Güssing, Franziskanerkirche und Kloster
Das Franziskanerkloster und die Klosterkirche Mariä Heimsuchung der Franziskaner (OFM) mit der Batthyánischen Familiengruft in der Stadt Güssing im Burgenland steht unter Denkmalschutz. Im Jahre 2013 wurde die Klosterkirche zur Basilika minor erhoben.
Geschichte: An derselben Stelle wurde 1574 ein Eremitenkloster der Augustiner aufgelassen. Das verlassene Kloster wurde in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts zerstört. Im Jahre 1648 wurde ein neues Kloster gestiftet und vermutlich nach Plänen des kaiserlichen Hofbaumeisters Philiberto Lucchese errichtet und 1649 bezogen.
Franziskanerkloster: Das Kloster ist ein Dreiflügelbau und bildet mit der Kirche einen Vierkanter. Der umlaufende Kreuzgang im Innenhof lehnt sich im Süden an die linke Langhauswand der Kirche. Im Kreuzgang ist ein römerzeitlicher Grabstein mit Inschrift. Im Kloster ist ein Altar aus 1662, hierher übertragen aus der Pfarrkirche Güssing. Die Klosterbibliothek umfasst Handschriften, Inkunabeln und Erstdrucke.
Äußerer Kirchenbau: Die große Kirche hat im Westen eine einfache Giebelfront mit Eingangsportal. Über dem Westportal ist ein Wappen der Batthyány. Im Osten schließt der niedrige, eingezogene Chor mit einem 3/8-Schluss an, daran, in derselben Achse, der dreigeschoßige Ostturm. In der Südwand der Kirche wurden 1977 drei gotische Fenster freigelegt. An der Außenwand sind zwei Grabsteine: Der Rotmarmorstein aus dem 16. Jahrhundert zeigt einen Ritter mit Fahne (Franz Batthyány?), der Weißmarmorstein zeigt die Inschrift zu Balthasar Batthyány (1543–1590).
Kircheninneres: Das vierjochige Langhaus hat ein Kreuzgratgewölbe zwischen flachen Gurten auf hohen Pilastern. Die Empore ist mit einem Kreuzgratgewölbe unterwölbt. Hinter dem rundbogigen Triumphbogen beginnt das Chorjoch mit einem Kreuzgratgewölbe und Oratorienfenstern. Der Chorschluss hat Gewölbekappen und gebrochene Gurte.
Ausstattung: Der Hochaltar wurde laut Urkunde vom Bildhauer Matthäus Kern und vom Maler Wolfgang Resch aus Graz, vielleicht nach einem Entwurf von Philiberto Lucchese, geschaffen und 1649 fertiggestellt. Der Altar als Nachahmung eines dreigeschoßigen Gebäudes zeigt im ersten Geschoß zwischen gewundenen Säulen das Bild Mariä Heimsuchung und trägt die Figuren der Hll. Könige Stephan und Ladislaus, zwei Franziskaner und das Wappen der Batthyány. Über einem Schuppendach im zweiten Geschoß zeigt der Altar das Bild Mariä Himmelfahrt und trägt acht Heiligenfiguren. Auf einem kleinen Schuppendach über einem Sprenggiebel im Aufsatz zeigt der Altar das Bild Trinitas und die Figuren Madonna und Engel.
Die Seitenaltäre mit zweigeschoßigem Aufbau an den Triumphbogenpfeilern baute von 1652 bis 1654 der Bildhauer und Tischler Hans Fellner aus Hartberg. Sie zeigen links das Bild des hl. Franz Xaver und rechts das Bild des hl. Antonius von Padua und tragen kleine Heiligenfiguren. Der linke Seitenaltar im Langhaus aus 1745, ein flacher Wandaltar mit Gebälk, zeigt das Bild der Mariazeller Muttergottes mit einer alten Ansicht von Maria Trost. Der rechte Seitenaltar aus 1725 mit einem mächtigen Aufbau mit doppelten Säulen und schwerem Gebälk und Aufsatz zeigt das Bild des hl. Johannes Nepomuk.
Die Kanzel ist aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, der Taufstein aus dem 18. Jahrhundert. Die vierzehn Kreuzwegstation (Ölbilder) sind aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In der Sakristei steht ein Paramentenkasten aus 1725 mit Schnitz- und Malwerk in alter Fassung.
Loretto-Kapelle: Das Portal zur am Chor rechts angebauten Loretto-Kapelle ist aus dem 17. Jahrhundert. Der Altar mit gedrehten Säulen trägt eine Schwarze Madonna in Glockenmantel aus dem 18. Jahrhundert.
Die private Gruft der Batthyánys ist – nach der Kaisergruft in Wien – die zweitgrößte private Gruft in Österreich. Die Familiengruft ist durch einen Portalbau an der Südfront der Kirche zu betreten, der einer Inschrift mit zwei Chronogrammen von 1648 trägt. Über der pylonenartigen Portalrahmung des Zugangs befindet sich eine plastische Gruppe mit zwei Wappen.
1830 und 1970 wurde die Grablege baulich erweitert. In der Gruft, welche sich in weitläufigen Räumen unter der Kirche befindet, stehen ca. 100 einfache Särge (1976). Bemerkenswert ist der Bleisarkophag vom Bildhauer Balthasar Ferdinand Moll für Karl Josef Batthyány, den ersten Fürsten Batthyány (1697–1772). Der siebte Fürst, der Arzt Ladislaus Batthyány-Strattmann (1870–1931), wurde 2003 seliggesprochen. Zuletzt wurde der neunte Fürst, Ladislaus Pascal Batthyány-Strattmann (* 26. März 1938 in Budapest, † 14. Februar 2015 in Wien), in der Familiengruft beigesetzt.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net
Geschichte: An derselben Stelle wurde 1574 ein Eremitenkloster der Augustiner aufgelassen. Das verlassene Kloster wurde in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts zerstört. Im Jahre 1648 wurde ein neues Kloster gestiftet und vermutlich nach Plänen des kaiserlichen Hofbaumeisters Philiberto Lucchese errichtet und 1649 bezogen.
Franziskanerkloster: Das Kloster ist ein Dreiflügelbau und bildet mit der Kirche einen Vierkanter. Der umlaufende Kreuzgang im Innenhof lehnt sich im Süden an die linke Langhauswand der Kirche. Im Kreuzgang ist ein römerzeitlicher Grabstein mit Inschrift. Im Kloster ist ein Altar aus 1662, hierher übertragen aus der Pfarrkirche Güssing. Die Klosterbibliothek umfasst Handschriften, Inkunabeln und Erstdrucke.
Äußerer Kirchenbau: Die große Kirche hat im Westen eine einfache Giebelfront mit Eingangsportal. Über dem Westportal ist ein Wappen der Batthyány. Im Osten schließt der niedrige, eingezogene Chor mit einem 3/8-Schluss an, daran, in derselben Achse, der dreigeschoßige Ostturm. In der Südwand der Kirche wurden 1977 drei gotische Fenster freigelegt. An der Außenwand sind zwei Grabsteine: Der Rotmarmorstein aus dem 16. Jahrhundert zeigt einen Ritter mit Fahne (Franz Batthyány?), der Weißmarmorstein zeigt die Inschrift zu Balthasar Batthyány (1543–1590).
Kircheninneres: Das vierjochige Langhaus hat ein Kreuzgratgewölbe zwischen flachen Gurten auf hohen Pilastern. Die Empore ist mit einem Kreuzgratgewölbe unterwölbt. Hinter dem rundbogigen Triumphbogen beginnt das Chorjoch mit einem Kreuzgratgewölbe und Oratorienfenstern. Der Chorschluss hat Gewölbekappen und gebrochene Gurte.
Ausstattung: Der Hochaltar wurde laut Urkunde vom Bildhauer Matthäus Kern und vom Maler Wolfgang Resch aus Graz, vielleicht nach einem Entwurf von Philiberto Lucchese, geschaffen und 1649 fertiggestellt. Der Altar als Nachahmung eines dreigeschoßigen Gebäudes zeigt im ersten Geschoß zwischen gewundenen Säulen das Bild Mariä Heimsuchung und trägt die Figuren der Hll. Könige Stephan und Ladislaus, zwei Franziskaner und das Wappen der Batthyány. Über einem Schuppendach im zweiten Geschoß zeigt der Altar das Bild Mariä Himmelfahrt und trägt acht Heiligenfiguren. Auf einem kleinen Schuppendach über einem Sprenggiebel im Aufsatz zeigt der Altar das Bild Trinitas und die Figuren Madonna und Engel.
Die Seitenaltäre mit zweigeschoßigem Aufbau an den Triumphbogenpfeilern baute von 1652 bis 1654 der Bildhauer und Tischler Hans Fellner aus Hartberg. Sie zeigen links das Bild des hl. Franz Xaver und rechts das Bild des hl. Antonius von Padua und tragen kleine Heiligenfiguren. Der linke Seitenaltar im Langhaus aus 1745, ein flacher Wandaltar mit Gebälk, zeigt das Bild der Mariazeller Muttergottes mit einer alten Ansicht von Maria Trost. Der rechte Seitenaltar aus 1725 mit einem mächtigen Aufbau mit doppelten Säulen und schwerem Gebälk und Aufsatz zeigt das Bild des hl. Johannes Nepomuk.
Die Kanzel ist aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, der Taufstein aus dem 18. Jahrhundert. Die vierzehn Kreuzwegstation (Ölbilder) sind aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In der Sakristei steht ein Paramentenkasten aus 1725 mit Schnitz- und Malwerk in alter Fassung.
Loretto-Kapelle: Das Portal zur am Chor rechts angebauten Loretto-Kapelle ist aus dem 17. Jahrhundert. Der Altar mit gedrehten Säulen trägt eine Schwarze Madonna in Glockenmantel aus dem 18. Jahrhundert.
Die private Gruft der Batthyánys ist – nach der Kaisergruft in Wien – die zweitgrößte private Gruft in Österreich. Die Familiengruft ist durch einen Portalbau an der Südfront der Kirche zu betreten, der einer Inschrift mit zwei Chronogrammen von 1648 trägt. Über der pylonenartigen Portalrahmung des Zugangs befindet sich eine plastische Gruppe mit zwei Wappen.
1830 und 1970 wurde die Grablege baulich erweitert. In der Gruft, welche sich in weitläufigen Räumen unter der Kirche befindet, stehen ca. 100 einfache Särge (1976). Bemerkenswert ist der Bleisarkophag vom Bildhauer Balthasar Ferdinand Moll für Karl Josef Batthyány, den ersten Fürsten Batthyány (1697–1772). Der siebte Fürst, der Arzt Ladislaus Batthyány-Strattmann (1870–1931), wurde 2003 seliggesprochen. Zuletzt wurde der neunte Fürst, Ladislaus Pascal Batthyány-Strattmann (* 26. März 1938 in Budapest, † 14. Februar 2015 in Wien), in der Familiengruft beigesetzt.
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