Unterloisdorf
Unterloisdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde
Mannersdorf an der Rabnitz an der Rabnitz mit 227 Einwohner (1. Jänner 2021).
Der ungarische Ortsname ist Alsó-László, der kroatische Dolnji Lostrof.
Geschichte: Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Alsó-László verwendet werden. Nach Ende des ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland.
Unterloisdorf wurde schon in der Steinzeit und in der Bronzezeit bewohnt. In dieser Zeit waren die Völker der Illyrer und der Kelten ansässig. Die Günser Straße B61, welche an Unterloisdorf vorbeiführt, ist die ehemalige Bernsteinstraße der Römer.
Ursprünglich gab es nur ein "Loisdorf", der Name kann auf eine slawische Siedlung names "Valstoj" oder "Vlastej" zurückgeführt werden. Durch die deutschen Kolonisten wurde dann daraus "Loisdorf". Dieses "Loisdorf" spaltete sich in weiterer Folge in die beiden Orte Oberloisdorf, das heute eine eigene Gemeinde ist, und Unterloisdorf auf. 1225 wurde der Name, damals noch "Laztay", das erste Mal in einer Urkunde genannt.
Im Zuge der Belagerung von Koszeg im Jahre 1532 wurde das Gebiet um Unterloisdorf verwüstet. Während dieser 25-tägigen Belagerung legten osmanische Streifscharen, die sogenannten Akinci, das Umland von Koszeg (Güns) in Schutt und Asche. Nach Abbruch der Kampfhandlungen marschierte das türkische Hauptheer (300.000 Menschen, darunter ein Tross mit ca. 100.000 Mann) über das Burgenland und die Steiermark nach Süden ab. Dabei wurden zahlreiche Ortschaften dem Erdboden gleichgemacht, die Bewohner entweder ermordet oder versklavt. Auch Unterloisdorf teilte dieses Schicksal. Das verwüstete Gebiet wurde ab 1568 durch kroatische Siedler, welche die Grundherrn ins Land holten, wieder aufgebaut.
In den Jahren 1605/1606 erfolgte eine weitere Zerstörung des Ortes. Dieses Mal waren die Heiducken des Stephan Bocskais die Übeltäter. Aber Unterloisdorf erholte sich auch von diesem Schicksalsschlag und war bis 1622 nicht nur wieder aufgebaut sondern sogar noch vergrößert worden.
Der Bevölkerungsstand war im Jahr 1785 mit 432 Personen fast doppelt so hoch als heute.
Ausgrabungen: 2012: Im Rahmen des Baus eines Hochwasserrückhaltebeckens bei der Mühle wurden mittelalterliche Strukturen gefunden, die aus dem 11. Jahrhundert stammten. Bei der Notgrabung wurden außerdem Spuren entdeckt, welche auf Eisenverhüttung mittels Rennöfen hindeuteten. Außerdem fand man viele Keramik-Überreste und Tierknochen.
Beim Bau der Verlängerung der Landesstrasse B61a im Jahr 2014 wurden ebenfalls zahlreiche archäologische Funde gemacht. So konnte man zwischen den Ortschaften Unterloisdorf und Oberloisdorf einen ehemaligen römischen Friedhof mit einem Offiziersgrab freilegen. Das Ungewöhnliche an diesem Grab aus dem 5. Jahrhundert war die Form der Bestattung. Dem Leichnam war eine Pflugschar auf die Brust gelegt und seine Beine waren mit einem Gürtel zusammen gebunden worden. Diese Maßnahmen ergriff man in grauer Vorzeit, um bei einem Wiedergänger zu verhindern, dass er nochmals aus seinem Grab steigt. Der Tote wurde daher in der Presse als Vampir von Unterloisdorf bezeichnet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Annakapelle: ObjektID: 85022, nördlich von Unterloisdorf steht die Kapelle die der heiligen Anna geweiht ist. Rechteckiger Bau mit geschweiftem Giebel am Rand des ehemaligen Friedhofs. Sie stammt aus dem Jahre 1822.
Bernsteinstraße in Unterloisdorf: Unterloisdorf liegt an der ehemals wichtigsten Handelsstraße des römischen Reiches, der sogenannten Bernsteinstraße die von Aquileja ausgehend über Savaria (Steinamanger) und Scarabantia (Ödenburg) nach Carnuntum führte. Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals 1225.
Dorfzentrum, ehem. Schule: ObjektID: 85033, Hauptstraße, Unterloisdorf 41.
Friedhofskapelle: ObjektID: 84991, Günserstraße, Unterloisdorf 6, der hintere Teil der Kapelle war ursprünglich aus Holz und wurde im Jahre 1974 in Stein aufgemauert. Friedhofskapelle mit geschweiftem Giebel ist mit 1818 datiert. Mit Kruzifix, Pietà und Gedenktafeln.
Kath. Filialkirche hl. Radegundis: (Hl. Radigunde) ObjektID: 50252, Kirchengasse, Unterloisdorf 1, die einschiffige Filialkirche mit vorgesetztem Westturm steht am westlichen Ortsende. Sie wurde 1775 erbaut und seither mehrfach restauriert. Hochaltar, rechter Seitenaltar und Kanzel stammen aus der Bauzeit.
Kriegerdenkmal: Das Soldatendenkmal ist freistehend mit Kreuz und Gekreuzigten neben dem Friedhofseingang.
Rochuskapelle: ObjektID: 85037, Rochuskapelle westlich vom Ort Unterloisdorf. Um 1800 erbaut. Kleiner Rechteckbau mit Holzfigur hl. Florian.
Ehrenbürger: 1936: Pfarrer Dr. Stefan Tiefenthaler (* 28.04.1890, Unterloisdorf, gest. 30.08.1940) laut Aussage des Wiener Diözesanarchivs
Radweg: Durch die Ortschaft führt der B 43 - Familienthermenradweg mit einer Länge von ca. 32 km.
Geschichte: Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Alsó-László verwendet werden. Nach Ende des ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland.
Unterloisdorf wurde schon in der Steinzeit und in der Bronzezeit bewohnt. In dieser Zeit waren die Völker der Illyrer und der Kelten ansässig. Die Günser Straße B61, welche an Unterloisdorf vorbeiführt, ist die ehemalige Bernsteinstraße der Römer.
Ursprünglich gab es nur ein "Loisdorf", der Name kann auf eine slawische Siedlung names "Valstoj" oder "Vlastej" zurückgeführt werden. Durch die deutschen Kolonisten wurde dann daraus "Loisdorf". Dieses "Loisdorf" spaltete sich in weiterer Folge in die beiden Orte Oberloisdorf, das heute eine eigene Gemeinde ist, und Unterloisdorf auf. 1225 wurde der Name, damals noch "Laztay", das erste Mal in einer Urkunde genannt.
Im Zuge der Belagerung von Koszeg im Jahre 1532 wurde das Gebiet um Unterloisdorf verwüstet. Während dieser 25-tägigen Belagerung legten osmanische Streifscharen, die sogenannten Akinci, das Umland von Koszeg (Güns) in Schutt und Asche. Nach Abbruch der Kampfhandlungen marschierte das türkische Hauptheer (300.000 Menschen, darunter ein Tross mit ca. 100.000 Mann) über das Burgenland und die Steiermark nach Süden ab. Dabei wurden zahlreiche Ortschaften dem Erdboden gleichgemacht, die Bewohner entweder ermordet oder versklavt. Auch Unterloisdorf teilte dieses Schicksal. Das verwüstete Gebiet wurde ab 1568 durch kroatische Siedler, welche die Grundherrn ins Land holten, wieder aufgebaut.
In den Jahren 1605/1606 erfolgte eine weitere Zerstörung des Ortes. Dieses Mal waren die Heiducken des Stephan Bocskais die Übeltäter. Aber Unterloisdorf erholte sich auch von diesem Schicksalsschlag und war bis 1622 nicht nur wieder aufgebaut sondern sogar noch vergrößert worden.
Der Bevölkerungsstand war im Jahr 1785 mit 432 Personen fast doppelt so hoch als heute.
Ausgrabungen: 2012: Im Rahmen des Baus eines Hochwasserrückhaltebeckens bei der Mühle wurden mittelalterliche Strukturen gefunden, die aus dem 11. Jahrhundert stammten. Bei der Notgrabung wurden außerdem Spuren entdeckt, welche auf Eisenverhüttung mittels Rennöfen hindeuteten. Außerdem fand man viele Keramik-Überreste und Tierknochen.
Beim Bau der Verlängerung der Landesstrasse B61a im Jahr 2014 wurden ebenfalls zahlreiche archäologische Funde gemacht. So konnte man zwischen den Ortschaften Unterloisdorf und Oberloisdorf einen ehemaligen römischen Friedhof mit einem Offiziersgrab freilegen. Das Ungewöhnliche an diesem Grab aus dem 5. Jahrhundert war die Form der Bestattung. Dem Leichnam war eine Pflugschar auf die Brust gelegt und seine Beine waren mit einem Gürtel zusammen gebunden worden. Diese Maßnahmen ergriff man in grauer Vorzeit, um bei einem Wiedergänger zu verhindern, dass er nochmals aus seinem Grab steigt. Der Tote wurde daher in der Presse als Vampir von Unterloisdorf bezeichnet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Annakapelle: ObjektID: 85022, nördlich von Unterloisdorf steht die Kapelle die der heiligen Anna geweiht ist. Rechteckiger Bau mit geschweiftem Giebel am Rand des ehemaligen Friedhofs. Sie stammt aus dem Jahre 1822.
Bernsteinstraße in Unterloisdorf: Unterloisdorf liegt an der ehemals wichtigsten Handelsstraße des römischen Reiches, der sogenannten Bernsteinstraße die von Aquileja ausgehend über Savaria (Steinamanger) und Scarabantia (Ödenburg) nach Carnuntum führte. Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals 1225.
Dorfzentrum, ehem. Schule: ObjektID: 85033, Hauptstraße, Unterloisdorf 41.
Friedhofskapelle: ObjektID: 84991, Günserstraße, Unterloisdorf 6, der hintere Teil der Kapelle war ursprünglich aus Holz und wurde im Jahre 1974 in Stein aufgemauert. Friedhofskapelle mit geschweiftem Giebel ist mit 1818 datiert. Mit Kruzifix, Pietà und Gedenktafeln.
Kath. Filialkirche hl. Radegundis: (Hl. Radigunde) ObjektID: 50252, Kirchengasse, Unterloisdorf 1, die einschiffige Filialkirche mit vorgesetztem Westturm steht am westlichen Ortsende. Sie wurde 1775 erbaut und seither mehrfach restauriert. Hochaltar, rechter Seitenaltar und Kanzel stammen aus der Bauzeit.
Kriegerdenkmal: Das Soldatendenkmal ist freistehend mit Kreuz und Gekreuzigten neben dem Friedhofseingang.
Rochuskapelle: ObjektID: 85037, Rochuskapelle westlich vom Ort Unterloisdorf. Um 1800 erbaut. Kleiner Rechteckbau mit Holzfigur hl. Florian.
Ehrenbürger: 1936: Pfarrer Dr. Stefan Tiefenthaler (* 28.04.1890, Unterloisdorf, gest. 30.08.1940) laut Aussage des Wiener Diözesanarchivs
Radweg: Durch die Ortschaft führt der B 43 - Familienthermenradweg mit einer Länge von ca. 32 km.
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