Eisenstadt
Die Freistadt Eisenstadt (ungarisch Kismarton 'Klein-Martin', kroatisch Željezno, Romani: Srasta, hebräisch Asch)
ist die Landeshauptstadt des Bundeslandes Burgenland (kroatisch Gradisce, ungarisch Orvidék) in Österreich.
Eisenstadt ist eine Statutarstadt – die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde ist der Bürgermeister – und Sitz
der Bezirkshauptmannschaft Eisenstadt-Umgebung sowie des Landes- und Bezirksgerichtes Eisenstadt.
Die Stadt liegt am Fuße des Leithagebirges und ist mit ihren 15.240 (Stand 1. Jänner 2022) Einwohnern
die kleinste Landeshauptstadt in Österreich.
Geografie: Geschützt von dem bis über 400 m emporragenden Kamm des Leithagebirges, der von dichten Laubwäldern bedeckt ist, reifen auf den klimatisch günstigen Hängen Weintrauben, Marillen, Pfirsiche und Mandeln. Soweit das Auge reicht, ist alles mit Weinreben bepflanzt, die auch die Stadt von allen Seiten umsäumen.
Klima: Die langjährige mittlere Jahrestemperatur (ermittelt in den Jahren 1961 bis 1990) beträgt 10,4 °C. Der Mittelwert des Jahres 2007 betrug 11,8 °C. Die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge (zwischen 1961 und 1991) beträgt 589 mm.
Geschichte: Funde belegen, dass der Raum Eisenstadt schon in der Hallstattzeit besiedelt war. Etwas später siedelten sich Kelten und Römer an. Zur Zeit der Völkerwanderung besiedelten verschiedene germanische Völker und die Hunnen den Raum Eisenstadt. Um 800 zur Zeit Karl des Großen begann die Besiedlung durch die Bajuwaren. Eisenstadt schien 1118 zum ersten Mal als "castrum ferrum" auf. Die erste schriftliche Erwähnung erfolgte 1264 als "minor Mortin" (entsprechend ungarisch "Kismarton"). 1373 kam die Stadt in den Besitz der ungarischen Adelsfamilie Kanizsai. Die Familie ließ die Mauern befestigen und baute eine Wasserburg innerhalb der Mauern. Aus dieser Zeit stammt auch der Name "Eysenstat" (stark, eisern, daher Eisenstadt). 1388 erhielt Eisenstadt das Marktrecht. 1445 erwarb Herzog Albrecht VI. die Stadt; die folgenden 150 Jahre blieb Eisenstadt unter Habsburger Verwaltung. Während des Türkenkrieges eroberten die Türken 1529 und 1532 bei ihrem Vormarsch auf Wien die Stadt. 1648 gelangte die Stadt unter die Herrschaft des ungarischen Fürstenhauses Esterházy. Das Fürstengeschlecht wandelte durch rege Bautätigkeit das Bild der Stadt nachhaltig. Am 26. Oktober 1648 wurde Eisenstadt vom römisch-deutschen Kaiser Ferdinand III. zur königlichen Freistadt erhoben und bezahlte dafür mit 16.000 Gulden und 3.000 Eimern Wein im Wert von 9.000 Gulden. 1670 siedelte Paul I. Fürst Esterházy in Eisenstadt und sechs umliegenden Orten, den so genannten Siebengemeinden, etwa 3.000 Juden an, die zuvor aus Wien vertrieben worden waren. Samson Wertheimer (1658–1742), der in Wien als Hoffaktor tätig war, wirkte in Eisenstadt als Rabbiner. Mit der Bestellung von Joseph Haydn zum fürstlichen Hofkapellmeister in den 60er Jahren des 18. Jahrhunderts begann hier die Glanzzeit des Kunstlebens. 1809 wurde Eisenstadt während der Koalitionskriege von französischen Truppen besetzt. 1897 wurde die Stadt an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Nach dem Ersten Weltkrieg und Auflösung des Habsburger Vielvölkerstaates fand ein dreijähriges Ringen um die künftige Staatszugehörigkeit des Burgenlandes und somit von Eisenstadt statt. Durch den Friedensvertrag von St. Germain kam das Burgenland 1921 zu Österreich. Das ursprünglich als Landeshauptstadt vorgesehene Ödenburg (ungarisch Sopron) wurde jedoch aufgrund einer Volksabstimmung Ungarn zugeschlagen. Statt Ödenburg wurde daher Eisenstadt am 30. April 1925 zum Sitz der burgenländischen Landesregierung und damit zur Landeshauptstadt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Eisenstadt einmal bombardiert, wobei es 40 Todesopfer gab. 1945 nahm die Rote Armee Eisenstadt ein, und die Stadt blieb bis 1955 unter sowjetischer Besatzung. 1960 wurde Eisenstadt Sitz der Diözese Eisenstadt.
Stadtgliederung: Stadtbezirke: Eisenstadt, Kleinhöflein im Burgenland, St. Georgen am Leithagebirge
Katastralgemeinden: Eisenstadt, Oberberg-Eisenstadt, Unterberg-Eisenstadt, Kleinhöflein im Burgenland, St. Georgen am Leithagebirge
Wappen: Blasonierung: Das Wappen der Freistadt Eisenstadt zeigt einen roten Schild, aus dessen Fußrand ein silberfarbener, schwarz ausgefugter Quaderturm mit drei sichtbaren Zinnen auf einem sich seitlich etwas verbreiternden Unterbau emporragt. Der Turm weist ein viereckiges schwarzes Fenster mit silberfarbenem Gitter und unter diesem ein schwarzes, offenes, halbrundes Tor auf, das mit einem zur Hälfte herabgelassenen silberfarbenen Fallgatter versichert ist. Auf dem Zinnenkranze des Turmes steht ein schwarzer, rotbezungter und golden bewehrter Adler mit den Insignien F III (Ferdinand III.) auf der Brust. Auf dem Hauptrande des von einer ornamentierten bronzefarbenen Einfassung umgebenen Schildes ruht eine silberfarbene Mauerkrone mit fünf sichtbaren Zinnen.
Städtepartnerschaften:
Bad Kissingen (Deutschland)
Colmar (Frankreich)
Lignano Sabbiadoro (Italien)
Sanuki (Japan)
Sopron (Ungarn)
Wien (Österreich)
Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Alter Jüdische Friedhof: Der Alte Jüdische Friedhof befindet sich in der Wertheimergasse in Eisenstadt. Der Jüdische Friedhof steht unter Denkmalschutz. Die nachweisbar älteste Datierung eines Steines auf dem Friedhof bezeichnet das Jahr 1679. Im Jahr 1875 war der Friedhof voll belegt. Eine Bestandsaufnahme im Jahr 1922 ergab 1140 Grabsteine mit ausschließlich hebräischen Grabinschriften. 2010 befanden sich 1104 Grabsteine auf dem Friedhof.
Bergkirche: Die römisch-katholische Bergkirche Eisenstadt (auch als Haydnkirche oder Kalvarienbergkirche bekannt) steht im Stadtteil Oberberg-Eisenstadt der Gemeinde Eisenstadt im Burgenland. Sie ist dem Fest Mariä Heimsuchung geweiht und gehört zum Dekanat Eisenstadt in der Diözese Eisenstadt. Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz. Bekannt ist die Kirche für den "Kalvarienberg", der sein Vorbild im Kalvarienberg Maria Lanzendorf hat. Er ist ein Wallfahrtsziel und kann auch bestiegen werden. Seit dem Jahr 1932 befindet sich in der Bergkirche das Haydn-Mausoleum, in dem der Komponist Joseph Haydn begraben liegt.
Diözesanmuseum: Das Diözesanmuseum befindet sich in der Joseph Haydn-Gasse 31, in Eisenstadt und ist im Franziskanerkloster (ObjektID: 30055) untergebracht. Das Museum widmet sich 2017 dem 50 jährigem Bestehen der Diözese Eisenstadt. Ausgewählte Exponate zur röm. kath. Kirchengeschichte des Landes (auch aus Györ, Szombathely, Wien, Graz ...) werden diese Jubiläumsausstellung gebührend als solche hervorheben.
Dom St. Martin, spätgotische ehemalige Wehrkirche: Der Dom St. Martin in Eisenstadt (Österreich) ist die Kathedrale der burgenländischen Diözese Eisenstadt.
Feuerwehrmuseum: Das Feuerwehrmuseum befindet sich in der Leithabergstraße 41 in Eisenstadt. Die traditionsreiche Geschichte der burgenländischen Feuerwehren wird in diesem Museum durch eine umfangreiche Sammlung historischer Belege, Geräte, Helme, Orden und Auszeichnungen, Fahnen, Dampf- und Handspritzen der Jahre 1753 bis 1901 sowie Pumpen und Fahrzeuge ab dem Jahre 1930 eindrucksvoll veranschaulicht.
Gloriette, ehemaliges Jagdschloss des Fürsten Esterhazy: Bei der Gloriette handelt es sich um ein ehemaliges Jagdschloss des Fürsten Esterházy. Das Gebäude entstand nach den Plänen des franz. Architekten und Malers Jean Charles Alexandre de Moreau (1758-1840) und wurde im Jahr 1805 fertiggestellt. Der tempelartige Bau im Park des Schlosses Esterházy erhielt offiziell die Bezeichnung Marientempel - zu Ehren der Fürstin Maria Josepha Hermengilde Esterházy de Galantha (1768-1845).
Haydn-Mausoleum: Sie wird nach Joseph Haydn auch Haydnkirche genannt, welcher unweit im Schloss Esterházy große Teile seines Lebens (1732–1809) gewirkt hat. Seit dem Jahr 1932 befindet sich in der Bergkirche das Haydn-Mausoleum, in dem Haydn begraben liegt. Der Kopf des Komponisten und Begründers der Wiener Klassik "übersiedelte" allerdings erst 1954 von Wien hierher.
Landesmuseum Burgenland: Das Museum befand sich von 1926 bis 1938 im Leinnerhaus, welches im Besitz der Weinhändlerfamilie Leopold Wolf’s Söhne stand. In der Museumsgasse 1 bis 11, wo von 1938 bis 1939 der Standort des Burgenländischen Landesmuseums begründete wurde, standen und stehen Häuser des 17. bis 19. Jahrhunderts. Auf Nr. 5 steht das Haus Sándor Wolfs, eine Gebäudegruppe mit unterschiedlichen Stilelementen und bemerkenswerten Schmiedeeisenarbeiten. Wolf hatte hier bereits eine Sammlung von Altertümern aufgebaut, die im Besitz des Landesmuseums ist. Die Häuser Nr. 9 und 11 wurden im Jahre 1968 demoliert, das Museum wurde mit einem modernen Zubau nach den Plänen der Architekten Hans Puchhammer und Gunther Wawrik erweitert und im Jahre 1976 eröffnet.
Landhaus Eisenstadt: Das Landhaus in Eisenstadt ist das Amtshaus der Burgenländischen Landtages und der Burgenländischen Landesregierung. Die Leitung der Landnahme des Burgenlandes hatte ihren Sitz in der Burg in Wiener Neustadt. Von 1922 bis 1930 hatte der Landtag und die Landesregierung ihren Sitz in der Martin-Kaserne in Eisenstadt.
Leinnerhaus: Das Leinnerhaus in Eisenstadt im Burgenland ist ein Barockbau. Das Gebäude mit der Einfriedungsmauer steht unter Denkmalschutz. Der dreiflügelige, zweigeschossige, barocke Bau hat im Hof im Obergeschoss nord- und südseitig verglaste, dreiachsige Lauben. Das Rundbogenportal im Süden zeigt im Keilstein mit Rocailledekor ein Wappen mit Weinhauerwerkzeug und die Jahreszahl I.S. 1769. Im Osten ist ein Relieftondo. Die Nordfront hat einen Giebelrisalit mit einem dreiteiligen Rundbogenfenster.
Österreichisches Jüdisches Museum: Das Österreichische Jüdische Museum befindet sich in der Unterbergstraße 6 in Eisenstadt. Das Museum wurde im Jahre 1972 als erstes jüdisches Museum in Österreich nach 1945 gegründet.
Pulverturm: Der Pulverturm ist unter der ObjektID: 30110 denkmalgeschützt und befindet sich in der Joseph Haydn-Gasse 43a in Eisenstadt und ist täglich von 7:00 - 20:00 Uhr geöffnet
Rathaus: Das Rathaus befindet sich an der Hauptstraße 35 in Eisenstadt. Der ursprüngliche Bau aus dem Jahr 1560 wurde nach der Erhebung zur königlichen Freistadt im Jahr 1648 umgebaut, wobei die Grundform aus der Frührenaissance stammt. Der einstöckige Bau mit seinen seitwärtis gelegenen zwei runden Erkern und dem rechteckigen Erker in der Mitte, wurde später barockisiert und mit einer Attika versehen.
Schloss Esterházy mit Schlosspark (Wahrzeichen): Das Schloss Esterházy ist als einstige Fürstenresidenz ein Wahrzeichen der burgenländischen Landeshauptstadt Eisenstadt. Es ist im Besitz der Esterházy Privatstiftung. An der Stelle des heutigen Schlosses stand eine gotische Burg, deren Ursprünge auf das 13. Jahrhundert zurückgehen. Sie war im Besitz der Familie Gutkeled, die zahlreiche Güter in Westungarn besaß. Im Jahr 1364 wurde die Burg von der Familie Kanizsay erworben und großzügig ausgebaut. Aufgrund einer Erlaubnis des ungarischen Königs Ludwig des Großen baute die Familie um den ganzen Ort Eisenstadt eine Mauer, die die Burg einschloss.
Johannesgrotte: Die Johannesgrotte ist eine Naturhöhle mit 17 Meter Länge und befindet sich rund 30 Gehminuten nördlich von Eisenstadt.
Kürschnergrube: Die Kürschnergrube ist 120 Meter lang, 40 Meter breit und sechs Meter tief und wurde künstlich bei Steinbrucharbeiten (1870 aufgelassen) angelegt. Über dem Eingang befindet sich das immer noch gut sichtbare Bild einer Schwertlilie. Die Herkunft als auch die Bedeutung dieses Symbols ist unbekannt. Der Name leitet sich vermutlich von den Kürschnern ab, denen die Höhle zum Trocknen der Felle diente.
Persönlichkeiten mit Bezug zur Stadt:
Christine Feichtinger: Autorin, geboren am 20.11.1951 in Deutsch Ehrensdorf, Besuch der Schule in Güssing, wohnhaft in Punitz. Aufgewachsen in der Landwirtschaft der Eltern, später arbeitete Christine Feichtinger 37 Jahre lang in einer Rechtsanwaltskanzlei in Güssing. Durch die Familienromane „Der Lenzl Hof", „Bittersüße Jugend", (auch als E-Book) „Vergängliche Schatten in den Uhudler Bergen", „Theresias Rache", „Schicksalhafter Kompromiss" und den Anthologien „Wann werde ich endlich berühmt?" und "Verfängliche Liebe" der Autorin Christine Feichtinger, durch Zeitzeugen unterstützt, erfahren die Leser mehr über die Sitten und Gebräuche, unabdingbare Treue, menschliches Unvermögen, vielfach belächelte, unvergessliche Legenden mit List, Bauernschläue und Humor gewürzt - alles aus dem Leben unserer Vorfahren im südburgenländischen Uhudlergebiet. In dem historischen Roman „Vergängliche Schatten in den Uhudler Bergen" (auch als E-Book) wird die Geschichte einer südburgenländischen Familie, die geprägt ist vom bäuerlichen Leben, von den Sorgen des Alltags, der Auswanderung, der Weltwirtschaftskrise, der Zwischenkriegszeit, dem Nationalsozialismus, den Wirren des Zweiten Weltkrieges, sowohl an der Front als auch an der Heimatfront und die kargen Nachkriegsjahre wirklichkeitsnah und leicht verständlich als eine Art überliefernswertes Erbe weitergegeben und die Leser in die jüngere Geschichte des Burgenlandes entführt.
Unsere umfangreiche Webseite: www.eisenstadt.net
Geografie: Geschützt von dem bis über 400 m emporragenden Kamm des Leithagebirges, der von dichten Laubwäldern bedeckt ist, reifen auf den klimatisch günstigen Hängen Weintrauben, Marillen, Pfirsiche und Mandeln. Soweit das Auge reicht, ist alles mit Weinreben bepflanzt, die auch die Stadt von allen Seiten umsäumen.
Klima: Die langjährige mittlere Jahrestemperatur (ermittelt in den Jahren 1961 bis 1990) beträgt 10,4 °C. Der Mittelwert des Jahres 2007 betrug 11,8 °C. Die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge (zwischen 1961 und 1991) beträgt 589 mm.
Geschichte: Funde belegen, dass der Raum Eisenstadt schon in der Hallstattzeit besiedelt war. Etwas später siedelten sich Kelten und Römer an. Zur Zeit der Völkerwanderung besiedelten verschiedene germanische Völker und die Hunnen den Raum Eisenstadt. Um 800 zur Zeit Karl des Großen begann die Besiedlung durch die Bajuwaren. Eisenstadt schien 1118 zum ersten Mal als "castrum ferrum" auf. Die erste schriftliche Erwähnung erfolgte 1264 als "minor Mortin" (entsprechend ungarisch "Kismarton"). 1373 kam die Stadt in den Besitz der ungarischen Adelsfamilie Kanizsai. Die Familie ließ die Mauern befestigen und baute eine Wasserburg innerhalb der Mauern. Aus dieser Zeit stammt auch der Name "Eysenstat" (stark, eisern, daher Eisenstadt). 1388 erhielt Eisenstadt das Marktrecht. 1445 erwarb Herzog Albrecht VI. die Stadt; die folgenden 150 Jahre blieb Eisenstadt unter Habsburger Verwaltung. Während des Türkenkrieges eroberten die Türken 1529 und 1532 bei ihrem Vormarsch auf Wien die Stadt. 1648 gelangte die Stadt unter die Herrschaft des ungarischen Fürstenhauses Esterházy. Das Fürstengeschlecht wandelte durch rege Bautätigkeit das Bild der Stadt nachhaltig. Am 26. Oktober 1648 wurde Eisenstadt vom römisch-deutschen Kaiser Ferdinand III. zur königlichen Freistadt erhoben und bezahlte dafür mit 16.000 Gulden und 3.000 Eimern Wein im Wert von 9.000 Gulden. 1670 siedelte Paul I. Fürst Esterházy in Eisenstadt und sechs umliegenden Orten, den so genannten Siebengemeinden, etwa 3.000 Juden an, die zuvor aus Wien vertrieben worden waren. Samson Wertheimer (1658–1742), der in Wien als Hoffaktor tätig war, wirkte in Eisenstadt als Rabbiner. Mit der Bestellung von Joseph Haydn zum fürstlichen Hofkapellmeister in den 60er Jahren des 18. Jahrhunderts begann hier die Glanzzeit des Kunstlebens. 1809 wurde Eisenstadt während der Koalitionskriege von französischen Truppen besetzt. 1897 wurde die Stadt an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Nach dem Ersten Weltkrieg und Auflösung des Habsburger Vielvölkerstaates fand ein dreijähriges Ringen um die künftige Staatszugehörigkeit des Burgenlandes und somit von Eisenstadt statt. Durch den Friedensvertrag von St. Germain kam das Burgenland 1921 zu Österreich. Das ursprünglich als Landeshauptstadt vorgesehene Ödenburg (ungarisch Sopron) wurde jedoch aufgrund einer Volksabstimmung Ungarn zugeschlagen. Statt Ödenburg wurde daher Eisenstadt am 30. April 1925 zum Sitz der burgenländischen Landesregierung und damit zur Landeshauptstadt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Eisenstadt einmal bombardiert, wobei es 40 Todesopfer gab. 1945 nahm die Rote Armee Eisenstadt ein, und die Stadt blieb bis 1955 unter sowjetischer Besatzung. 1960 wurde Eisenstadt Sitz der Diözese Eisenstadt.
Stadtgliederung: Stadtbezirke: Eisenstadt, Kleinhöflein im Burgenland, St. Georgen am Leithagebirge
Katastralgemeinden: Eisenstadt, Oberberg-Eisenstadt, Unterberg-Eisenstadt, Kleinhöflein im Burgenland, St. Georgen am Leithagebirge
Wappen: Blasonierung: Das Wappen der Freistadt Eisenstadt zeigt einen roten Schild, aus dessen Fußrand ein silberfarbener, schwarz ausgefugter Quaderturm mit drei sichtbaren Zinnen auf einem sich seitlich etwas verbreiternden Unterbau emporragt. Der Turm weist ein viereckiges schwarzes Fenster mit silberfarbenem Gitter und unter diesem ein schwarzes, offenes, halbrundes Tor auf, das mit einem zur Hälfte herabgelassenen silberfarbenen Fallgatter versichert ist. Auf dem Zinnenkranze des Turmes steht ein schwarzer, rotbezungter und golden bewehrter Adler mit den Insignien F III (Ferdinand III.) auf der Brust. Auf dem Hauptrande des von einer ornamentierten bronzefarbenen Einfassung umgebenen Schildes ruht eine silberfarbene Mauerkrone mit fünf sichtbaren Zinnen.
Städtepartnerschaften:
Bad Kissingen (Deutschland)
Colmar (Frankreich)
Lignano Sabbiadoro (Italien)
Sanuki (Japan)
Sopron (Ungarn)
Wien (Österreich)
Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Alter Jüdische Friedhof: Der Alte Jüdische Friedhof befindet sich in der Wertheimergasse in Eisenstadt. Der Jüdische Friedhof steht unter Denkmalschutz. Die nachweisbar älteste Datierung eines Steines auf dem Friedhof bezeichnet das Jahr 1679. Im Jahr 1875 war der Friedhof voll belegt. Eine Bestandsaufnahme im Jahr 1922 ergab 1140 Grabsteine mit ausschließlich hebräischen Grabinschriften. 2010 befanden sich 1104 Grabsteine auf dem Friedhof.
Bergkirche: Die römisch-katholische Bergkirche Eisenstadt (auch als Haydnkirche oder Kalvarienbergkirche bekannt) steht im Stadtteil Oberberg-Eisenstadt der Gemeinde Eisenstadt im Burgenland. Sie ist dem Fest Mariä Heimsuchung geweiht und gehört zum Dekanat Eisenstadt in der Diözese Eisenstadt. Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz. Bekannt ist die Kirche für den "Kalvarienberg", der sein Vorbild im Kalvarienberg Maria Lanzendorf hat. Er ist ein Wallfahrtsziel und kann auch bestiegen werden. Seit dem Jahr 1932 befindet sich in der Bergkirche das Haydn-Mausoleum, in dem der Komponist Joseph Haydn begraben liegt.
Diözesanmuseum: Das Diözesanmuseum befindet sich in der Joseph Haydn-Gasse 31, in Eisenstadt und ist im Franziskanerkloster (ObjektID: 30055) untergebracht. Das Museum widmet sich 2017 dem 50 jährigem Bestehen der Diözese Eisenstadt. Ausgewählte Exponate zur röm. kath. Kirchengeschichte des Landes (auch aus Györ, Szombathely, Wien, Graz ...) werden diese Jubiläumsausstellung gebührend als solche hervorheben.
Dom St. Martin, spätgotische ehemalige Wehrkirche: Der Dom St. Martin in Eisenstadt (Österreich) ist die Kathedrale der burgenländischen Diözese Eisenstadt.
Feuerwehrmuseum: Das Feuerwehrmuseum befindet sich in der Leithabergstraße 41 in Eisenstadt. Die traditionsreiche Geschichte der burgenländischen Feuerwehren wird in diesem Museum durch eine umfangreiche Sammlung historischer Belege, Geräte, Helme, Orden und Auszeichnungen, Fahnen, Dampf- und Handspritzen der Jahre 1753 bis 1901 sowie Pumpen und Fahrzeuge ab dem Jahre 1930 eindrucksvoll veranschaulicht.
Gloriette, ehemaliges Jagdschloss des Fürsten Esterhazy: Bei der Gloriette handelt es sich um ein ehemaliges Jagdschloss des Fürsten Esterházy. Das Gebäude entstand nach den Plänen des franz. Architekten und Malers Jean Charles Alexandre de Moreau (1758-1840) und wurde im Jahr 1805 fertiggestellt. Der tempelartige Bau im Park des Schlosses Esterházy erhielt offiziell die Bezeichnung Marientempel - zu Ehren der Fürstin Maria Josepha Hermengilde Esterházy de Galantha (1768-1845).
Haydn-Mausoleum: Sie wird nach Joseph Haydn auch Haydnkirche genannt, welcher unweit im Schloss Esterházy große Teile seines Lebens (1732–1809) gewirkt hat. Seit dem Jahr 1932 befindet sich in der Bergkirche das Haydn-Mausoleum, in dem Haydn begraben liegt. Der Kopf des Komponisten und Begründers der Wiener Klassik "übersiedelte" allerdings erst 1954 von Wien hierher.
Landesmuseum Burgenland: Das Museum befand sich von 1926 bis 1938 im Leinnerhaus, welches im Besitz der Weinhändlerfamilie Leopold Wolf’s Söhne stand. In der Museumsgasse 1 bis 11, wo von 1938 bis 1939 der Standort des Burgenländischen Landesmuseums begründete wurde, standen und stehen Häuser des 17. bis 19. Jahrhunderts. Auf Nr. 5 steht das Haus Sándor Wolfs, eine Gebäudegruppe mit unterschiedlichen Stilelementen und bemerkenswerten Schmiedeeisenarbeiten. Wolf hatte hier bereits eine Sammlung von Altertümern aufgebaut, die im Besitz des Landesmuseums ist. Die Häuser Nr. 9 und 11 wurden im Jahre 1968 demoliert, das Museum wurde mit einem modernen Zubau nach den Plänen der Architekten Hans Puchhammer und Gunther Wawrik erweitert und im Jahre 1976 eröffnet.
Landhaus Eisenstadt: Das Landhaus in Eisenstadt ist das Amtshaus der Burgenländischen Landtages und der Burgenländischen Landesregierung. Die Leitung der Landnahme des Burgenlandes hatte ihren Sitz in der Burg in Wiener Neustadt. Von 1922 bis 1930 hatte der Landtag und die Landesregierung ihren Sitz in der Martin-Kaserne in Eisenstadt.
Leinnerhaus: Das Leinnerhaus in Eisenstadt im Burgenland ist ein Barockbau. Das Gebäude mit der Einfriedungsmauer steht unter Denkmalschutz. Der dreiflügelige, zweigeschossige, barocke Bau hat im Hof im Obergeschoss nord- und südseitig verglaste, dreiachsige Lauben. Das Rundbogenportal im Süden zeigt im Keilstein mit Rocailledekor ein Wappen mit Weinhauerwerkzeug und die Jahreszahl I.S. 1769. Im Osten ist ein Relieftondo. Die Nordfront hat einen Giebelrisalit mit einem dreiteiligen Rundbogenfenster.
Österreichisches Jüdisches Museum: Das Österreichische Jüdische Museum befindet sich in der Unterbergstraße 6 in Eisenstadt. Das Museum wurde im Jahre 1972 als erstes jüdisches Museum in Österreich nach 1945 gegründet.
Pulverturm: Der Pulverturm ist unter der ObjektID: 30110 denkmalgeschützt und befindet sich in der Joseph Haydn-Gasse 43a in Eisenstadt und ist täglich von 7:00 - 20:00 Uhr geöffnet
Rathaus: Das Rathaus befindet sich an der Hauptstraße 35 in Eisenstadt. Der ursprüngliche Bau aus dem Jahr 1560 wurde nach der Erhebung zur königlichen Freistadt im Jahr 1648 umgebaut, wobei die Grundform aus der Frührenaissance stammt. Der einstöckige Bau mit seinen seitwärtis gelegenen zwei runden Erkern und dem rechteckigen Erker in der Mitte, wurde später barockisiert und mit einer Attika versehen.
Schloss Esterházy mit Schlosspark (Wahrzeichen): Das Schloss Esterházy ist als einstige Fürstenresidenz ein Wahrzeichen der burgenländischen Landeshauptstadt Eisenstadt. Es ist im Besitz der Esterházy Privatstiftung. An der Stelle des heutigen Schlosses stand eine gotische Burg, deren Ursprünge auf das 13. Jahrhundert zurückgehen. Sie war im Besitz der Familie Gutkeled, die zahlreiche Güter in Westungarn besaß. Im Jahr 1364 wurde die Burg von der Familie Kanizsay erworben und großzügig ausgebaut. Aufgrund einer Erlaubnis des ungarischen Königs Ludwig des Großen baute die Familie um den ganzen Ort Eisenstadt eine Mauer, die die Burg einschloss.
Johannesgrotte: Die Johannesgrotte ist eine Naturhöhle mit 17 Meter Länge und befindet sich rund 30 Gehminuten nördlich von Eisenstadt.
Kürschnergrube: Die Kürschnergrube ist 120 Meter lang, 40 Meter breit und sechs Meter tief und wurde künstlich bei Steinbrucharbeiten (1870 aufgelassen) angelegt. Über dem Eingang befindet sich das immer noch gut sichtbare Bild einer Schwertlilie. Die Herkunft als auch die Bedeutung dieses Symbols ist unbekannt. Der Name leitet sich vermutlich von den Kürschnern ab, denen die Höhle zum Trocknen der Felle diente.
Persönlichkeiten mit Bezug zur Stadt:
Christine Feichtinger: Autorin, geboren am 20.11.1951 in Deutsch Ehrensdorf, Besuch der Schule in Güssing, wohnhaft in Punitz. Aufgewachsen in der Landwirtschaft der Eltern, später arbeitete Christine Feichtinger 37 Jahre lang in einer Rechtsanwaltskanzlei in Güssing. Durch die Familienromane „Der Lenzl Hof", „Bittersüße Jugend", (auch als E-Book) „Vergängliche Schatten in den Uhudler Bergen", „Theresias Rache", „Schicksalhafter Kompromiss" und den Anthologien „Wann werde ich endlich berühmt?" und "Verfängliche Liebe" der Autorin Christine Feichtinger, durch Zeitzeugen unterstützt, erfahren die Leser mehr über die Sitten und Gebräuche, unabdingbare Treue, menschliches Unvermögen, vielfach belächelte, unvergessliche Legenden mit List, Bauernschläue und Humor gewürzt - alles aus dem Leben unserer Vorfahren im südburgenländischen Uhudlergebiet. In dem historischen Roman „Vergängliche Schatten in den Uhudler Bergen" (auch als E-Book) wird die Geschichte einer südburgenländischen Familie, die geprägt ist vom bäuerlichen Leben, von den Sorgen des Alltags, der Auswanderung, der Weltwirtschaftskrise, der Zwischenkriegszeit, dem Nationalsozialismus, den Wirren des Zweiten Weltkrieges, sowohl an der Front als auch an der Heimatfront und die kargen Nachkriegsjahre wirklichkeitsnah und leicht verständlich als eine Art überliefernswertes Erbe weitergegeben und die Leser in die jüngere Geschichte des Burgenlandes entführt.
Unsere umfangreiche Webseite: www.eisenstadt.net
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