Sieggraben
Sieggraben (ungarisch: Szikra, kroatisch: Sigrob) ist eine Gemeinde im Bezirk Mattersburg im Burgenland mit 1269 Einwohner (Stand: 1.1.2022).
Geografie: Der Ortskern von Sieggraben liegt in einer talartigen Absenkung südlich des Sieggrabener Sattels, andere Ortsteile befinden sich größtenteils über hügeliges Gebiet verstreut. Die Sieggrabener Hügel sind Ausläufer der Buckligen Welt. Der Sieggrabener Sattel ist ein markanter geographischer Punkt und wird durch den Zusammenstoß vom Rosaliengebirge mit dem Ödenburger Gebirge gebildet. Der Ort liegt an der engsten, nur vier Kilometer breiten Stelle des Burgenlandes. Durch die Gemeinde fließt der Sieggrabenbach, der sich in Weppersdorf mit dem Schwarzenbach vereinigt und ab dort gewöhnlicherweise Stooberbach genannt wird. Der Brenntenriegel ist mit 606 m ü. A. die höchste Erhebung des Ödenburger Gebirges. Eine markante, weithin sichtbare Erhebung ist der Sieggrabener Kogel.
Nachbargemeinden: Die Gemeinde grenzt an Mattersburg, Marz und Rohrbach bei Mattersburg im Norden, im Osten an einer schmalen Stelle an das ungarische Sopron sowie Lackenbach im Bezirk Oberpullendorf. Im Süden liegen Kalkgruben als Katastralgemeinde von Weppersdorf und Oberpetersdorf als Katastralgemeinde von Kobersdorf. Im Westen liegt der niederösterreichische Ort Schwarzenbach.
Die Gemeindegrenzen zu den Nachbarorten verlaufen über weite Strecken in bewaldetem Gebiet, sodass man von Sieggraben aus nur Marz über die B 50 sowie Mattersburg über die S 31 im Norden, den zu Weppersdorf gehörigen Ort Kalkgruben im Süden und die westlich gelegene Gemeinde Schwarzenbach auf direktem Weg erreichen kann. Von der Straße nach Schwarzenbach biegt auf Sieggrabener Gemeindegebiet ein Güterweg nach Oberpetersdorf ab, das zur Gemeinde Kobersdorf gehört.
Die Nachbargemeinden sind:
Kalkgruben (Bez. Oberpullendorf, Bgld.), Lackenbach (Bez. Oberpullendorf, Bgld.), Marz (Bez. Mattersburg, Bgld.), Mattersburg (Bez. Mattersburg, Bgld.), Oberpetersdorf (Bez. Oberpullendorf, Bgld.), Rohrbach bei Mattersburg (Bez. Mattersburg, Bgld.), Schwarzenbach (Niederösterreich) und Sopron (Ödenburg, Ungarn)
Geschichte: Von einer Besiedlung in der Bronzezeit zeugt ein Gräberfeld im Sieggrabener Bahnwald, welches 1893 erstmals von dem ungarischen Gymnasiallehrer und Heimatforscher Lajos Bella aus Sopron erwähnt und zuletzt im Sommer 1980 untersucht wurde. In keltischer Zeit war das Gebiet Teil des Königreichs Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg. Im Römischen Reich war das Gebiet Teil der Provinz Pannonia. Die frühesten mittelalterlichen Lebensspuren in Sieggraben gehen laut Auswertung archäologischer Funde auf die Karolingerzeit zurück.
Der Ort wurde im Jahr 1302 erstmals urkundlich als "Sykrems" erwähnt. Es wird angenommen, dass der Ort seinen Namen vom Bach, der das Dorf durchfließt, erhielt. In der Grenzbeschreibung von Weppersdorf wird dieser Bach als "Sykrin Potok" (auch "Sikrynpotok" und "Scikryn Potok") erwähnt. Die frühesten urkundlichen Belege dieses Baches gehen auf das Jahr 1222 zurück. In weiterer Folge finden sich für den Ortsnamen die Schreibweisen "Siggraben" (1641), "Sigroben" (1651), "Szigraben" (1675), "Sigraben" (1682) "Siegraben" (1713) sowie "Siggraben" (1713). Die spätere magyarische Namensform lautete bis 1921 Szikra.
Sieggraben gehörte den Grafen von Mattersdorf-Forchtenstein, später zur Herrschaft Forchtenstein, zur Herrschaft Kobersdorf und fiel schließlich 1622 in den Besitz der Fürsten von Esterházy. In den grundherrschaftlichen Urbaren des 16. und 17. Jahrhunderts sind für Sieggraben größtenteils Kleinbauern verzeichnet. Im Urbar der Grafschaft Forchtenstein vom Jahr 1675 sind für Sieggraben eine Schule, ein Gemeindegasthaus und zwei Steinmühlen ausgewiesen. Noch in der Mitte des 17. Jahrhunderts war die Bevölkerung Sieggrabens konfessionell gemischt (katholisch und evangelisch) gewesen, im Jahr 1659 war sie mehrheitlich protestantisch, ehe sie um 1660 katholisch wurde. Im Jahr 1736 wurde Sieggraben zur eigenständigen Pfarre erhoben. Im Zuge der Neueinteilung der Grundherrschaften der Fürsten von Esterházy 1738 kam der Ort zur Herrschaft Kobersdorf. Bei einem Feuer im Jahr 1775 wurden 30 Häuser zerstört. 1848 erfolgte die Einteilung der ungarischen Komitate in Stuhlbezirke, wodurch der Ort Ödenburg zugeteilt wurde. Durch eine weitere Änderung der Bezirke 1870/71 entstand der Bezirk Mattersburg, dem Sieggraben seither angehört.
1921 kam der Ort – wie das gesamte heutige Burgenland – aufgrund der Verträge von St. Germain und Trianon aus dem Jahr 1919 zu Österreich.
Wegen der exponierten Lage des Ortes südlich vom Sieggrabener Sattel gab es im Jahr 1938 seitens der NS-Machthaber den Plan, Sieggraben verwaltungtechnisch dem politischen Kreis Oberpullendorf zuzuordnen. Nach Protesten der Ortsbewohner von Sieggraben, die geltend machten, dass die Gemeinde von alters her sinnvollerweise nach Mattersburg ausgerichtet war, dorthin auch bezüglich Früchte-Export und Arbeitskräftefluss tendiere und von dort aus zudem über einen komfortablen Eisenbahn-Anschluss nach Wien verfügt, wurde der Plan fallen gelassen. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg blieb Sieggraben eine ausgesprochene Pendler-Gemeinde: Im Jahr 1951 pendelten von Sieggraben – bei einer Einwohnerzahl von 1276 Personen – jeden Montag rund 90 Wochenpendler nach Wien.
Wappen: Blasonierung: Im silbernen Schilde auf einem grünen, mit einem silbernen Schaufelrad belegten Dreiberg drei grüne Tannen wachsend, die mittleren mit fünf Asthöhen (vier Quirl und Wipfel), die beiden seitlichen (kleineren) mit vier Asthöhen (drei Quirl und Wipfel). Die bereits seit dem 17. Jahrhundert im Gemeindesiegel verwendeten Symbole (drei Tannen aus einem Dreiberg wachsend) erinnern an den im Wirtschaftsleben der Gemeinde jahrhundertelang relevanten Holzschlag und an die von alters her im Ort betriebene Köhlerei. Das Schaufelrad (Mühlrad) ist ein redendes Symbol, es bezieht sich auf den südlichen Ortsteil Mühlviertel. Im übertragenen Sinne kann das Mühlrad auch als Symbol für die im Ort etablierte gewerbliche Wirtschaft verstanden werden. Das Recht zum Führen dieses Wappens wurde am 14. September 1983 von der Burgenländischen Landesregierung verliehen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Katholische Pfarrkirche Sieggraben: ObjektID: 20524, Obere Hauptstraße 14, 1797 errichtet, spätbarocker-josephinischer Saalbau mit polygonalem Presbyterium und straßenseitiger Turmfassade. Innengestaltung: ein spätbarocker Saalraum mit Hängekuppel über quadratischem Grundriss. Erweiterungsbau 1979/80 errichtet mit abstrakter leuchtend farbiger Glasmalerei von Hannelore Knittler-Gsellmann.
Denkmal für Thomas Klestil: in Sieggraben.
Dorfbrunnen: 1998 errichteter, 2,40 Meter hoher, von Friedrich Rosner künstlerisch gestalteter Keramikbrunnen.
Dreifaltigkeitssäule: ObjektID: 20526, gegenüber Untere Hauptstraße 3, errichtet 1897 an der Gabelung Hauptstraße/Riegel.
Kriegerdenkmal: Die Enthüllung des Kriegerdenkmales und die Weihe einer Kriegergedächtnisorgel fand am 9. Sept. 1928 statt. Dechant Engelitsch, Abgeordn. Ing. Sylvester, der Spender der Orgel Johann Werfring und Martin Schuh hielten die Festreden. Gitty Schwacha feierte in einem kurzen Gedichte die gefallenen Helden des Ortes.
Mobilfunk- und Richtfunksender Brenntenriegel: Der Sender befindet sich auf der höchsten Erhebung des Ödenburger Gebirges, dem Brenntenriegel.
Natur: Naturräume in Sieggraben: Waldbedeckte Bergkuppen, Ödenburger Gebirge, Rosaliengebirge, artenreiche Flora und Fauna, viele Ausflugsziele, seit 1999 Naturwanderweg mit 10 Stationen.
Naturpark Rosalia-Kogelberg: 7770 Hektar groß, im Jahr 2006 offiziell von der Landesregierung als Naturpark begründet, Sieggraben ist eine der 13 Naturparkgemeinden.
Volksschule: ObjektID: 20527, Untere Hauptstraße 17, erbaut 1926 bis 1929 von den Architekten Franz Kaym und Alfons Hetmanek (beide waren Schüler von Otto Wagner). Die Sieggrabener Volksschule galt zur Zeit ihrer Errichtung als eines der schönsten Schulgebäude des Burgenlandes. Im Obergeschoss befinden sich noch originale Ausstattungs-Elemente aus der Bauzeit: Deckenmalerei (Sternenhimmel mit Sternbildern) sowie Flügeltür mit bemalten Holztafeln (vier Elemente mit vier Jahreszeiten) nach Entwurf der Freien Akademikerwerkstätte Wien.
Persönlichkeiten:
Ehrenbürger der Gemeinde:
Engelbert Dollfuß (1892–1934) – Österreichischer Politiker, Begründer des austrofaschistischen Ständestaats
Otto von Habsburg (1912–2011) – 1916–1918 Kronprinz von Österreich-Ungarn, Publizist, ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments für die CSU, Journalist und Schriftsteller; 1922 bis 2006 Oberhaupt des Hauses Habsburg-Lothringen
Thomas van der Haude – 42 Jahre Pfarrer in Sieggraben
Rudolf Komjati – Volksschuldirektor, Chorleiter und Kapellmeister
Johanna Steiner, geb. Höttinger – Volksschullehrerin
Paul Steiner – Volksschuldirektor
Dominikus Werfring – Bürgermeister von 1955 bis 1967
Georg Fuchs – Gemeindearzt
Josef Prieler – 23 Jahre Pfarrer in Sieggreben
Rupert Löschnauer – Volksschuldirektor und Multifunktionär
Johann Plank – Bürgermeister von 1967 bis 1984
Willibald Schuh – Bürgermeister von 1984 bis 1992
Ehrenringträger der Gemeinde:
Albert Taschner – Dem langjährigen SPÖ-Vizebürgermeister (1967–1985) wurde 1993 erstmals der Ehrenring der Gemeinde überreicht. Taschner hat durch seine profunden kommunalpolitischen Kenntnisse zum Aufschwung von Sieggraben beigetragen. Taschner ist zudem Träger des Ehrenzeichens des Landes Burgenland.
Günter Engelbrecht – Sekretär von Landeshauptmann Theodor Kery, dann Vorstand der Sozialabteilung beim Amt der burgenländischen Landesregierung, ab 1994 Bezirkshauptmann in Mattersburg.
Personen mit Bezug zur Gemeinde:
Die ersten nachweisbaren Vorfahren von Ignaz Semmelweis, und zwar Jörg Semmelweis und seine Ehefrau Kunigunde, lebten in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Sieggraben.
Dem österreichischen Bundespräsidenten Thomas Klestil, dem die Gemeinde in besonderer Weise verbunden war, wurde in Sieggraben am 6. September 2009 am Dr. Thomas Klestil-Platz mit einer Bronzebüste ein Denkmal gesetzt. Bereits zu dessen Lebzeiten hatte ihm die Gemeinde nach einstimmigem Beschluss des Gemeinderates aufgrund seiner Verdienste um das Land und den Ort Sieggraben den Dr. Thomas Klestil-Platz gewidmet. Dieser war am 17. Mai 2002 im Zuge der Feierlichkeiten zur ersten urkundlichen Erwähnung von Sieggraben eröffnet worden. Bundespräsident Thomas Klestil hatte gemeinsam mit seiner Ehefrau Margot Klestil-Löffler an den Feierlichkeiten und der Platzeröffnung teilgenommen.
Geografie: Der Ortskern von Sieggraben liegt in einer talartigen Absenkung südlich des Sieggrabener Sattels, andere Ortsteile befinden sich größtenteils über hügeliges Gebiet verstreut. Die Sieggrabener Hügel sind Ausläufer der Buckligen Welt. Der Sieggrabener Sattel ist ein markanter geographischer Punkt und wird durch den Zusammenstoß vom Rosaliengebirge mit dem Ödenburger Gebirge gebildet. Der Ort liegt an der engsten, nur vier Kilometer breiten Stelle des Burgenlandes. Durch die Gemeinde fließt der Sieggrabenbach, der sich in Weppersdorf mit dem Schwarzenbach vereinigt und ab dort gewöhnlicherweise Stooberbach genannt wird. Der Brenntenriegel ist mit 606 m ü. A. die höchste Erhebung des Ödenburger Gebirges. Eine markante, weithin sichtbare Erhebung ist der Sieggrabener Kogel.
Nachbargemeinden: Die Gemeinde grenzt an Mattersburg, Marz und Rohrbach bei Mattersburg im Norden, im Osten an einer schmalen Stelle an das ungarische Sopron sowie Lackenbach im Bezirk Oberpullendorf. Im Süden liegen Kalkgruben als Katastralgemeinde von Weppersdorf und Oberpetersdorf als Katastralgemeinde von Kobersdorf. Im Westen liegt der niederösterreichische Ort Schwarzenbach.
Die Gemeindegrenzen zu den Nachbarorten verlaufen über weite Strecken in bewaldetem Gebiet, sodass man von Sieggraben aus nur Marz über die B 50 sowie Mattersburg über die S 31 im Norden, den zu Weppersdorf gehörigen Ort Kalkgruben im Süden und die westlich gelegene Gemeinde Schwarzenbach auf direktem Weg erreichen kann. Von der Straße nach Schwarzenbach biegt auf Sieggrabener Gemeindegebiet ein Güterweg nach Oberpetersdorf ab, das zur Gemeinde Kobersdorf gehört.
Die Nachbargemeinden sind:
Kalkgruben (Bez. Oberpullendorf, Bgld.), Lackenbach (Bez. Oberpullendorf, Bgld.), Marz (Bez. Mattersburg, Bgld.), Mattersburg (Bez. Mattersburg, Bgld.), Oberpetersdorf (Bez. Oberpullendorf, Bgld.), Rohrbach bei Mattersburg (Bez. Mattersburg, Bgld.), Schwarzenbach (Niederösterreich) und Sopron (Ödenburg, Ungarn)
Geschichte: Von einer Besiedlung in der Bronzezeit zeugt ein Gräberfeld im Sieggrabener Bahnwald, welches 1893 erstmals von dem ungarischen Gymnasiallehrer und Heimatforscher Lajos Bella aus Sopron erwähnt und zuletzt im Sommer 1980 untersucht wurde. In keltischer Zeit war das Gebiet Teil des Königreichs Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg. Im Römischen Reich war das Gebiet Teil der Provinz Pannonia. Die frühesten mittelalterlichen Lebensspuren in Sieggraben gehen laut Auswertung archäologischer Funde auf die Karolingerzeit zurück.
Der Ort wurde im Jahr 1302 erstmals urkundlich als "Sykrems" erwähnt. Es wird angenommen, dass der Ort seinen Namen vom Bach, der das Dorf durchfließt, erhielt. In der Grenzbeschreibung von Weppersdorf wird dieser Bach als "Sykrin Potok" (auch "Sikrynpotok" und "Scikryn Potok") erwähnt. Die frühesten urkundlichen Belege dieses Baches gehen auf das Jahr 1222 zurück. In weiterer Folge finden sich für den Ortsnamen die Schreibweisen "Siggraben" (1641), "Sigroben" (1651), "Szigraben" (1675), "Sigraben" (1682) "Siegraben" (1713) sowie "Siggraben" (1713). Die spätere magyarische Namensform lautete bis 1921 Szikra.
Sieggraben gehörte den Grafen von Mattersdorf-Forchtenstein, später zur Herrschaft Forchtenstein, zur Herrschaft Kobersdorf und fiel schließlich 1622 in den Besitz der Fürsten von Esterházy. In den grundherrschaftlichen Urbaren des 16. und 17. Jahrhunderts sind für Sieggraben größtenteils Kleinbauern verzeichnet. Im Urbar der Grafschaft Forchtenstein vom Jahr 1675 sind für Sieggraben eine Schule, ein Gemeindegasthaus und zwei Steinmühlen ausgewiesen. Noch in der Mitte des 17. Jahrhunderts war die Bevölkerung Sieggrabens konfessionell gemischt (katholisch und evangelisch) gewesen, im Jahr 1659 war sie mehrheitlich protestantisch, ehe sie um 1660 katholisch wurde. Im Jahr 1736 wurde Sieggraben zur eigenständigen Pfarre erhoben. Im Zuge der Neueinteilung der Grundherrschaften der Fürsten von Esterházy 1738 kam der Ort zur Herrschaft Kobersdorf. Bei einem Feuer im Jahr 1775 wurden 30 Häuser zerstört. 1848 erfolgte die Einteilung der ungarischen Komitate in Stuhlbezirke, wodurch der Ort Ödenburg zugeteilt wurde. Durch eine weitere Änderung der Bezirke 1870/71 entstand der Bezirk Mattersburg, dem Sieggraben seither angehört.
1921 kam der Ort – wie das gesamte heutige Burgenland – aufgrund der Verträge von St. Germain und Trianon aus dem Jahr 1919 zu Österreich.
Wegen der exponierten Lage des Ortes südlich vom Sieggrabener Sattel gab es im Jahr 1938 seitens der NS-Machthaber den Plan, Sieggraben verwaltungtechnisch dem politischen Kreis Oberpullendorf zuzuordnen. Nach Protesten der Ortsbewohner von Sieggraben, die geltend machten, dass die Gemeinde von alters her sinnvollerweise nach Mattersburg ausgerichtet war, dorthin auch bezüglich Früchte-Export und Arbeitskräftefluss tendiere und von dort aus zudem über einen komfortablen Eisenbahn-Anschluss nach Wien verfügt, wurde der Plan fallen gelassen. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg blieb Sieggraben eine ausgesprochene Pendler-Gemeinde: Im Jahr 1951 pendelten von Sieggraben – bei einer Einwohnerzahl von 1276 Personen – jeden Montag rund 90 Wochenpendler nach Wien.
Wappen: Blasonierung: Im silbernen Schilde auf einem grünen, mit einem silbernen Schaufelrad belegten Dreiberg drei grüne Tannen wachsend, die mittleren mit fünf Asthöhen (vier Quirl und Wipfel), die beiden seitlichen (kleineren) mit vier Asthöhen (drei Quirl und Wipfel). Die bereits seit dem 17. Jahrhundert im Gemeindesiegel verwendeten Symbole (drei Tannen aus einem Dreiberg wachsend) erinnern an den im Wirtschaftsleben der Gemeinde jahrhundertelang relevanten Holzschlag und an die von alters her im Ort betriebene Köhlerei. Das Schaufelrad (Mühlrad) ist ein redendes Symbol, es bezieht sich auf den südlichen Ortsteil Mühlviertel. Im übertragenen Sinne kann das Mühlrad auch als Symbol für die im Ort etablierte gewerbliche Wirtschaft verstanden werden. Das Recht zum Führen dieses Wappens wurde am 14. September 1983 von der Burgenländischen Landesregierung verliehen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Katholische Pfarrkirche Sieggraben: ObjektID: 20524, Obere Hauptstraße 14, 1797 errichtet, spätbarocker-josephinischer Saalbau mit polygonalem Presbyterium und straßenseitiger Turmfassade. Innengestaltung: ein spätbarocker Saalraum mit Hängekuppel über quadratischem Grundriss. Erweiterungsbau 1979/80 errichtet mit abstrakter leuchtend farbiger Glasmalerei von Hannelore Knittler-Gsellmann.
Denkmal für Thomas Klestil: in Sieggraben.
Dorfbrunnen: 1998 errichteter, 2,40 Meter hoher, von Friedrich Rosner künstlerisch gestalteter Keramikbrunnen.
Dreifaltigkeitssäule: ObjektID: 20526, gegenüber Untere Hauptstraße 3, errichtet 1897 an der Gabelung Hauptstraße/Riegel.
Kriegerdenkmal: Die Enthüllung des Kriegerdenkmales und die Weihe einer Kriegergedächtnisorgel fand am 9. Sept. 1928 statt. Dechant Engelitsch, Abgeordn. Ing. Sylvester, der Spender der Orgel Johann Werfring und Martin Schuh hielten die Festreden. Gitty Schwacha feierte in einem kurzen Gedichte die gefallenen Helden des Ortes.
Mobilfunk- und Richtfunksender Brenntenriegel: Der Sender befindet sich auf der höchsten Erhebung des Ödenburger Gebirges, dem Brenntenriegel.
Natur: Naturräume in Sieggraben: Waldbedeckte Bergkuppen, Ödenburger Gebirge, Rosaliengebirge, artenreiche Flora und Fauna, viele Ausflugsziele, seit 1999 Naturwanderweg mit 10 Stationen.
Naturpark Rosalia-Kogelberg: 7770 Hektar groß, im Jahr 2006 offiziell von der Landesregierung als Naturpark begründet, Sieggraben ist eine der 13 Naturparkgemeinden.
Volksschule: ObjektID: 20527, Untere Hauptstraße 17, erbaut 1926 bis 1929 von den Architekten Franz Kaym und Alfons Hetmanek (beide waren Schüler von Otto Wagner). Die Sieggrabener Volksschule galt zur Zeit ihrer Errichtung als eines der schönsten Schulgebäude des Burgenlandes. Im Obergeschoss befinden sich noch originale Ausstattungs-Elemente aus der Bauzeit: Deckenmalerei (Sternenhimmel mit Sternbildern) sowie Flügeltür mit bemalten Holztafeln (vier Elemente mit vier Jahreszeiten) nach Entwurf der Freien Akademikerwerkstätte Wien.
Persönlichkeiten:
Ehrenbürger der Gemeinde:
Engelbert Dollfuß (1892–1934) – Österreichischer Politiker, Begründer des austrofaschistischen Ständestaats
Otto von Habsburg (1912–2011) – 1916–1918 Kronprinz von Österreich-Ungarn, Publizist, ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments für die CSU, Journalist und Schriftsteller; 1922 bis 2006 Oberhaupt des Hauses Habsburg-Lothringen
Thomas van der Haude – 42 Jahre Pfarrer in Sieggraben
Rudolf Komjati – Volksschuldirektor, Chorleiter und Kapellmeister
Johanna Steiner, geb. Höttinger – Volksschullehrerin
Paul Steiner – Volksschuldirektor
Dominikus Werfring – Bürgermeister von 1955 bis 1967
Georg Fuchs – Gemeindearzt
Josef Prieler – 23 Jahre Pfarrer in Sieggreben
Rupert Löschnauer – Volksschuldirektor und Multifunktionär
Johann Plank – Bürgermeister von 1967 bis 1984
Willibald Schuh – Bürgermeister von 1984 bis 1992
Ehrenringträger der Gemeinde:
Albert Taschner – Dem langjährigen SPÖ-Vizebürgermeister (1967–1985) wurde 1993 erstmals der Ehrenring der Gemeinde überreicht. Taschner hat durch seine profunden kommunalpolitischen Kenntnisse zum Aufschwung von Sieggraben beigetragen. Taschner ist zudem Träger des Ehrenzeichens des Landes Burgenland.
Günter Engelbrecht – Sekretär von Landeshauptmann Theodor Kery, dann Vorstand der Sozialabteilung beim Amt der burgenländischen Landesregierung, ab 1994 Bezirkshauptmann in Mattersburg.
Personen mit Bezug zur Gemeinde:
Die ersten nachweisbaren Vorfahren von Ignaz Semmelweis, und zwar Jörg Semmelweis und seine Ehefrau Kunigunde, lebten in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Sieggraben.
Dem österreichischen Bundespräsidenten Thomas Klestil, dem die Gemeinde in besonderer Weise verbunden war, wurde in Sieggraben am 6. September 2009 am Dr. Thomas Klestil-Platz mit einer Bronzebüste ein Denkmal gesetzt. Bereits zu dessen Lebzeiten hatte ihm die Gemeinde nach einstimmigem Beschluss des Gemeinderates aufgrund seiner Verdienste um das Land und den Ort Sieggraben den Dr. Thomas Klestil-Platz gewidmet. Dieser war am 17. Mai 2002 im Zuge der Feierlichkeiten zur ersten urkundlichen Erwähnung von Sieggraben eröffnet worden. Bundespräsident Thomas Klestil hatte gemeinsam mit seiner Ehefrau Margot Klestil-Löffler an den Feierlichkeiten und der Platzeröffnung teilgenommen.
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