30 min  LDL 5:15-5:30 KTL 1:02-1:04(300 m)
  NDL 4:25-4:40 KTL 1:26-1:28(400 m)
  TDL 3:50-4:00 LTL 3:40-3:50
35 min  LDL 5:00-5:20 KTL 56-60 sec(300 m)
  NDL 4:15-4:30 KTL 1:18-1:22(400 m)
  TDL 3:40-3:50 LTL 3:25-3:40
32:30 min  LDL um 5:00 KTL 54 sec(300 m)
  NDL 4:10-4:25 KTL 1:12-1:16(400 m)
  TDL 3:25-3:40 LTL 3:10-3:20

(entnommen aus Runners World 1/98)

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