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Oberwart

Oberwart (ungarisch: Felsöör, kroatisch: Gornja Borta, romanes: Erba) ist eine Stadtgemeinde im Burgenland im Bezirk Oberwart in Österreich. Sie ist zugleich auch die Bezirkshauptstadt des Bezirks Oberwart. Die Stadt ist hauptsächlich als Markt- und Schulstadt bekannt und liegt an der B 50.

Bevölkerung: Die Bevölkerung besteht zu 73 % aus deutschsprachigen Österreichern. Der Anteil der Burgenland-Ungarn beträgt 17,5 %, in ihrer Sprache lautet der Ortsname Felsöör. Daneben gibt es noch einige Burgenland-Kroaten, die den Ort Gornja Borta nennen, sowie einige Burgenland-Roma. 59 % der Bevölkerung sind Katholiken und 33 % Protestanten.

Geografie: Die Gemeinde liegt im Südburgenland an der Pinka und straßenmäßig an der B 50 angeschlossen. Ortsteile der Stadtgemeinde sind Oberwart (7371 Einwohner am 1.1.2021) und Sankt Martin in der Wart (291 Einwohner, 1.1.2021).

Geschichte: 1327 wurde Oberwart als Grenzwächtersiedlung erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zum Königreich Ungarn.

Seit 1898 durfte aufgrund der Standardisierung der geographischen Namen nur der ungarische Ortsname Felsöör verwendet werden. Nach Ende des ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 der Republik Österreich zugesprochen. Am 4. Oktober 1921 proklamierte der ungarische Freischärler Pál Prónay den Staat "Leitha-Banat" (Lajta-Bánság), der sich aber nach kurzer Zeit auflöste.

Der Ort gehört seit dem 26. November 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland. Stadtgemeinde ist Oberwart seit 1939 bzw. 1973 (durch VO 4 erfolgte Weiterverleihung).

Am 5. Februar 1995 wurden bei Oberwart die vier Roma Peter Sárközi, Josef Simon, Ervin und Karl Horvath durch eine Rohrbombe des Briefbombenattentäters Franz Fuchs getötet. Sie hatten versucht, eine Plakette mit rassistischen Beschimpfungen, die an der Bombe angebracht war, zu entfernen. Die Morde wurden literarisch durch Stefan Horvath sowie Elfriede Jelinek (in ihrem Stück "Stecken, Stab und Stangl") verarbeitet.

Oberwart besitzt den einzig erhaltenen jüdischen Friedhof im Burgenland, dessen Grabsteine nicht hebräisch verfasst sind.

Wappen: Die Wappenbeschreibung lautet: In silbernem Schild ein blau gekleideter Krieger - Grenzwächter - mit schwarzer Mütze und ebensolchen Stiefeln, in der Rechten eine schwarze Streitaxt, die Linke an der Hüfte; Leibrock, Hose und Mütze mit goldener Verschnürung versehen, letztere außerdem mit einer blauen Feder. Der Krieger wird von zwei an die Seitenränder gelehnten schwarzen Felsen begleitet, auf denen ein schwarzer Wachtturm mit zwei Zinnen und Spitzdach steht

Eisenbahn: Der Bahnhof Oberwart liegt an der Pinkatalbahn. Im Jahr 2007 soll die Strecke bis Großpetersdorf für den Personenverkehr wiedereröffnet werden. In Planung bzw. Überlegung ist eine weitere Verlängerung der Strecke ins ungarische Szombathely. Seit dem Frühjahr 2005 betreibt ein Verein die Strecke Oberwart - Oberschützen als Nostalgiebahn.

Städtepartnerschaften: Hungary Szombathely (Steinamanger), Ungarn.

Feuerwehr: Die Freiwillige Feuerwehr Oberwart(h) wurde am 27. März 1883 gegründet. Friedrich v. Koczor war der erste Kommandant der Stadtfeuerwehr Oberwart. 1923 konnte ein Löschfahrzeug der Marke Austro-Fiat und Ende der 1920er Jahre ein Großtanklöschfahrzeug der Firma Perl angekauft werden. Nach 1945 diente ein umgebautes Kriegsfahrzeug, in Mercedes L3000, als erstes Löschfahrzeug. 1965 wurde ein TLF 4000 der Marke Steyr (Steyr 680) gekauft. Dieses Tanklöschfahrzeug war dann lange Zeit das Rückgrat im Bereich des Brandschutzes. Im Jahr 1973 wurde das Feuerwehrhaus ausgebaut und um eine Fahrzeughalle erweitert. Am 27. Mai 1995 konnte das neue Feuerwehrhaus in der Feuerwehrstraße fertiggestellt werden.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Arkadenhof: (ObjektID: 8713), Graf Erdödystraße 42, ein Vertreter des einheitlichen Typus von einem Streck- bzw. Hakenhof. Das Gebäude hat eine Giebelfassade mit kräftig profilierter Fensterrahmung, Gesimse und Giebelluke, sowie ein Krüppelwalmdach und hofseitig eine Laubengang in Form von drei- bis zwölfachsige Bogenarkade auf Säulen oder Pfeilern.
Bauernhaus: (ObjektID: 8712), Graf Erdödystraße 40, ein Vertreter des einheitlichen Typus von einem Streck- bzw. Hakenhof. Das Gebäude hat eine Giebelfassade mit kräftig profilierter Fensterrahmung, Gesimse und Giebelluke, sowie ein Krüppelwalmdach und hofseitig eine Laubengang in Form von drei- bis zwölfachsige Bogenarkade auf Säulen oder Pfeilern.
Bauernhaus: (ObjektID: 8690), Grazerstraße 36, ein Vertreter des einheitlichen Typus von einem Streck- bzw. Hakenhof. Das Gebäude hat eine Giebelfassade mit kräftig profilierter Fensterrahmung, Gesimse und Giebelluke, sowie ein Krüppelwalmdach und hofseitig eine Laubengang in Form von drei- bis zwölfachsige Bogenarkade auf Säulen oder Pfeilern.
Bauernhaus: (ObjektID: 8714), Johann Straußgasse 46, ein Vertreter des einheitlichen Typus von einem Streck- bzw. Hakenhof. Das Gebäude hat eine Giebelfassade mit kräftig profilierter Fensterrahmung, Gesimse und Giebelluke, sowie ein Krüppelwalmdach und hofseitig eine Laubengang in Form von drei- bis zwölfachsige Bogenarkade auf Säulen oder Pfeilern.
Bauernhaus: (ObjektID: 8715) Johann Straußgasse 48, ein Vertreter des einheitlichen Typus von einem Streck- bzw. Hakenhof. Das Gebäude hat eine Giebelfassade mit kräftig profilierter Fensterrahmung, Gesimse und Giebelluke, sowie ein Krüppelwalmdach und hofseitig eine Laubengang in Form von drei- bis zwölfachsige Bogenarkade auf Säulen oder Pfeilern.
Bauernhaus: (ObjektID: 8689), Mühlgasse 11
Bauernhaus, Arkadenhaus: (ObjektID: 8361), Mühlgasse 24, ein Vertreter des einheitlichen Typus von einem Streck- bzw. Hakenhof. Das Gebäude hat eine Giebelfassade mit kräftig profilierter Fensterrahmung, Gesimse und Giebelluke, sowie ein Krüppelwalmdach und hofseitig eine Laubengang in Form von drei- bis zwölfachsige Bogenarkade auf Säulen oder Pfeilern.
Bezirksgericht: (ObjektID: 8334), Hauptplatz 12, das Bezirksgericht stammt im Kern aus dem Jahr 1741 und wurde sowohl 1865 als auch 1934 umgebaut.
Ehem. evang. Pfarrhaus H.B.: (ObjektID: 8332), Graf Erdödystraße 20, das ehemalige evangelische Pfarrhaus bildet mit der Kirche ein Ensemble. Es wurde 1784 erbaut und ist somit einer der ältesten datierten Laubenhöfe.
Ehem. jüdische Schule: derzeit Berufsinformationszentrum (ObjektID: 8374), Ambrosigasse 15, nachdem im Laufe des 19. Jahrhunderts ein wirtschaftlicher Aufschwung Oberwarts und ein Niedergang von Stadtschlaining stattfand, bildete sich 1868 in Oberwart eine jüdische Gemeinde. Unter anderem wurde dabei auch die jüdische Schule errichtet.
Ehem. Rinderversteigerungshalle: (ObjektID: 80225) denkmalgeschützt seit 2017, Hauptplatz, westlich, die zweigeschoßige, achteckige Rinderhalle unter auskragendem Zeltdach, das von einer ebenfalls oktogonalen Laterne mit Zeltdach bekrönt ist, wurde von der oberösterreichischen Holzkonstruktions-Firma Johann Obermayr aus Schwanenstadt und dem Oberwarter Baumeister Gustav Steurer 1952 errichtet.
Ehem. Synagoge: (ObjektID: 8338), Ambrosigasse 13, Inschrift: Zum Gedenken an den Leidensweg unserer ehemaligen jüdischen Mitbürger. Hier stand ihr Bethaus. Es wurde 1938 von den Nationalsozialisten zerstört.
Evang. Pfarrkirche A.B.: (ObjektID: 8330), die Kirche, ein rechteckiger Saalbau mit vorgesetztem Südturm, wurde von 1812 bis 1815 errichtet.
Evang. Pfarrkirche H.B.: (ObjektID: 8331), Reformierte Kirchengasse 11, ein langgestreckter Bau mit zwei Fensterreichen, der von 1771 bis 1773 vom Pinkafelder Baumeister Matthias Preising errichtet wurde. Der Anbau des mächtigen, vorgestellten Westturm erfolgte in den Jahren 1808 bis 1809.
Friedhof israelitisch: (ObjektID: 114606)
Hügelgräberfeld Finstergraben: (ObjektID: 130219), Finstergraben
Kath. Pfarrkirche, Aufbahrungskirche Mariae Himmelfahrt: (ObjektID: 8329), Steinamangererstraße 13a, ein im Kern romanischer Bau mit einem mächtigen Westturm, langem Kirchenschiff und kleiner eingezogener Rundapsis. Der Turm wurde 1656 ausgebaut und um 1800 wurde ihm ein Obergeschoss sowie der Zwiebelhelm aufgesetzt. An der Südfront des 1728 und 1778 barockisierten Schiffes wurden 1975 romanische Fenster freigelegt. Im gleichen Jahr wurde auch die romanische Apsis ergraben.
Kath. Pfarrkirche Auferstehung Christi: ("Osterkirche") (ObjektID: 8328), Steinamangererstraße 15, die Pfarrkirche hat einen unregelmäßigen Grundriss und einen achteckigen, erhöhten Mittelteil. Sie ist Teil des Pfarrzentrum, das von 1967 bis 1969 nach Plänen der Architekten Günther Domenig und Eilfried Huth errichtet wurde.
Kreuz Wienerstraße: Das Kreuz befindet sich an der Krezung Grazerstraße und Wienerstraße.
Kreuz Mein Jesus Barmherzigkeit: Das Kreuz befindet sich bei der Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt. Die Inschrift lautet: "Mein Freund, wo gehst du hin? Vergiß nicht, daß ich Dein Erlöser bin. Daß ich so viel gelitten hab für Dich, daher bleib stehn und grüße mich! Mein Jesus Barmherzigkeit" [sic!]
Kriegerdenkmal: (ObjektID: 8339), im Park Prinz-Eugenstraße/Bahnhofstraße, Inschrift: Zum Gedenken an die Oberwarter Opfer des Nationalsozialismus: Die Juden, die Zigeuner und die politisch Verfolgten, besonders die Hingerichteten: Alexander Heigl *30.10.1899 †16.3.1943, Josef Seper *28.4.1907 †28.1.1943
Sporck-Kaserne: Mannschaftsgebäude (ObjektID: 8335), Prinz Eugenstraße 6, erbaut 1932 und nach General der Kavallerie Johann Graf Sporck benannt.
Wohnhaus: (ObjektID: 8376), Graf Erdödystraße 18
Wohnhaus: (ObjektID: 8377), Graf Erdödystraße 22
Wohnhaus Haus Dellacher: (ObjektID: 8342), Grazerstraße 169, etwas außerhalb von Oberwart steht das von Architekt Raimund Abraham für einen befreundeten Oberwarter Fotografen entworfene und ca. 1967 erbaute Dellacher Haus. Seit 2008 unter Denkmalschutz, heute leerstehend.
Wohnhausanlage Südtiroler Siedlung: Andreas-Hofer-Siedlung (ObjektID: 8337), Wienerstraße 24-36, eine der Südtiroler-Siedlungen, die in Österreich vom Deutschen Reich in den Jahren 1939 bis 1941 für die zugezogenen Südtiroler errichtet wurde.

Radwege: Durch die Stadt führt der B 54 Pinkaradweg und der B 51 - Junioren Rad-WM Strecke.



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