Kleinmürbisch
Kleinmürbisch ist eine Gemeinde mit 231 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Güssing im Burgenland. Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Felsömedves, und der kroatische Ortsname Mali Medveš.
Durch Kleinmürbisch fließt der Bach von Kleinmürbisch (rechter Zubringer zum Reinersdorfer Bach) und
der Dragenbach, welcher dann in den Reinersdorfer Bach übergeht.
Geografie: Kleinmürbisch ist der einzige Ort in der Gemeinde.
Die Gemeinde Kleinmürbisch liegt im Güssinger Hügelland im Südburgenland; gekennzeichnete Wander- und Radwanderwege laden zu einem Ausflug in die unberührte Natur ein, und die waldreiche Landschaft erfreut sich auch bei Schwammerlsuchern großer Beliebtheit. War die Bevölkerung früher vorwiegend in der Landwirtschaft tätig, so sind heute viele gezwungen, hauptsächlich nach Wien auszupendeln. Das Vereinsleben spielt eine große Rolle; es trägt zur Erhaltung des Brauchtums bei und fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl. Bereits 1929 wurde die Feuerwehr Kleinmürbisch gegründet; der Kameradschaftsbund entstand in den 60er Jahren. Für Musik bei den heiligen Messen und Begräbnissen ist der Kirchenchor zuständig. Die Sport- und Spielgemeinschaft veranstaltet alljährlich einen Faschingsumzug.
Geschichte: Die Gemeinde, die einst zur Güssinger Herrschaft gehörte, scheint im Mittelalter mit Großmürbisch vereint gewesen zu sein, da die Schenkungsbriefe der Könige an die Güssinger Burgherren immer nur von einem "Medves" (Mürbisch) reden. Im Jahre 1599 kommt der Name "Kys-Medves" in einem Steuerausweis vor, nachdem verschiedene Adelige ebendort acht Häuser besaßen.
1609 werden sieben adelige Häuser genannt, für die sieben Gulden Steuer zu zahlen waren. Als die herrschaftlichen Güter zwischen den Brüdern Christoph und Paul Batthyány im Jahre 1662 geteilt wurden, erhielt Graf Paul den Fischteich von Kleinmürbisch. Dieser befand sich laut Urbar von 1779 nächst der Gemeinde. Obwohl Fische eingesetzt wurden, trug er jedoch kaum die Auslagen. Auch zwei Fischreservoire für den Winter, die sich allerdings in einem verwahrlosten Zustand befanden, waren vorhanden.
Die Katholiken in Kleinmürbisch gehörten immer zu der Pfarre St. Nikolaus. Aufzeichnungen zufolge wurde die erste Glocke im Jahr 1776 gekauft, die von einem 33jährigen, verheirateten Mann namens Michael SZABAN geläutet wurde. Zu diesem Zeitpunkt gab es jedoch noch keine eigene Kirche und keinen Friedhof in Kleinmürbisch. Die Toten wurden bis zum Jahr 1822 im Friedhof in St. Nikolaus bestattet. Die Gläubigen gingen in Güssing zur Kirche.
Die Kinder wurden bis zur Errichtung einer eigenen Schule im Jahr 1824, in St. Nikolaus unterrichtet. Der erste Lehrer in Kleinmürbisch war CSAAR Johann. Er stammte aus Rotenturm und wohnte im Haus Nr. 45. Am 12.9.1844 verstarb er im Alter von 56 Jahren.
Zwischen 1844 und 1852 war Viktor Semler als Lehrer und Notar tätig, der von 1861 bis 1865 auch als Richter erwähnt wird. 1856 besuchten 18 Knaben und 12 Mädchen die Schule. Der Unterricht wurde in deutscher Sprache abgehalten. Da das Schulgebäude wegen seines schlechten Bauzustandes dem Einsturz nahe war, beschloss im Jahr 1855 eine Kommission den Neubau des Schulhauses. Zum Oberschulaufseher wurde im Jahre 1855 vom k. k. Statthalterei-Rat und Komitats-Vorstand in Steinamanger Peter Sommer ernannt. Ihm fiel beim Bau des neuen Schulhauses die größte Verantwortung zu. 1885 zählte man 45 schulpflichtige Kinder.
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Felsömedves verwendet werden.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland.
In den Jahren 1949/1950 erfolge der Bau der Filialkirche; das Feuerwehrhaus wurde am 16. Mai 1950 eingeweiht. Die Elektrifizierung des Ortes erfolge 1951. Die Kirche war unter Bgm. Johann Ecker "Wagner" Eigentum der Gemeinde, da sich das Rüsthaus im selben Gebäude befand. Die Volksschule wiederum befand sich im Besitz der Kirche. 1987/1988 wurde die Besitzverhältnisse im Tauschwege geändert. 1974 wurde die einklassige Volksschule aufgelassen. Die Kinder besuchen seither die Volksschule Großmürbisch.
Wappen: 2009 hat sich die Gemeinde Kleinmürbisch - nachdem es nur mehr ganz wenige Gemeinden im Burgenland ohne eigenes Gemeindewappen gibt - entschieden, ein Gemeindewappen zu führen. Am 16. Dezember 2010 hat der Gemeinderat Kleinmürbisch den Beschluss gefasst, beim Amt der Bgld. Landesregierung um die Verleihung des Rechtes zur Führung eines eigenen Gemeindewappens anzusuchen. Im Vorfeld wurde im Rahmen einer Bürgerversammlung aus mehreren Vorschlägen das neue Wappen - goldene Getreideähren und Laubbäume auf rotem und goldenem Hintergrund - ausgewählt. Dieses symbolisiert die Landwirtschaft und die Wälder als prägende Elemente der Gemeinde(geschichte). Anlässlich der Übergabe des neuen Gemeindewappens veranstaltete die Gemeinde Kleinmürbisch am 2. und 3. Juli 2011 ein Gemeindefest. Am Sonntag, den 3. Juli erfolgte im Rahmen eines Festaktes die feierliche Übergabe der Verleihungsurkunde durch das zuständige Regierungsmitglied LH-Stv. Mag. Franz Steindl im Beisein der Bevölkerung und weiterer Ehrengäste. Auch LH Hans Niessl kam am Nachmittag zum Fest nach Kleinmürbisch (1., 2. und letzter Absatz www.kleinmuerbisch.net).
Ehrenbürger: Franz Dragosits (* 1938), langjähriger Ortsvorsteher, seit 2018 (Quelle: Bezirksblatt, Ausgabe 16, 17./18. April 2019, Seite 26).
Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Feuerwehr- und Gemeindehaus: Auf dem Platz der ehemaligen Schule wurde ein neues Feuerwehr- und Gemeindehaus gebaut. Im Jahr 2005 wurde das Gemeinde- und Feuerwehrhaus um einen Zubau zur Einstellung von kommunalen Fahrzeugen und für Lagerungszwecke erweitert.
Filialkirche: In den Jahren 1949/1950 erfolge der Bau der Kirche in Kleinmürbisch. Die Filialkirche Kleinmürbisch gehört, wie die Filialkirche Inzenhof, zur Pfarre Großmürbisch.
Hobelmuseum: Das Hobelmuseum befindet sich auf Kleinmürbisch 100. Hier findet man alle möglichen Hobel, wie Catch-Hobel, Falzhobel, Federnhobel, Kehlhobel, Multihobel, Nuthobel, Philisterhobel, Putzhobel, Schlichthobel und sonstige Hobel aus allen Weltgegenden. Gründer und Eigentümer des Hobelmuseums ist Franz Slama (Besichtigung gegen Voranmeldung bei Franz Slama unter +43 664 270 66 13). Update: Das Hobelmuseum Kleinmürbisch, eines von nur zwei seiner Art in Österreich, ist Geschichte. Nachdem Gründer und Betreiber Franz Slama Ende April 2021 gestorben ist, ist die Zukunft der Werkzeugsammlung ungewiss.
Holzkreuz: Das Holzkreuz auf steinernen Sockel befindet sich an einer Kreuzung bei der L401 (Großmürbischer Straße) in der Nähe des Dragenbaches.
Kriegerdenkmal: Das Soldatendenkmal befand sich früher an einem steinernen Kreuz am Friedhof von Kleinmürbisch. Im Zuge einer Neugestaltung wurde das Kriegerdenkmal vor dem Friedhof platziert.
Geografie: Kleinmürbisch ist der einzige Ort in der Gemeinde.
Die Gemeinde Kleinmürbisch liegt im Güssinger Hügelland im Südburgenland; gekennzeichnete Wander- und Radwanderwege laden zu einem Ausflug in die unberührte Natur ein, und die waldreiche Landschaft erfreut sich auch bei Schwammerlsuchern großer Beliebtheit. War die Bevölkerung früher vorwiegend in der Landwirtschaft tätig, so sind heute viele gezwungen, hauptsächlich nach Wien auszupendeln. Das Vereinsleben spielt eine große Rolle; es trägt zur Erhaltung des Brauchtums bei und fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl. Bereits 1929 wurde die Feuerwehr Kleinmürbisch gegründet; der Kameradschaftsbund entstand in den 60er Jahren. Für Musik bei den heiligen Messen und Begräbnissen ist der Kirchenchor zuständig. Die Sport- und Spielgemeinschaft veranstaltet alljährlich einen Faschingsumzug.
Geschichte: Die Gemeinde, die einst zur Güssinger Herrschaft gehörte, scheint im Mittelalter mit Großmürbisch vereint gewesen zu sein, da die Schenkungsbriefe der Könige an die Güssinger Burgherren immer nur von einem "Medves" (Mürbisch) reden. Im Jahre 1599 kommt der Name "Kys-Medves" in einem Steuerausweis vor, nachdem verschiedene Adelige ebendort acht Häuser besaßen.
1609 werden sieben adelige Häuser genannt, für die sieben Gulden Steuer zu zahlen waren. Als die herrschaftlichen Güter zwischen den Brüdern Christoph und Paul Batthyány im Jahre 1662 geteilt wurden, erhielt Graf Paul den Fischteich von Kleinmürbisch. Dieser befand sich laut Urbar von 1779 nächst der Gemeinde. Obwohl Fische eingesetzt wurden, trug er jedoch kaum die Auslagen. Auch zwei Fischreservoire für den Winter, die sich allerdings in einem verwahrlosten Zustand befanden, waren vorhanden.
Die Katholiken in Kleinmürbisch gehörten immer zu der Pfarre St. Nikolaus. Aufzeichnungen zufolge wurde die erste Glocke im Jahr 1776 gekauft, die von einem 33jährigen, verheirateten Mann namens Michael SZABAN geläutet wurde. Zu diesem Zeitpunkt gab es jedoch noch keine eigene Kirche und keinen Friedhof in Kleinmürbisch. Die Toten wurden bis zum Jahr 1822 im Friedhof in St. Nikolaus bestattet. Die Gläubigen gingen in Güssing zur Kirche.
Die Kinder wurden bis zur Errichtung einer eigenen Schule im Jahr 1824, in St. Nikolaus unterrichtet. Der erste Lehrer in Kleinmürbisch war CSAAR Johann. Er stammte aus Rotenturm und wohnte im Haus Nr. 45. Am 12.9.1844 verstarb er im Alter von 56 Jahren.
Zwischen 1844 und 1852 war Viktor Semler als Lehrer und Notar tätig, der von 1861 bis 1865 auch als Richter erwähnt wird. 1856 besuchten 18 Knaben und 12 Mädchen die Schule. Der Unterricht wurde in deutscher Sprache abgehalten. Da das Schulgebäude wegen seines schlechten Bauzustandes dem Einsturz nahe war, beschloss im Jahr 1855 eine Kommission den Neubau des Schulhauses. Zum Oberschulaufseher wurde im Jahre 1855 vom k. k. Statthalterei-Rat und Komitats-Vorstand in Steinamanger Peter Sommer ernannt. Ihm fiel beim Bau des neuen Schulhauses die größte Verantwortung zu. 1885 zählte man 45 schulpflichtige Kinder.
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Felsömedves verwendet werden.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland.
In den Jahren 1949/1950 erfolge der Bau der Filialkirche; das Feuerwehrhaus wurde am 16. Mai 1950 eingeweiht. Die Elektrifizierung des Ortes erfolge 1951. Die Kirche war unter Bgm. Johann Ecker "Wagner" Eigentum der Gemeinde, da sich das Rüsthaus im selben Gebäude befand. Die Volksschule wiederum befand sich im Besitz der Kirche. 1987/1988 wurde die Besitzverhältnisse im Tauschwege geändert. 1974 wurde die einklassige Volksschule aufgelassen. Die Kinder besuchen seither die Volksschule Großmürbisch.
Wappen: 2009 hat sich die Gemeinde Kleinmürbisch - nachdem es nur mehr ganz wenige Gemeinden im Burgenland ohne eigenes Gemeindewappen gibt - entschieden, ein Gemeindewappen zu führen. Am 16. Dezember 2010 hat der Gemeinderat Kleinmürbisch den Beschluss gefasst, beim Amt der Bgld. Landesregierung um die Verleihung des Rechtes zur Führung eines eigenen Gemeindewappens anzusuchen. Im Vorfeld wurde im Rahmen einer Bürgerversammlung aus mehreren Vorschlägen das neue Wappen - goldene Getreideähren und Laubbäume auf rotem und goldenem Hintergrund - ausgewählt. Dieses symbolisiert die Landwirtschaft und die Wälder als prägende Elemente der Gemeinde(geschichte). Anlässlich der Übergabe des neuen Gemeindewappens veranstaltete die Gemeinde Kleinmürbisch am 2. und 3. Juli 2011 ein Gemeindefest. Am Sonntag, den 3. Juli erfolgte im Rahmen eines Festaktes die feierliche Übergabe der Verleihungsurkunde durch das zuständige Regierungsmitglied LH-Stv. Mag. Franz Steindl im Beisein der Bevölkerung und weiterer Ehrengäste. Auch LH Hans Niessl kam am Nachmittag zum Fest nach Kleinmürbisch (1., 2. und letzter Absatz www.kleinmuerbisch.net).
Ehrenbürger: Franz Dragosits (* 1938), langjähriger Ortsvorsteher, seit 2018 (Quelle: Bezirksblatt, Ausgabe 16, 17./18. April 2019, Seite 26).
Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Feuerwehr- und Gemeindehaus: Auf dem Platz der ehemaligen Schule wurde ein neues Feuerwehr- und Gemeindehaus gebaut. Im Jahr 2005 wurde das Gemeinde- und Feuerwehrhaus um einen Zubau zur Einstellung von kommunalen Fahrzeugen und für Lagerungszwecke erweitert.
Filialkirche: In den Jahren 1949/1950 erfolge der Bau der Kirche in Kleinmürbisch. Die Filialkirche Kleinmürbisch gehört, wie die Filialkirche Inzenhof, zur Pfarre Großmürbisch.
Hobelmuseum: Das Hobelmuseum befindet sich auf Kleinmürbisch 100. Hier findet man alle möglichen Hobel, wie Catch-Hobel, Falzhobel, Federnhobel, Kehlhobel, Multihobel, Nuthobel, Philisterhobel, Putzhobel, Schlichthobel und sonstige Hobel aus allen Weltgegenden. Gründer und Eigentümer des Hobelmuseums ist Franz Slama (Besichtigung gegen Voranmeldung bei Franz Slama unter +43 664 270 66 13). Update: Das Hobelmuseum Kleinmürbisch, eines von nur zwei seiner Art in Österreich, ist Geschichte. Nachdem Gründer und Betreiber Franz Slama Ende April 2021 gestorben ist, ist die Zukunft der Werkzeugsammlung ungewiss.
Holzkreuz: Das Holzkreuz auf steinernen Sockel befindet sich an einer Kreuzung bei der L401 (Großmürbischer Straße) in der Nähe des Dragenbaches.
Kriegerdenkmal: Das Soldatendenkmal befand sich früher an einem steinernen Kreuz am Friedhof von Kleinmürbisch. Im Zuge einer Neugestaltung wurde das Kriegerdenkmal vor dem Friedhof platziert.