Wissen - Optimaler Treibstoff
Die Idee ist einfach: Hochleistungen verlangen einen hochwertigen Brennstoff -
kein Rennwagen würde sich mit minderwertigem Fusel in den Grenzbereich jagen
lassen. Wer "junkfood" schätzt, meint; dass das
richtige Essen Nebensache ist. Und wer optimales Training für völlig ausreichend
hält, lässt eine Menge Potenzial auf der Strecke. (FRIEDRICH KREUZRIEGLER,
Marathon Laufsport)
Vorweg: Die Ernährung muss immer individuell gehandhabt werden. Sie muss einen
hohen Grad an Flexibilität erfüllen, an Trainings- und Wettkampfbedingungen
angepasst sein und dem persönlichen Geschmack sowie der individuellen
Verträglichkeit entsprechen. Essen ist Sinnesgenuss und dieser soll sich durch
den Trainings- und Lebensprozess ziehen und nicht an einem einzelnen
Wettkampftag zu Gunsten des Dogmas "sportgerecht"
hinten angestellt werden. Es reicht einfach nicht, am Tag X seine Ernährung der
Wettkampfsituation unterzuordnen. Das sportgerechte Essen ist ein Teil des
Lebensstils eines Läufers.
Die Basisernährung
Durch Training und Ernährung vermehrt man als lokale Energiespeicher die
Glykogenvorräte in der Arbeitsmuskulatur. Ebenso wird die Nutzungsmöglichkeit
der großen Energievorräte in Form von Fett optimiert. Die Ausdauerformel besagt,
dass die optimale Kost fettkontrolliert und kohlenhydratbetont sein soll. Am
besten bestehen 55 bis 65 Prozent der Nahrungsenergie aus Kohlenhydraten, 25 bis
30 Prozent aus Fett und 10 bis 15 Prozent aus hochwertigem Eiweiß. Diese
Empfehlung für die Basisernährung von Ausdauersportlern entspricht der
ausgewogenen Mischkost mit einer hohen Nährstoffdichte an Vitaminen und
Spurenelementen. Getreideprodukte, Kartoffeln, Obst und Gemüse dominieren.
Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Eier und Hülsenfrüchte werden als Beilagen
gesehen.
Fünf Basistipps zur Sporternährung
1.) Die Magenverweildauer einer Speise ist umso länger, desto fetter die Speise
ist, desto weniger gut gekaut wurde und desto ballaststoffreicher sie ist.
Hülsenfrüchte oder ein Gurkensalat können bis zu vier und mehr Stunden im Magen
liegen bleiben. Bei leichten kohlenhydratbetonten Speisen kann man von zwei bis
drei Stunden ausgehen. Getränke mit hohem Kohlenhydratanteil bleiben je nach
Konzentration der Inhaltsstoffe 15 bis 30 Minuten im Magen.
2.) Nach Training oder Wettkampf befindet sich der Organismus eines Läufers im
Zustand der Kohlenhydratverarmung. Die Speicher in der Muskulatur werden
?überschießend" aufgefüllt, wenn das entsprechende Angebot vorhanden ist. Direkt
nach der Belastung eignen sich insbesondere Kohlenhydratgetränke. Fruchtsäfte
mit ihrem natürlich hohen Kaliumgehalt eignen sich besonders, da sie ein Enzym
aktivieren, das zur Kohlenhydratspeicherung notwendig ist. Eine hohe Belastung
durch Training oder Wettkampf führt auch zu einem leicht erhöhten Eiweißbedarf
in der Nachbelastungsphase. Diesen deckt man am besten mit fettarmen tierischen
oder pflanzlichen Eiweißquellen.
3.) Aus Tipp 1 ergibt sich, dass fettreiche Speisen vor einem Wettkampf oder
Training wenig zweckmäßig sind. Wer nun hofft, nach getaner Arbeit sich in die
Niederungen des Junkfoods begeben zu dürfen, hat leider die Rechnung ohne den
Wirt gemacht. Eiweißreiche Nahrung, die gleichzeitig einen hohen Fettanteil
aufweist, verzögert deutlich die Regeneration der Kohlenhydratspeicher. Also:
Hände weg!
4.) die Grundregeln der Ernährung am Wettkampftag besagen zuallererst: Keine
Experimente an diesem Tag. Jedes Lebensmittel und jedes Getränk muss bereits
erprobt sein. Hie letzte Mahlzeit sollte drei Stunden vor dem Start eingenommen
worden sein. Ein Hungergefühl und ein Flüssigkeitsdefizit verbieten sich am
Start. Ein guter Kohlenhydratriegel oder eine Banane belasten den Magen im
Vorstartzustand kaum. Essen und trinken Sie nach Hunger- oder Durstgefühl
während des Wettkampfs, dann sind Sie sicherlich immer zu spät dran. Bei
Belastungen unter 45 Minuten ist eine Aufnahme von Kohlenhydraten nicht
notwendig. Eine individuelle Ernährungsberatung und -Planung durch einen
Experten, am besten kombiniert mit einer Analyse zur Bestimmung des
individuellen Bedarfs an Mikronährstoffen, erscheint ein hohes
Leistungspotenzial zu bieten. In der Zukunft wird es immer wichtiger werden,
nicht nur hart, sondern auch smart zu trainieren.
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Ihr Sportfachgeschäft in Güssing
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