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Neutal

Neutal (ungarisch: Sopronújlak (alt: Nyujtál), kroatisch: Najtolj) ist eine Gemeinde im Bezirk Oberpullendorf im Burgenland. Neutal hat 1128 Einwohner (Stand 1.1.2022). Neutal wird entwässert vom Bach von Neutal, vom Harlingbach und vom Stooberbach.

Geografie: Die Gemeinde liegt im Stooberbachtal im Mittelburgenland. Neutal ist der einzige Ort in der Gemeinde.

Geschichte: Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg. Später unter den Römern lag das heutige Neutal dann in der Provinz Pannonia. Die erste urkundliche Erwähnung Neutals findet sich im Jahr 1270 als "Villa Geotan".

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts und im 20. Jahrhundert war Neutal ein Zentrum der Kamin- und Kesselmaurer. Aus Neutal und Umgebung bauten die Spezialmaurer vor allem zur Zeit der Industrialisierung in ganz Österreich Kamine und Kessel. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg zogen die Maurer aus dem "Ofenmaurerdorf" in ganz Europa herum, um die Stahlöfen und Ringöfen mit Feuerfeststeinen auszukleiden.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Sopronújlak verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland.

1931 wurde, trotz Ablehnung des Neutaler Gemeinderates, der Ort Schwabenhof eingemeindet.

In den letzten Jahrzehnten stellte die lokale Wirtschaft den wichtigsten Entwicklungsfaktor für die Gemeinde dar.

Wappen: Die Burgenländische Landesregierung hat in ihrer Sitzung vom 26. Juni 1985 der Gemeinde Neutal das Recht zur Führung eines Gemeindewappens verliehen. Blasonierung: "In silbernem Schild auf einer roten Mauer ein roter Rauchfang wachsend, begleitet von einem Schwarzen Rad (vorne) und einem grünen vierblättrigen Kleeblatt (hinten)." Beschreibung: Die Lage der Ortschaft im fruchtbaren und verkehrsmäßig günstigen Stooberbachtal hat seit je her das Leben in Neutal bestimmt. Die Symbolik des Wappens nimmt darauf Bezug. Das Rad deutet die Landwirtschaft und die Verkehrslage an, während das Kleeblatt auf die Naturlandschaft an. Dominierend sind die Mauer und der Rauchfang in der Mitte des Wappens, die darauf verweisen, dass der Ruf der Neutaler als Rauchfangbauer und Maurer weit über die Landesgrenzen hinaus ging.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Figurenbildstock Ecce Homo: ObjektID: 85088, bei Am Nußfeld 2, Inschrift: Errichtet von den Eheleuten Johann u. Anna Trummer und deren Kindern in Neuthal 1893.
Florianikapelle: ObjektID: 67205, die kleine barocke Kapelle mit geschweiftem Giebel und halbrunder Apsis steht südwestlich des Ortes inmitten von Feldern und stammt aus dem 18. Jahrhundert.
muba - Museum für Baukultur: Besonderer Fokus wird hier auf die spezifische traditionelle Ofen- und Kaminmaurerei der Region Neutal gesetzt, die mit 2010 in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen wurde.
Rosalienkapelle in Schwabenhof: ObjektID: 67208, die Kapelle steht erhöht am nördlichen Ortsausgang von Schwabenhof. Der Bau des 18. Jahrhunderts weist einen relativ hohen Südturm mit Steinhelm auf. Die Glocke der Kapelle ist im Ton as' abgestimmt. Gegossen wurde sie 1637 von der Glockengießerei Berger.
Seelsorgekirche Mariä Namen: ObjektID: 50022, Prälat Kodatsch-Platz 8, die römisch-katholische Pfarrkirche Neutal steht in der Gemeinde Neutal. Sie ist dem Fest Mariä Namen geweiht und gehört zum Dekanat Oberpullendorf in der Diözese Eisenstadt. Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz. 1942 wurde in Neutal eine selbstständige Lokalseelsorgestelle errichtet. Aufgrund des Ausbaues der Burgenland Straße B50 musste die rund 70 Jahre alte Kirche abgerissen werden. An Stelle dieser wurde unmittelbar östlich die heutige Kirche nach Plänen des Architekten Leo Splett errichtet. Am 2. Juli 1960 erfolgte der Spatenstich, am 14. August 1960 weihte Erzbischof Stefan Laszlo den Grundstein und am 1. Oktober 1961 die Kirche. Am 23. Juni 1963 fand die feierliche Konsekration statt. Unter anderem mit dem späteren Landeshauptmann des Burgenlandes Theodor Kery als Ehrengast. Im Jahr 1994 wurde die Kirche von Bischof Paul Iby zur Pfarrkirche erhoben. Die große Glocke ist in der Stimmlage a’. Die Sterbeglocke hat die Stimmung d’’.

Freizeiteinrichtungen:
Familienwanderwege: Martelwanderweg (ca. 10 km) - rot, Große Familienrunde ca. 4,5 km) - lila, Kleiner Familienrunde (ca. 3,0 km) - lila, Baumlehrpfad (ca. 3,0km) - grün
Jubiläumsradweg
Draisinentour
Waldbad mit Wasserrutsche und Springturm
Kletterhalle
Beach Volleyball Platz
Street Soccer Platz
3 Tennisplätze (Sand)
Fußballplatz
JUFA Landerlebnis Resort
Abenteuerspielplatz

Wirtschaft: Die Geschichte des Industriegebietes Neutal begann 1975 mit der Ansiedlung der Firma Pfnier & Co GmbH.

Im Jahr 1976 wurde das Burgenländische Schulungszentrum (BUZ), ein Zentrum zur Aus- und Weiterbildung von Fachkräften für die Wirtschaft, in Neutal sesshaft. 1977 folgte die Betriebsansiedlung einer Niederlassung der Firma Österreichischen Brown, Boveri Werke (BBC). Das Unternehmen wurde 1988 im Zuge der weltweiten Zusammenlegung von BBC und ASEA in die Asea Brown Boveri AG (ABB) umbenannt und 1998 verkauft. Das Werk stellt heute unter dem neuen Namen SAM Metall- und Schaltanlagen her.

Bereits 1979 erfolgte die Inbetriebnahme des Metallbauunternehmens MAT. Am Beginn des Jahres 1999 wurde das Unternehmen neu übernommen und in MA-TEC umgewandelt. Das Unternehmen ist weltweit im Metall-, Stahl- und Fassadenbau tätig.

Die direkte Anbindung der Burgenland Schnellstraße (S31) und die Infrastruktur des neuen Technologieareals schufen ab 1999 die Voraussetzungen für neue Betriebsansiedlungen. Dazu zählte das Dach- und Fassadenbauunternehmen Rathmanner, das Mitte 1999 die Produktion in Neutal aufnahm. Ein weiterer Schritt der Entwicklung zum Industriestandort war die Entstehung des Technologie- und Entwicklungszentrums für visuelle Informationssysteme – swarco Futurit. Der Weltmarktführer in der Produktion von Signalgebern nahm im Jänner 2001 den Betrieb in Neutal auf.

Nach der Ansiedlung der Firma Divitec Elektro- und Altgeräteverwertung im Jahr 2001 wurde die Liste der ortsansässigen metallverarbeitenden Betriebe mit dem Unternehmen MCI erweitert, das sich mit der Herstellung von Designer-Metalldecken beschäftigt. Ebenfalls seit 2001 ist das Unternehmen Kitzwögerer in Neutal tätig. Der Marmor und Granit verarbeitende Betrieb übernahm die Fertigungshallen der Firma Acrylan, die Fenster und Türen herstellte.

Wirtschaftlich bedeutend für die Gemeinde Neutal war der Bau des Technologiezentrums Mittelburgenland. Das im April 2002 eröffnete Technologiezentrum beherbergt neben zahlreichen Gewerbe- und Industriebetrieben ein Hochleistungsrechenzentrum der Firma Siemens Austria.

Im Fremdenverkehrsbereich spezialisierte sich Neutal als "Gesundes Dorf" auf sanften Tourismus.

Persönlichkeiten:
Franz Resch (* 1931), Politiker und Landesstraßenmeister
Johann Payer (* 1947), Politiker und Hauptschuldirektor
Horst Steiger (1970-1995), Fußballspieler
Erich Trummer (* 1967), Politiker und Bürgermeister
Patrik Fazekas (* 1990), Politiker



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