Poppendorf im Burgenland
Poppendorf (ungarisch: Pathafalva, Patafalva) ist eine Katastralgemeinde in der Marktgemeinde Heiligenkreuz im Lafnitztal im Bezirk Jennersdorf im Burgenland. Der ungarische Name der Gemeinde ist Patafalva. Die Einwohnerzahl beträgt 429 (Stand 1.1.2022).
Poppendorf wird durch den Bach von Poppendorf, den Bach von Poppendorf-Bergen, den Bach von Goldberg, den Bach von Neuberg, das Rustenbachsystem an der Lafnitz und von der Lafnitz entwässert.
Geschichte: Der Name Poppendorf ist im Jahre 1427 im fürstlichen Archiv in Eisenstadt und 1428 im fürstlichen Archiv in Körmend zu finden. Aber damals hieß es nicht Poppendorf, sondern Podaboch (Podabach). Im Steuerausweis des 16 Jahrhunderts hieß der Ort Pathafalva.
Erst von 1604 an findet sich der Name Poppendorf (deutsch), im ungarischen aber Pathafalva. Im Jahre 1698 kommt in der katholischen Visitation der Name als "Ujfalu ander Poppendorf" vor.
Die alte Benennung Podabach stützt die Vermutung, wonach unter dem im Stiftsbrief des Güssinger Grundherren Walfers vom Jahr 1157 angeführten Worte "versus Theotonocus" die an der Körmend - Fürstenfelder Landstraße liegenden Ortschaften, darunter Podaboch, zu verstehen seien. Somit kann der Bestand dieses Ortes in eine Zeit vor dem Jahr 1157 gesetzt werden.
In Aufzeichnungen der Güssinger Zeitung wird erwähnt, dass Ban Franz Batthyány in Pathafalva im Zeitraum von 1524 bis 1550 vier bis fünf Porta und Freiherr Franz Batthyány im Jahre 1599 sechs Häuser in Poppendorf besaßen.
Das 16. Jahrhundert war die Zeit des aufopfernden Verteidigungskampfes gegen die Türken. Obwohl nur 8 km von Poppendorf entfernt Graf Montecucculi 1664 das Türkenheer schlug und über die Raab zurückwarf, ist über diese Zeit über Poppendorf kein Dokument zu finden. Möglich, dass der Ort von diesem Unheil verschont blieb.
Die weitere geschichtliche Entwicklung ist sehr mit der von Eltendorf und Heiligenkreuz verbunden.
Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden auch die Poppendorfer Burschen und Männer zu den Fahnen gerufen. Ein Teil von ihnen geriet in Gefangenschaft und kehrte erst nach Jahren wieder heim. Die Gemeinde beklagte 14 Gefallene. Bis zum Anschluss des Burgenlandes an Österreich im Jahre 1921 litt die Bevölkerung unter den Schikanen der ungarischen Freischärler.
In der Zwischenkriegszeit konnte man aufbauen und hier zufrieden leben. 1924 bekam der Ort elektrisches Licht; am Berg geschah dies erst 1949. Eine erste Postablage wurde 1923 eingerichtet. Schon 1927 wurde das Fernsprechnetz angeschlossen.
Abermals großes Leid brachte der Zweite Weltkrieg. Auch hier waren nach Kriegsende viele Opfer zu beklagen. Jedoch der Lebenswille der Bevölkerung war nicht gebrochen. Mit Fleiß und Einsatz begannen die Menschen, Schäden auszubessern und neue Häuser aufzubauen.
In wirtschaftlicher Hinsicht mussten viele Rückschläge hingenommen werden, und so wanderten in der Nachkriegszeit (wie auch nach dem Ersten Weltkrieg) viele Menschen aus. Dieses Mal war Kanada das gegehrteste Auswanderungsziel.
Von 1953 bis 1955 verließen über 60 Poppendorfer ihre Heimat. Aufzeichnungen darüber sind in der Schulchronik der Volksschule Poppendorf verewigt.
Beim Anlass "100 Jahre Auswanderung" fand am 28. Juli 1990 erstmals ein Heimattreffen vieler ausgewanderter Poppendorfer statt. Bei dieser Feier wurde ein Stein mit Gedenktafel enthüllt.
Das Vereinsleben spielt auch in Poppendorf eine bedeutende Rolle für die Bevölkerung. Vereinsinterne Zusammenkünfte für die ganze Bevölkerung gehören zu ihren Hauptaktivitäten.
Bereits 1888 wurde die Feuerwehr Poppendorf-Dorf gegründet; 1952 eine zweite in Poppendorf-Bergen.
Die Landjugend besteht ebenfalls seit 1952.
Der Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein Poppendorf sorgt für eine schöne Ortsbildgestaltung, um den Ort sowohl für die Bevölkerung als auch für den Fremdenverkehr attraktiv zu erhalten.
Mit dem Bau des ersten Kirchleins wurde im Jahre 1845 an der Stätte eines alten Kreuzes begonnen. Schon 1847 konnte die Einweihung vorgenommen werden. Dieses Kirchlein stand auf dem Gemeindeplatz in der Mitte des Dorfes, wo die ehemalige Bezirksstraße von der Hauptstraße nach Güssing abzweigt. Wegen Verfallserscheinungen wurde es im Jahre 1904 großteils wieder abgetragen. Ein Teil davon blieb jedoch in Form einer Kapelle an der Bundesstraße stehen. Unter Pfarrer Anton Martin wurde auf einem Hügel am Ortsausgang auf dem Grund von Zwickl, Haus Nr. 10, eine neue Kirche gebaut. Aus Eigenmittel finanziert, wurde die Kirche 1909 eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben.
Amerikawanderung: Die Auswanderung aus Poppendorf im Burgenland nach Amerika steht in einem sehr engen Zusammenhang mit der Auswanderung aus den südlichen Teilen der historischen und gegenwärtigen Regionen des Burgenlandes. Regionalspezifische und lokale Besonderheiten stehen im ursächlichen Zusammenhang mit der geographischen Lage, der historischen und wirtschaftlichen Entwicklung dieser Gemeinde.
Poppendorf im Burgenland liegt mit seiner Auswanderungsquote an der Spitze aller burgenländischen Gemeinden. Die Zahl von erwiesenen 372 Amerikawanderern ist schon beträchtlich. In der großen Auswanderungsperiode der Zwischenkriegszeit sind 71 Personen ausgewandert, nach 1945 sogar 83. Das Ziel der Amerikawanderer aus dem Lafnitztal war Pennsylvania, anfänglich vor allem die Region um Allentown.
Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Gedenkstein Poppendorfer Heimattreffen: Der Gedenkstein "Poppendorfer Heimattreffen" aus Anlass "100 Jahre Auswanderung aus Poppendorf" befindet sich an der B65 (Gleisdorfer Straße). Die Inschrift lautet: "TREU WIE DIESER HARTE STEIN KANN NUR EIN BURGENLÄNDER SEIN. ES TRIEB IHN IN DIE WEITE WELT UND DORT VERDIENT ER SCHWER SEIN GELD. DANK AN ALLE UNSERE LIEBEN, DER HEIMAT SIND WIR TREU GEBLIEBEN. DIE AUSGEWANDERTEN POPPENDORF 1990". Zusätzlich befindet sich noch ein kleines bronzernes Schild mit der Aufschrift: "Dank u. Anerkennung Joe Baumann New York" (Im Jahre 1986 hatte Joe Baumann das erste Treffen organisiert).
Holzkreuz: Das Holzkreuz befindet sich an der B65 (Gleisdorfer Straße).
Holzkreuz in den Poppendorfer Bergen: Das Holzkreuz befindet sich am Ringweg (Goldberg), nahe der Kreuzung mit dem Hochkoglweg in Poppendorf-Bergen.
Kath. Filialkirche Maria Schnee: ObjektID: 11474, seit 15. Oktober 2002 denkmalgeschützt, Kirchengasse 2, Poppendorf i. B.
Kriegerdenkmal: Die Wandplaketten befinden sich an der Kapelle am östl. Ortseingang von Poppendorf.
Rochuskapelle: Die Rochuskapelle befindet sich in Poppendorf-Bergen. Erbaut 1870, neuerbaut 1988.
Wanderwege: Am Rande von Poppendorf führt direkt an der Lafnitz die Laufstrecke Lafnitztaler Laufpfad vorbei. Der Start erfolgt in Heiligenkreuz.
Geschichte: Der Name Poppendorf ist im Jahre 1427 im fürstlichen Archiv in Eisenstadt und 1428 im fürstlichen Archiv in Körmend zu finden. Aber damals hieß es nicht Poppendorf, sondern Podaboch (Podabach). Im Steuerausweis des 16 Jahrhunderts hieß der Ort Pathafalva.
Erst von 1604 an findet sich der Name Poppendorf (deutsch), im ungarischen aber Pathafalva. Im Jahre 1698 kommt in der katholischen Visitation der Name als "Ujfalu ander Poppendorf" vor.
Die alte Benennung Podabach stützt die Vermutung, wonach unter dem im Stiftsbrief des Güssinger Grundherren Walfers vom Jahr 1157 angeführten Worte "versus Theotonocus" die an der Körmend - Fürstenfelder Landstraße liegenden Ortschaften, darunter Podaboch, zu verstehen seien. Somit kann der Bestand dieses Ortes in eine Zeit vor dem Jahr 1157 gesetzt werden.
In Aufzeichnungen der Güssinger Zeitung wird erwähnt, dass Ban Franz Batthyány in Pathafalva im Zeitraum von 1524 bis 1550 vier bis fünf Porta und Freiherr Franz Batthyány im Jahre 1599 sechs Häuser in Poppendorf besaßen.
Das 16. Jahrhundert war die Zeit des aufopfernden Verteidigungskampfes gegen die Türken. Obwohl nur 8 km von Poppendorf entfernt Graf Montecucculi 1664 das Türkenheer schlug und über die Raab zurückwarf, ist über diese Zeit über Poppendorf kein Dokument zu finden. Möglich, dass der Ort von diesem Unheil verschont blieb.
Die weitere geschichtliche Entwicklung ist sehr mit der von Eltendorf und Heiligenkreuz verbunden.
Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden auch die Poppendorfer Burschen und Männer zu den Fahnen gerufen. Ein Teil von ihnen geriet in Gefangenschaft und kehrte erst nach Jahren wieder heim. Die Gemeinde beklagte 14 Gefallene. Bis zum Anschluss des Burgenlandes an Österreich im Jahre 1921 litt die Bevölkerung unter den Schikanen der ungarischen Freischärler.
In der Zwischenkriegszeit konnte man aufbauen und hier zufrieden leben. 1924 bekam der Ort elektrisches Licht; am Berg geschah dies erst 1949. Eine erste Postablage wurde 1923 eingerichtet. Schon 1927 wurde das Fernsprechnetz angeschlossen.
Abermals großes Leid brachte der Zweite Weltkrieg. Auch hier waren nach Kriegsende viele Opfer zu beklagen. Jedoch der Lebenswille der Bevölkerung war nicht gebrochen. Mit Fleiß und Einsatz begannen die Menschen, Schäden auszubessern und neue Häuser aufzubauen.
In wirtschaftlicher Hinsicht mussten viele Rückschläge hingenommen werden, und so wanderten in der Nachkriegszeit (wie auch nach dem Ersten Weltkrieg) viele Menschen aus. Dieses Mal war Kanada das gegehrteste Auswanderungsziel.
Von 1953 bis 1955 verließen über 60 Poppendorfer ihre Heimat. Aufzeichnungen darüber sind in der Schulchronik der Volksschule Poppendorf verewigt.
Beim Anlass "100 Jahre Auswanderung" fand am 28. Juli 1990 erstmals ein Heimattreffen vieler ausgewanderter Poppendorfer statt. Bei dieser Feier wurde ein Stein mit Gedenktafel enthüllt.
Das Vereinsleben spielt auch in Poppendorf eine bedeutende Rolle für die Bevölkerung. Vereinsinterne Zusammenkünfte für die ganze Bevölkerung gehören zu ihren Hauptaktivitäten.
Bereits 1888 wurde die Feuerwehr Poppendorf-Dorf gegründet; 1952 eine zweite in Poppendorf-Bergen.
Die Landjugend besteht ebenfalls seit 1952.
Der Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein Poppendorf sorgt für eine schöne Ortsbildgestaltung, um den Ort sowohl für die Bevölkerung als auch für den Fremdenverkehr attraktiv zu erhalten.
Mit dem Bau des ersten Kirchleins wurde im Jahre 1845 an der Stätte eines alten Kreuzes begonnen. Schon 1847 konnte die Einweihung vorgenommen werden. Dieses Kirchlein stand auf dem Gemeindeplatz in der Mitte des Dorfes, wo die ehemalige Bezirksstraße von der Hauptstraße nach Güssing abzweigt. Wegen Verfallserscheinungen wurde es im Jahre 1904 großteils wieder abgetragen. Ein Teil davon blieb jedoch in Form einer Kapelle an der Bundesstraße stehen. Unter Pfarrer Anton Martin wurde auf einem Hügel am Ortsausgang auf dem Grund von Zwickl, Haus Nr. 10, eine neue Kirche gebaut. Aus Eigenmittel finanziert, wurde die Kirche 1909 eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben.
Amerikawanderung: Die Auswanderung aus Poppendorf im Burgenland nach Amerika steht in einem sehr engen Zusammenhang mit der Auswanderung aus den südlichen Teilen der historischen und gegenwärtigen Regionen des Burgenlandes. Regionalspezifische und lokale Besonderheiten stehen im ursächlichen Zusammenhang mit der geographischen Lage, der historischen und wirtschaftlichen Entwicklung dieser Gemeinde.
Poppendorf im Burgenland liegt mit seiner Auswanderungsquote an der Spitze aller burgenländischen Gemeinden. Die Zahl von erwiesenen 372 Amerikawanderern ist schon beträchtlich. In der großen Auswanderungsperiode der Zwischenkriegszeit sind 71 Personen ausgewandert, nach 1945 sogar 83. Das Ziel der Amerikawanderer aus dem Lafnitztal war Pennsylvania, anfänglich vor allem die Region um Allentown.
Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Gedenkstein Poppendorfer Heimattreffen: Der Gedenkstein "Poppendorfer Heimattreffen" aus Anlass "100 Jahre Auswanderung aus Poppendorf" befindet sich an der B65 (Gleisdorfer Straße). Die Inschrift lautet: "TREU WIE DIESER HARTE STEIN KANN NUR EIN BURGENLÄNDER SEIN. ES TRIEB IHN IN DIE WEITE WELT UND DORT VERDIENT ER SCHWER SEIN GELD. DANK AN ALLE UNSERE LIEBEN, DER HEIMAT SIND WIR TREU GEBLIEBEN. DIE AUSGEWANDERTEN POPPENDORF 1990". Zusätzlich befindet sich noch ein kleines bronzernes Schild mit der Aufschrift: "Dank u. Anerkennung Joe Baumann New York" (Im Jahre 1986 hatte Joe Baumann das erste Treffen organisiert).
Holzkreuz: Das Holzkreuz befindet sich an der B65 (Gleisdorfer Straße).
Holzkreuz in den Poppendorfer Bergen: Das Holzkreuz befindet sich am Ringweg (Goldberg), nahe der Kreuzung mit dem Hochkoglweg in Poppendorf-Bergen.
Kath. Filialkirche Maria Schnee: ObjektID: 11474, seit 15. Oktober 2002 denkmalgeschützt, Kirchengasse 2, Poppendorf i. B.
Kriegerdenkmal: Die Wandplaketten befinden sich an der Kapelle am östl. Ortseingang von Poppendorf.
Rochuskapelle: Die Rochuskapelle befindet sich in Poppendorf-Bergen. Erbaut 1870, neuerbaut 1988.
Wanderwege: Am Rande von Poppendorf führt direkt an der Lafnitz die Laufstrecke Lafnitztaler Laufpfad vorbei. Der Start erfolgt in Heiligenkreuz.
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