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Dobersdorf

Dobersdorf ist ein Ortsteil der Marktgemeinde Rudersdorf im Burgenland im Bezirk Jennersdorf in Österreich mit 465 Einwohnern (Statistik Austria 1. Jänner 2022). Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Dobrafalva. Durch Dobersdorf fließen die Lafnitz, die Feistritz, die Greuthäuserbäche, der Dobersdorfergraben, der Dobersdorferbach und der Dobersdorferwaldbach.

Mit 1. Jänner 1971 wurde die ehemalige Gemeinde Dobersdorf mit der Gemeinde Rudersdorf zusammengelegt und bildet seither einen eigenen Ortsteil.

Geschichte: Die erste Benennung des Ortes kommt im Stiftsbrief des Güssinger Grundherrn Walfers im Jahre 1157 vor. Der deutsche Name "Dobersdorf" geht nach der Meinung Elemer Moors auf die slavische Form "Dobrovnuk" zurück. Dem Ortsnamen kann die Bedeutung Walddorf oder Waldhütter zugrunde gelegt werden. Es wird angenommen, dass um 870 n. Chr. der Ort von Slaven bewohnt war. Vom Jahre 1157 an schweigen die Urkunden über die Gemeinde 3 Jahrhunderte hindurch. Im Jahre 1428 wird der Ort Dobrafalva unter den Besitzungen der Güssinger Burg aufgezählt. Im Jahre 1599 besaß Freiherr Franz Batthyany hier 20 Häuser. 1605 wurde der Ort von Haiducken zerstört. Bei der Güterverteilung zwischen den beiden gräflichen Brüdern Christoph und Paul Batthyany im Jahre 1662 fiel dem ersten die Gemeinde, dem zweiten die hierortige Mühle zu. Im August 1704 steckten die Steyrer den Ort in Brand. Im Jahre 1698 gehörte Dobersdorf als Filiale zur Pfarre Königsdorf-Zahling. 1757 wurden die Toten der Gemeinden Dobersdorf, Königsdorf und Eltendorf in Zahling neben der Pfarrkirche begraben. In Dobersdorf befand sich zu dieser Zeit ein Glockenstuhl. 1777 bekam der Ort die Bewilligung, einen eigenen Friedhof anzulegen. 1779 hat man mit dem Bau einer Kapelle, ausgestattet mit Altar, Chor und elf Bänken begonnen. 1830 wurde die heutige Kirche zu Ehren der Heimsuchung Mariens erbaut. 1924 wurde der Pfarrhof fertig gestellt. Die Volksschule kann in der sonst kleinen Gemeinde weit in die Vergangenheit zurückverfolgt werden. 1871 war Karl Whofschits, der im Haus Nr. 45 wohnte, zugleich Gemeindenotar. Unter ihm ist das erste Schulgebäude errichtet worden. Alle vorher tätigen Lehrer unterrichteten im Hause Nr. 45. 1909 ist die Schule mit der zweiten Klasse erweitert worden.

Die Feistritz und die Lafnitz hatten oft große Überschwemmungen verursacht. Die Lafnitz überflutete oft das halbe Dorf. 1926 war das letzte Hochwasser - das Schulgebäude und die Feuerwehrhütte (heute Milchsammelstelle) standen unter Wasser. 1927 zog die Gemeinde entlang der Lafnitz einen Damm auf.

Nach 1945 und nach dem Abzug der russischen Besatzung begann die Gemeinde mit dem Ausbau der Dorfstraßen. Diese wurden in den späten 60-er und 70-er Jahren mit einer Asphaltdecke versehen. Grünflächen wurden angelegt. 1958 wurde mit dem Bau einer Tiefkühlanlage und einer Ortswasserleitung begonnen. Aus dem alten Feuerwehrdepot wurde im Jahre 1962 eine moderne Milchsammelstelle.

1970 - Beginn mit dem Umbau der Schule und dem Neubau eines Lehrerwohnhauses. 1975 wurde die Neugestaltung des Dorfplatzes mit dem Versetzen des Kriegerdenkmales und mit dem Bepflanzen der Grünanlagen abgeschlossen. 1982 fand die Bestimmungsübergabe der Leichenhalle und eines Kinderspielplatzes statt. Das Postamt übersiedelt in das Gemeindehaus. 1987 wurde die Gesamtrenovierung der Kirche mit einem neuen Turmkreuz abgeschlossen.

Das Lehrerwohnhaus wurde im Jahre 1990 einer neuen Verwendung zugeführt. In den einzelnen Räumen wurde die Gemeindekanzlei, eine Ordination für den Arzt und durch einen Zubau auch eine zeitgemäße Ausstattung für Dobersdorf geschaffen. 1991 wurde bereits eine neue Tennisanlage der Bestimmung übergeben. Ein neuer, ca. 70 Meter langer Steg über die Lafnitz gelangt ebenfalls zur Ausführung. Die neue Ortsdurchfahrt im Bereich der B 65 ist bereits im Bau. Derzeit hat der Ort etwa 460 Einwohner.

2020/2021 wurde die Feistritzbrücke, die auf dem Güterweg Dobersdorf-Lafnitzweg liegt, um rund 387.000 Euro neu gebaut. Die alte Holzbrücke wurde durch eine Rahmenbrücke ersetzt und im Mai 2021 für Landmaschinen und Fahrräder freigegeben.

Elektrizitätswerk Johann Putz & Sohne Dobersdorf in Burgenland (Originaltext Güssinger Zeitung vom 25. November 1923): Am 28. Oktober d.J. wurde das Elektrizitätswerk Johann Putz & Söhne in Dobersdorf, Burgenland eröffnet. Dieses modernst ausgeführte Werk, welches am Feistritzflusse liegt, wurde vor einem Jahr begonnen und unter den schwierigsten Verhältnissen ausgebaut. Den baulichen Teil führte die Firma Landthaler und Faulhammer Ingenieure St-Pölten aus. Die zwei grossen Generatoren welche die Firma Schiemens-Schuckert lieferten, werden von zwei je 150 P. S. Zwillingsturbinen angetrieben und senden Strom für Kraft und Licht an 20 Gemeinden hinaus. Die Gemeinde Dobersdorf war die erste, die den Strom erhielt; sie feierte diese Angelegenheit mit einer grossangelegten Lichtfeier. Die stramme Feuerwehr marschierte mit seiner Musikkapelle zum Kraftwerke Putz, wo schon eine aus cirka 1000 Köpfe bestehende Volksmenge versammelt war. Der Kommandant der Feuerwehr, Herr Venus bedankte sich in einer formvollendeten Rede bei der Firma Putz für den Kultursdienst den sie zum Wohle des südburgenländischen Volkes unternommen hat. Gewesener Ldtg. Abg. Putz und Ing. Putz erwiderten im Namen der Firma Putz Vorstandsmitglied der Elektrizitätsgenossenschaft Stegersbach, Direktor Röhrich hielt eine Dankrede im Namen der Genossenschaft. Hierauf wurde das Werk besichtigt, welches allgemeine Bewunderung hervorrief. Nach einem kleinen Bierkonzert welches im Hause Putz stattfand, marschierte die Feuerwehr in die Ortschaft, wo bei einer gut gelungenen Tanzunterhaltung um halb 7 Uhr abends das elektrische Licht bei grossem Jubel das erstemal erhellte.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Hauskapelle Heiliger Rochus: Die Hauskapelle Heiliger Rochus im Hause des Neodobersdorfers und Baumeisters Ing. Peter Winter, wurde 2011 vom Bischof Ägidius Zsifkovits geweiht.
Kapelle: Im Inneren der Kapelle in Dobersdorf steht "AVE MARIA". Außen befindet sich ein goldener Kelch (Der goldene Kelch ist normalerweise ein Symbol der Evangelischen Kirche, genaueres unbekannt!).
Pfarrkirche Dobersdorf: Die römisch-katholische Pfarrkirche Dobersdorf in der Mitte von Dobersdorf ist dem Fest Mariae Heimsuchung geweiht und gehört zum Dekanat Jennersdorf. Die ursprüngliche Filialkirche der Pfarre Königsdorf wurde 1949 zur eigenständigen Pfarre erhoben. Bereits 1771 wurde eine kleine Kapelle errichtet. Die heutige Kirche wurde laut der Inschrift über dem Portal 1830 errichtet. Sie wurde in den Jahren 1954, 1977 (Außenrenovierung) und in den 1990er-Jahren renoviert. Die letzte Renovierung wurde 2008 mit der Neugestaltung des Altarraumes fertiggestellt. Die Kirche ist ein einschiffiger Bau mit einer gleich breiten und halbrunden Apsis. Der vorgestellte Südturm ist dreigeschoßig und hat einen gestreckten Zwiebelhelm. Das Langhaus ist zweijochig mit quadratischem Platzlgewölbe, das zwischen doppelten Gurtbögen auf Pilastern lagert. Die dreiachsige Empore ist unten mit Platzlgewölbe verziert und hat eine geschweifte Brüstung. Über der Apsis befindet sich ein Kappengewölbe. Der Mariae Heimsuchung geweihte Hochaltar sowie der dem hl. Donatus geweihte Seitenaltar wurde im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts im Stil des "verspäteten Barocks" erbaut. Die Kanzel aus dem 3. Viertel des 18. Jahrhunderts ist barock. Am Korb befindet sich ein Relief der Geburt Christi. Auf dem Schalldeckel zeigt eine Figurengruppe Maria mit dem Jesuskind sowie die Heiligen drei Könige. Die 14 Kreuzwegstationen sind Ölbilder von A. Schweitzer aus dem Jahr 1862.
Kreuzweg: Der Kreuzweg wurde 2011 vom Bischof Ägidius Zsifkovits gesegnet. Er stammt vom Grödener Holzschnitzer Ferdinand Stuflesser.
Kriegerdenkmal: Das Soldatendenkmal ist ein rechteckiges Monument auf mehrstufigen Sockel, gekrönt mit der Skulptur eines halb liegenden Soldaten und befindet sich hinter der Kirche. Die Einweihung erfolgte am 16. Mai 1926.
Originaltext Güssinger Zeitung vom 30. Mai 1926: Feierliche Kriegerdenkmalenthüllung in Dobersdorf. Am 16. Mai fand in der schönen Ortschaft Dobersdorf (Bezirk Jennersdorf) eine seltene Feier statt. Aus dem ganzen Lafnitztale waren die Kameradschaftsverbände der ehemaligen Kriegsteilnehmer mit ihren Fah­nen und zahlreichen Musikkapellen zu diesem Feste der Enthüllung des Denkmales erschienen, welches die dankbare Heimat ihren gefallenen Helden errichtet hatte. Be­sonderes Aufsehen erregte die aus Fürsten­feld erschienene Abteilung des Verbandes der alpenländischen Kriegsteilnehmer in ihrer kleidsamen steirischen Tracht. Die kirch­liche Weihe vollzog der Provikar für das Burgenland Hochw. Dr. Hlavaty, welchem bei dem Betreten des Ortes der feierlichste Empfang bereitet wurde. Unter Glocken­geläute, inmitten einer nach vielen Hunder­ten zählenden Volksmenge und begleitet von einer Schar weissgekleideter Mädchen, hielt der Provikar des Burgenlandes seinen Ein­zug. Nach der Weihe des Denkmals sprach Dr. Hlavaty erhebende Worte an die Ver­sammelten, worin er die Bevölkerung aufforderte, die Liebe zur Heimat und zur Scholle niemals aus ihrem Herzen zu reissen. Nachher ergriff Nationalrat Franz Binder das Wort und hielt derselbe die Festrede. Sodann sprach der Obmann des Fürsten­felder Alpenländischen Kriegsteilnehmerver­bandes, Oberkommissär Haas, welcher in prächtiger Rede diejenigen ehrte, die ferne der Heimat in fremder Erde ruhen. Zum Schlüsse erfolgte die Defilierung der aus­ gerückten Kriegervereine vor den Festgästen und dem Denkmal.
Wegkapelle: ObjektID: 11627, seit 15. Oktober 2002 denkmalgeschützt. Die Wegkapelle mit einer offenen Pfeilervorhalle steht nordwestlich von Dobersdorf an der Straße nach Rudersdorf und stammt aus dem 19. Jahrhundert.

Mühlen: Das Lafnitztal beginnt in Rohrbrunn und und findet sein Ende in Heiligenkreuz. Entlang der Lafnitz kann man fast in jeder Ortschaft eine Mühle finden. Die meisten dieser Mühlen sind nicht mehr in Betrieb und wurden zu Wohnhäuser umgebaut:
Rudersdorf - "Fritz-Mühle"
Königsdorf - "Rauscher-Mühle"
Eltendorf - "Buchmann-Mühle"
Heiligenkreuz - "Wollinger-Mühle"

An der Feistritz gelegen:
Dobersdorf - "Bagdy-Mühle"



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