Hagensdorf, Feuerwehr
Die Gründung der heutigen Freiwilligen Feuerwehr Hagensdorf erfolgte am 25. März 1925
(Feuerwehrgründungsfest 1. August 1926).
Der Gründer war der Landwirt Franz Seier (Hausnr. 49).
Er war auch der erste Kommandant der Feuerwehr.
1969 wurde mit dem Bau des neuen Feuerwehrhauses begonnen, welches 1970 unter Bürgermeister Martin Pail seiner Bestimmung übergeben, und vom Geistlichen Rat Pfarrer Josef Mischinger eingeweiht wurde. Zur Feuerwehrhausweihe kamen 12 Wehren mit 192 Mann.
1989 wurde mit einem Zubau zum Feuerwehrhaus begonnen. Dieser Zubau beherbergt noch heute die "Schwabenhalle".
Die Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Hagensdorf:
1925-1928: Franz Seier ((Hausnr. 49, 1. Kommandant)
1928-1936: Adolf Schnackl (Haus Nr. 28)
1936-1938: Karl Wiener (Haus Nr. 39)
1938-1940: Karl Seier (Haus Nr. 36)
1940-1943: Karl Babos (Haus Nr. 61)
1943-19..: Karl Wiener (Haus Nr. 39)
1946-1971: Josef Hirz (Haus Nr. 38)
1971-1988: Josef Babos
1988-1994: Robert Pail
1994-1998: Johann Trettl
1998-1999: Johann Wolf
1999-2009: Dietmar Babos
01.07.2009 - Juli 2019: Ing. Thomas Schrantz, Stellvertreter: Harald Kaiser
seit Juli 2019: Gerhard Mittl, Kommandant-Stellvertreter: Michael Partl
Chronologischer Ablauf:
1890: Bau des ersten Spritzenhauses. Es war aus Holz und hatte bereits ein Ziegeldach. Es befand sich neben der heutigen Friedhofstraße, beim Haus Nr. 39.
1907: Abriss des alten Rüsthauses, Neubau des Rüsthauses, Förderer Bürgermeister Anton Csandl, Haus Nr. 26.
1930: Zubau eines hölzernen Turmes zum Trocknen der Schläuche.
26.02.1925: Zwei Scheunen fielen in Allerheiligen an der Pinka einem Brand zum Opfer. An der Löschaktion beteiligten sich die Feuerwehren aus Hagensdorf, Luising, Moschendorf, Gaas und Strem (Güssinger Zeitung vom 8.3.1925).
25.03.1925: Gründung der Feuerwehr Hagensdorf durch den Landwirt Franz Seier (Hausnr. 49). Er war auch der erste Kommandant der Feuerwehr.
1926: Ankauf einer 2. Handspritzpumpe von der Fa. Seltenhofer unter dem Bürgermeister Martin Öhl zum Preis von 1000.- Schilling.
1926: Ankauf von Uniformen.
1927: In diesem Jahr musste die FW siebenmal ausrücken. In Hagensdorf brannte eine Scheune (Haus Nr. 45). Auch in Luising, Strem, Tarodfa und Prostrum kam es zu Einsätzen.
1928: Nach dem Tod von Franz Seier wurde der Landwirt Adolf Schnackl (Haus Nr. 28) neuer Kommandant.
13.04.1934: Waldbrand. Am 13. April 1934 entstand im Urbarialwalde der Gemeinde vermutlich durch Unvorsichtigkeit eines Rauchers ein Waldbrand, der sich auf eine Fläche von 3 Joch ausdehnte, aber keinen Schaden anrichtete, da nur Gestrüpp, Astwerk, dürres Laub und Gras verbrannte. Durch das rasche Eingreifen der Bewohner von Hagensdorf und Deutsch Bieling gelang es, das Feuer nach ungefähr 2 Stunden zu löschen (Güssinger Zeitung vom 29.4.1934, Seite 5).
1936: Neuer Kommandant Karl Wiener (Haus Nr. 39).
1938: Neuer Kommandant Karl Seier (Haus Nr. 36).
1940: Neuer Kommandant Karl Babos (Haus Nr. 61).
1942: Anschaffung einer Motorspritze, welche aber im April 1945 gestohlen wurde.
1943: Neuer Kommandant Karl Wiener (Haus Nr. 39).
09.09.1946: Neuaufstellung der Feuerwehr, Kommandant wurde Josef Hirz (Haus Nr. 38), Stellvertreter Alois Seier (Haus Nr. 49).
1949: Anschaffung einer Motorspritze der Fa. Rosenbauer zum Preis von 12.000.- Schilling.
1949: Umbau der (größeren) Handdruckspritze zu einem Gerätewagen.
1950: Anschaffung neuer Uniformen zum Preis von 5500.- Schilling, Die Hälfte der Kosten wurden durch das Blochziehen, die andere Hälfte durch die Gemeinde aufgebracht.
1957: Neuanschaffung einer Motorspritze mit VW-Motor um 23.000.- Schilling.
1960: Anschaffung eines Anhängers mit Gummibereifung zum Preis von 10.000.- Schilling.
1969: In diesem Jahr wurde mit dem Bau des neuen Feuerwehrhauses begonnen, welches 1970 unter Bürgermeister Martin Pail seiner Bestimmung übergeben, und vom Geistlichen Rat Pfarrer Josef Mischinger eingeweiht wurde. Zur Feuerwehrhausweihe kamen 12 Wehren mit 192 Mann.
1971: Anschaffung eines neuen Feuerwehrautos und eine Feuerwehrfahne. Die Weihe der beiden Gegenstände erfolgte am 27. Juni 1971. Autopatin war Gisela Wagner, Automuter Berta Gabor, Fahnenpatin Monika Strauß und Fahnenmutter Maria Marth.
1971: Rücktritt von Kommandant Josef Hirz (Haus Nr. 38), neuer Kommandant wurde Josef Babos.
1977: Ankauf zwei schwerer Atemschutzgeräte.
04.06.1978: 7. Bezirksleistungswettbewerbe in Hagensdorf. Teilnahme von 64 Wettkampftruppen.
1978: Anschaffung von Handfunkgeräten sowie einer Lautsprecheranlage. Im selben Jahr wurde auch eine neue Motorspritze Supermatic TS 12 von der Fa. Rosenbauer angekauft.
04.05.1980: Am "Tag der Feuerwehr" wurde die Weihe der Motorspritze durch den Geistlichen Rat Pfarrer Ludwig llias. Spritzenmutter war Magarete Babos, Spritzenpatinnen Gitta Csandl, Martha Hirz, Angela Schendl, Theresia Stangl, Erika Trettl, Monika Trettl, Christa Wiener, Elisabeth Wolf sowie Hild Zax.
29.08.1980: Brandeinsatz beim Kommandantenstellvertreter. Es brannten der Schweinestall sowie der Stroh- und Geräteschuppen.
15.06.1981: Flurbrand an der österreichischen-ungarischen Grenze. Zusammen mit ungarischen Grenzsoldaten konnte der Brand erfolgreich bekämpft werden.
1982: Anschaffung einer Schmutzwasserpumpe.
1988: Scheunenbrand (Hausnr. 40), 8 Wehren, 136 Mann.
1991: Anschaffung Kleinlöschfahrzeug Mercedes.
2002: Um- und Zubau Feuerwehrhaus.
08.2002: Segnung des neuen Feuerwehrhauses nach erfolgtem Um- und Zubau.
19.09.2004: Scheunenbrand (Hausnr. 75) anwesend 9 Wehren mit 155 Mann.
11.06.2005: 80-jähriges Bestandsjubiläum, Segnung der Tragkraftspritze (TS 12), Lohr-Magirus.
2006: Atemschutzgeräte PSS 90 Dräger.
24.06.2009-01.07.2009: Hochwassereinsatz in Urbersdorf, Hagensdorf und Strem. Die Kameraden waren Tag und Nacht im Einsatz um noch Schlimmeres zu verhindern.
01.07.2024: Mit diesem Tage wurde die Feuerwehr Luising aufgelöst. Grund für die Auflösung der Wehr waren der Mitgliedermangel und die Überalterung des Personalstandes. Die Mitglieder der aufgelösten Wehr wurden in die Feuerwehr Hagensdorf aufgenommen.
Gründung der Feuerwehr in Hagensdorf (Originaltext Güssinger Zeitung vom 19. April 1925, Seite 3): Hagensdorf. Freiw. Feuerwehr. Infolge eifriger Werbearbeit des Verbandes der provisorischen Ortsfeuerwehr der Herrn Karl Klepeis und des seit längerer Zeit tätigen provisorischen Leiters Franz Seier, mit besonderer Mitwirkung der Kameraden H. Weber und G. Lendl, ist es gelungen im Orte die Freiw. Feuerwehr zu gründen; die gründende Versammlung fand am 22. III. [1925] statt. Herr Gemeinderat Karl Klepeis eröffnete die Versammlung und begrüsste die Anwesenden im Namen der Gemeindevorstehung. Nach Vorlesung des Grundgesetzes, ergriff Herr Franz Seier das Wort; er machte seine Kameraden auf die einzelnen Artikel des Grundgesetzes anfmerksam und weist darauf hin, dass dasselbe jedes Mitglied einhalten muss, denn Strafe, Ordnung und Disziplin werden von jedem Einzelnen verlangt; auch machte er die Mitglieder aufmerksam, dass wenn vielleicht jemand wäre, der sich dem selben nicht unterwerfen will, der möge noch jetzt austreten, damit er dem Verein nicht noch später Schande macht. — Es wurde nun zur Wahl der Funktionäre geschritten. Gewählt wurden mit Stimmenmehrheit: Obmann: Karl Klepeis, Kommandant: Franz Seier No. 49, Kommandantstellvertreter: Hermann Weber, Schriftführer: Julius Galos, (Lehrer) Kassier: Franz Wiener, Zeugwart: Gabriel Lendl, Zugskommandant: F. Stangl und Adolf Stukits. Nach vollzogener Wahl leisteten die Mitglieder in feierlicher Weise das Gelöbnis und der neugewählte Obmann Klepeis nahm den Handschlag entgegen. Hierauf wurde die Versammlung geschlossen. Gut Heil dem jungen Verein!
Feuerwehrfest in Hagensdorf (Originaltext Güssinger Zeitung vom 12. Juli 1925): Hagensdorf. Der jüngst ins Leben gerufene freiw. Feuerwehrverein feiert Sonntag den 19. Juli [1925] sein erstes Feuerwehrfest. Das Reinerträgnis wird zur Beschaffung von Requisiten verwendet. Beginn 4 Uhr nachm.
Feuerwehrgründungsfest in Hagensdorf (Originaltext Güssinger Zeitung vom 15. August 1926): Am 1. August 1926 wurde in unserer Gemeinde [Hagensdorf] das Gründungsfest des hiesigen Feuerwehrvereines abgehalten. Sämtliche Nachbarsvereine und zwar D.-Bieling, Luising, Heiligenbrunn, Strem und Ginersdorf (Anmerkung: wahrscheinlich ist Ginisdorf [Nemesmedves] gemeint, eine Gemeinde im Komitat Vas im Kreis Szentgotthárd in Ungarn) waren ausgerückt. Aus Güssing konnten trotz der besonders schlechten Wegverhältnisse die Herren Bez. Feuerwehrinsp. Schwarz, Bezirksfeuerwehrobmann Dr. Csaplovics, der Vertreter der Bezirkshauptmannschaft Dr. Reverencsics, sowie der Gast Feuerwehrinspektor Fischl begrüsst werden. Nachdem die junge Feuerwehr und alle übrigen Vereine beim Kriegerdenkmal Aufstellung genommen hatten, nahm Herr Bezirksfeuerwehrinspektor Schwarz die feierliche Angelobung vor. Nach ihm hielt unser hochw. Herr Pfarrer Mischinger die Festpredigt mit daranschliessender Festmesse. Nach beendeter Festmesse begrüsste Vereinsobmann Klepeisz die erschienenen Festgäste, sowie die Vereine auf das herzlichste und dankte im Namen der Wehr sämtlichen Wohltätern und Spendern für ihre Gaben zum Aufbaue des Vereines. Er betonte weiters, dass es trotz widerwärtiger Schicksale wobei er die böswillige Vernichtung des gesamten Schlauchmateriales im Vorjahre durch unbekannte Täter besonders hervorhob, durch die eifrige Mitarbeit sämtlicher Vereinsmitglieder gelungen ist den Verein auf seine derzeitige Höhe zu bringen. In weiterer Folge hielt noch Herr Bez. Obmann Dr. Csaplovics, Herr Bez. Feuerwehrinsp. Schwarz, Herr Dr. Reverencsics und Herr Feuerwehrinspektor Fischl sowie Verw. Sekr. Selka Ansprachen die zur Grundlage die beiden Leitsprüche der Wehr: "Gott zur Ehre dem Nächsten zur Wehr" und "Einer für alle, Alle für Einen" hatten. Hierauf erfolgte die Defilierung sämtlicher Vereine an der Spitze die junge Wehr vor den anwesenden Festgästen die beim Kriegerdenkmale Aufstellung genommen hatten. Die Festtafel wurde im Gasthause Strem gehalten und war in hervorragender Weise zusammengestellt. Bei den Klängen der Kapelle Jani vergnügte sich jung und alt bis in die frühen Morgenstunden hinein und huldigte unersättlich dem Tanze (Originaltext Güssinger Zeitung vom 15. August 1926).
Ehrender Besuch (Originaltext Güssinger Zeitung vom 27. März 1927): Güssing. Ehrender Besuch. Die zahlreichen Brandlegungen in Hagensdorf und Luising im vorigen Herbst sind noch in frischer Erinnerung. Durch Leitung der Lösch- und Rettungsarbeiten, wie erfolgreicher Ausforschung des hinter Schloss und Riegel gebrachten Brandstifters hat Gendarmerieinspektor Herr Alfons Jantscher aus Hagensdorf sich namhafte Verdienste erworben, hat aber in dieser schweren beruflichen Pflichterfüllung seine Gesundheit derart untergraben, dass er sich seit Wochen mit langwieriger, höchst schmerzhafter Gelenksentzündung im Krankenhause Güssing befindet. Herr Jantscher ist in seinen grossen Schmerzen und der Gliederversteifung nicht einmal imstande, sich selbst Nahrung zum Munde zu führen und muss wie ein Kind gefüttert und gepflegt werden. Sein Zustand bot wenig Hoffnung, gottlob aber ist Herr Jantscher bereits ausser Lebensgefahr und geht lang am dem Wege der Besserung entgegen. Am 23. d. M. ehrten und erfreuten Herr Hofrat Landeshauptmann Rauhofer und Herr Nationalrat Binder Herrn Jantscher mit ihrem Besuche am Krankenbette u. stellten damit dessen Verdienste in Würdigung und ins gebührende Licht.
Feuerwehr-Kommandant Franz Seier gestorben (Originaltext Güssinger Zeitung vom 22. Jänner 1928): AUS FEUERWEHRKREISEN. Amtliche Mitteilungen des Güssinger Bezirksfeuerwehr-Verbandes. Feuerwehr-Kommandant Franz Seier gestorben. Der eifrige, tüchtige Kommandant der freiwilligen Feuerwehr in Hagensdorf, der auch Ausschussmitglied des Güssinger Bez. Feuerwehrverbandes war, ist am 15. Jänner in seiner Heimatsgemeinde, wo er sich allgemeiner Beliebtheit erfreute, im 35. Lebensjahre gestorben. Dieser mustergültige Feuerwehrmann hat sich im Dienste der Humanität bei den vorjährigen häufigen Schadenbränden in der Nachbarsgemeinde Deutsch Bieling eine tückische Krankheit zugezogen, die ihn nahezu ein ganzes Jahr vollkommen arbeitsunfähig machte, ans Krankenbett fesselte und schliesslich nach langem, qualvollen Leiden aus den Reihen der Lebenden entrissen hat. Seit dem kaum vierjährigen Bestände der Feuerwehr Hagensdorf hat dieser strebsame, junge Feuerwehrführer in seiner Heimatsgemeinde geradezu mustergültige Verhältnisse im Feuerwehrwesen geschaffen, er wusste sich als langjähriger Soldat, als ehemaliger Feldwebel, der sich auch im Kriege mehrere Auszeichnungen erworben hat, die Achtung aller Kameraden zu verschaffen, er förderte auch im Dienste der Feuerwehr die militärische Disziplin und eben dies machte diesen im Aufblühen begriffenen jungen Verein zu tatkräftigem Eingreifen jederzeit bereit u. zu einer strammen, pflichtbewussten Feuerwehr. Das vor zirka 5 Jahren baufällig gewesene primitive Feuerwehrrüsthaus, die alte unbrauchbar gewesene Feuerspritze der Gemeinde Hagensdorf hat Kommandant Franz Seier mit dem Feuerwehr-Obmanne Karl Klepeiss der ihm stets zur Seite stand, durch die Opferwilligkeit der Ortsbevölkerung vollkommen renovieren und mit einem geeigneten Steigertum versehen lassen. Seit zirka zwei Jahren verfügt die Gemeinde Hagensdorf bereits über zwei gute Löschmaschinen und eine Reihe sehr nützlicher Gerätschaften. Im Vorjahre als sich die Schadenbrände in der Nachbarsgemeinde oft wiederholten, wo er ganze Nächte hindurch mit der Lokalisierung des Feuers tätig war und wo er sich überzeugt hatte, dass die diversen Löschmaschinen der anwesenden Nachbarvereine ihrer Aufgabe nicht gewachsen sind, wurde in ihm der Gedanke wach, die Beschaffung einer kleinen Motorspritze für die Gemeinden des unteren Stremtales zu erwirken. Bei jeder Gelegenheit machte Kommandant Seier für diese gewiss vernünftige Idee Propaganda, er machte schriftliche Eingaben bei den kompetenten Stellen und scheute keine Mühe, um dieses Projekt auch tatsächlich durchzusetzen. Der unerbittliche Tod hat ihn an dieser eifrigen Arbeit im Dienste der Nächstenliebe entrissen, er hat diesen bescheidenen Landmann aus dem Kreise seiner Frau und seiner drei kleinen Kinder herausgeholt und diese in tiefe Trauer versetzt. Das Leichenbegängnis welches am 17. Jänner, vormittags 11 Uhr, in Hagensdorf stattfand, gestaltete sich zu einer wirklich grosszügigen Trauerkundgebung. Die vollzähligen Feuerwehrvereine von Hagensdorf und Luising, eine Abteilung der Feuerwehr aus Strem und Heiligenbrunn, sowie Delegierte aus Sumettendorf und der Nachbargemeinden waren erschienen, um dem allseits bekannten, guten Feuerwehrkameraden das letzte Geleite zu geben. Mit Befremden musste allerdings konstatiert werden, dass die Feuerwehr der Nachbargemeinde Deutsch Bieling - wo sich der verstorbene Kommandant Seier bei nicht weniger als neun Schadenfeuern betätigte und sich in Ausübung des Feuerwehrdienstes ein schweres Leiden zuzog - vom Leichenbegängnisse fern blieb. Unmittelbar vor der Einsegnung des Verstorbenen traf auch Bezirks-Feuerwehrinspektor Emil Schwarz aus Güssing in Hagensdorf ein, der auch im Namen des Güssinger Bezirksfeuerwehrverbandes bei der Familie des Verstorbenen kondulierte und Kameraden Franz Seier zu seiner letzten Ruhestätte begleitete. Die Einsegnung nahm Sr. Hochwürden Ortspfarrer Mischinger vor, der auch vorher in der Pfarrkirche für den Verstorbenen ein Requiem hielt. Beim Trauerhause hat nach der Einsegnung Oberlehrer Gálos mit seinen Kirchensängern ein sehr rührendes Trauerlied vorgetragen, was wohl aus allen Augen der anwesenden Leidtragenden Tränen herausholte. Als sich der Leichen-Kondukt vom Hause entfernte, spielte die Feuerwehrkapelle von Strem bis zum Friedhofeingange Trauermärsche. Es war dies ein Begräbnis, wie es die Bewohner der Gemeinde Hagensdorf noch niemals zu verzeichnen hatten. Nach der Einsegnung im Friedhof hielt Feuerwehrinspektor Schwarz aus Güssing am offenen Grabe einen warm empfundenen Nachruf, er würdigte die Verdienste des verstorbenen Kameraden Seier, der als ein mustergültiger Feuerwehrmann gegolten hat und der ein Stolz seiner Gemeinde war. Er ruhe in Frieden! S.
Die Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Hagensdorf:
1925-1928: Franz Seier ((Hausnr. 49, 1. Kommandant)
1928-1936: Adolf Schnackl (Haus Nr. 28)
1936-1938: Karl Wiener (Haus Nr. 39)
1938-1940: Karl Seier (Haus Nr. 36)
1940-1943: Karl Babos (Haus Nr. 61)
1943-19..: Karl Wiener (Haus Nr. 39)
1946-1971: Josef Hirz (Haus Nr. 38)
1971-1988: Josef Babos
1988-1994: Robert Pail
1994-1998: Johann Trettl
1998-1999: Johann Wolf
1999-2009: Dietmar Babos
01.07.2009 - Juli 2019: Ing. Thomas Schrantz, Stellvertreter: Harald Kaiser
seit Juli 2019: Gerhard Mittl, Kommandant-Stellvertreter: Michael Partl
Chronologischer Ablauf:
1890: Bau des ersten Spritzenhauses. Es war aus Holz und hatte bereits ein Ziegeldach. Es befand sich neben der heutigen Friedhofstraße, beim Haus Nr. 39.
1907: Abriss des alten Rüsthauses, Neubau des Rüsthauses, Förderer Bürgermeister Anton Csandl, Haus Nr. 26.
1930: Zubau eines hölzernen Turmes zum Trocknen der Schläuche.
26.02.1925: Zwei Scheunen fielen in Allerheiligen an der Pinka einem Brand zum Opfer. An der Löschaktion beteiligten sich die Feuerwehren aus Hagensdorf, Luising, Moschendorf, Gaas und Strem (Güssinger Zeitung vom 8.3.1925).
25.03.1925: Gründung der Feuerwehr Hagensdorf durch den Landwirt Franz Seier (Hausnr. 49). Er war auch der erste Kommandant der Feuerwehr.
1926: Ankauf einer 2. Handspritzpumpe von der Fa. Seltenhofer unter dem Bürgermeister Martin Öhl zum Preis von 1000.- Schilling.
1926: Ankauf von Uniformen.
1927: In diesem Jahr musste die FW siebenmal ausrücken. In Hagensdorf brannte eine Scheune (Haus Nr. 45). Auch in Luising, Strem, Tarodfa und Prostrum kam es zu Einsätzen.
1928: Nach dem Tod von Franz Seier wurde der Landwirt Adolf Schnackl (Haus Nr. 28) neuer Kommandant.
13.04.1934: Waldbrand. Am 13. April 1934 entstand im Urbarialwalde der Gemeinde vermutlich durch Unvorsichtigkeit eines Rauchers ein Waldbrand, der sich auf eine Fläche von 3 Joch ausdehnte, aber keinen Schaden anrichtete, da nur Gestrüpp, Astwerk, dürres Laub und Gras verbrannte. Durch das rasche Eingreifen der Bewohner von Hagensdorf und Deutsch Bieling gelang es, das Feuer nach ungefähr 2 Stunden zu löschen (Güssinger Zeitung vom 29.4.1934, Seite 5).
1936: Neuer Kommandant Karl Wiener (Haus Nr. 39).
1938: Neuer Kommandant Karl Seier (Haus Nr. 36).
1940: Neuer Kommandant Karl Babos (Haus Nr. 61).
1942: Anschaffung einer Motorspritze, welche aber im April 1945 gestohlen wurde.
1943: Neuer Kommandant Karl Wiener (Haus Nr. 39).
09.09.1946: Neuaufstellung der Feuerwehr, Kommandant wurde Josef Hirz (Haus Nr. 38), Stellvertreter Alois Seier (Haus Nr. 49).
1949: Anschaffung einer Motorspritze der Fa. Rosenbauer zum Preis von 12.000.- Schilling.
1949: Umbau der (größeren) Handdruckspritze zu einem Gerätewagen.
1950: Anschaffung neuer Uniformen zum Preis von 5500.- Schilling, Die Hälfte der Kosten wurden durch das Blochziehen, die andere Hälfte durch die Gemeinde aufgebracht.
1957: Neuanschaffung einer Motorspritze mit VW-Motor um 23.000.- Schilling.
1960: Anschaffung eines Anhängers mit Gummibereifung zum Preis von 10.000.- Schilling.
1969: In diesem Jahr wurde mit dem Bau des neuen Feuerwehrhauses begonnen, welches 1970 unter Bürgermeister Martin Pail seiner Bestimmung übergeben, und vom Geistlichen Rat Pfarrer Josef Mischinger eingeweiht wurde. Zur Feuerwehrhausweihe kamen 12 Wehren mit 192 Mann.
1971: Anschaffung eines neuen Feuerwehrautos und eine Feuerwehrfahne. Die Weihe der beiden Gegenstände erfolgte am 27. Juni 1971. Autopatin war Gisela Wagner, Automuter Berta Gabor, Fahnenpatin Monika Strauß und Fahnenmutter Maria Marth.
1971: Rücktritt von Kommandant Josef Hirz (Haus Nr. 38), neuer Kommandant wurde Josef Babos.
1977: Ankauf zwei schwerer Atemschutzgeräte.
04.06.1978: 7. Bezirksleistungswettbewerbe in Hagensdorf. Teilnahme von 64 Wettkampftruppen.
1978: Anschaffung von Handfunkgeräten sowie einer Lautsprecheranlage. Im selben Jahr wurde auch eine neue Motorspritze Supermatic TS 12 von der Fa. Rosenbauer angekauft.
04.05.1980: Am "Tag der Feuerwehr" wurde die Weihe der Motorspritze durch den Geistlichen Rat Pfarrer Ludwig llias. Spritzenmutter war Magarete Babos, Spritzenpatinnen Gitta Csandl, Martha Hirz, Angela Schendl, Theresia Stangl, Erika Trettl, Monika Trettl, Christa Wiener, Elisabeth Wolf sowie Hild Zax.
29.08.1980: Brandeinsatz beim Kommandantenstellvertreter. Es brannten der Schweinestall sowie der Stroh- und Geräteschuppen.
15.06.1981: Flurbrand an der österreichischen-ungarischen Grenze. Zusammen mit ungarischen Grenzsoldaten konnte der Brand erfolgreich bekämpft werden.
1982: Anschaffung einer Schmutzwasserpumpe.
1988: Scheunenbrand (Hausnr. 40), 8 Wehren, 136 Mann.
1991: Anschaffung Kleinlöschfahrzeug Mercedes.
2002: Um- und Zubau Feuerwehrhaus.
08.2002: Segnung des neuen Feuerwehrhauses nach erfolgtem Um- und Zubau.
19.09.2004: Scheunenbrand (Hausnr. 75) anwesend 9 Wehren mit 155 Mann.
11.06.2005: 80-jähriges Bestandsjubiläum, Segnung der Tragkraftspritze (TS 12), Lohr-Magirus.
2006: Atemschutzgeräte PSS 90 Dräger.
24.06.2009-01.07.2009: Hochwassereinsatz in Urbersdorf, Hagensdorf und Strem. Die Kameraden waren Tag und Nacht im Einsatz um noch Schlimmeres zu verhindern.
01.07.2024: Mit diesem Tage wurde die Feuerwehr Luising aufgelöst. Grund für die Auflösung der Wehr waren der Mitgliedermangel und die Überalterung des Personalstandes. Die Mitglieder der aufgelösten Wehr wurden in die Feuerwehr Hagensdorf aufgenommen.
Gründung der Feuerwehr in Hagensdorf (Originaltext Güssinger Zeitung vom 19. April 1925, Seite 3): Hagensdorf. Freiw. Feuerwehr. Infolge eifriger Werbearbeit des Verbandes der provisorischen Ortsfeuerwehr der Herrn Karl Klepeis und des seit längerer Zeit tätigen provisorischen Leiters Franz Seier, mit besonderer Mitwirkung der Kameraden H. Weber und G. Lendl, ist es gelungen im Orte die Freiw. Feuerwehr zu gründen; die gründende Versammlung fand am 22. III. [1925] statt. Herr Gemeinderat Karl Klepeis eröffnete die Versammlung und begrüsste die Anwesenden im Namen der Gemeindevorstehung. Nach Vorlesung des Grundgesetzes, ergriff Herr Franz Seier das Wort; er machte seine Kameraden auf die einzelnen Artikel des Grundgesetzes anfmerksam und weist darauf hin, dass dasselbe jedes Mitglied einhalten muss, denn Strafe, Ordnung und Disziplin werden von jedem Einzelnen verlangt; auch machte er die Mitglieder aufmerksam, dass wenn vielleicht jemand wäre, der sich dem selben nicht unterwerfen will, der möge noch jetzt austreten, damit er dem Verein nicht noch später Schande macht. — Es wurde nun zur Wahl der Funktionäre geschritten. Gewählt wurden mit Stimmenmehrheit: Obmann: Karl Klepeis, Kommandant: Franz Seier No. 49, Kommandantstellvertreter: Hermann Weber, Schriftführer: Julius Galos, (Lehrer) Kassier: Franz Wiener, Zeugwart: Gabriel Lendl, Zugskommandant: F. Stangl und Adolf Stukits. Nach vollzogener Wahl leisteten die Mitglieder in feierlicher Weise das Gelöbnis und der neugewählte Obmann Klepeis nahm den Handschlag entgegen. Hierauf wurde die Versammlung geschlossen. Gut Heil dem jungen Verein!
Feuerwehrfest in Hagensdorf (Originaltext Güssinger Zeitung vom 12. Juli 1925): Hagensdorf. Der jüngst ins Leben gerufene freiw. Feuerwehrverein feiert Sonntag den 19. Juli [1925] sein erstes Feuerwehrfest. Das Reinerträgnis wird zur Beschaffung von Requisiten verwendet. Beginn 4 Uhr nachm.
Feuerwehrgründungsfest in Hagensdorf (Originaltext Güssinger Zeitung vom 15. August 1926): Am 1. August 1926 wurde in unserer Gemeinde [Hagensdorf] das Gründungsfest des hiesigen Feuerwehrvereines abgehalten. Sämtliche Nachbarsvereine und zwar D.-Bieling, Luising, Heiligenbrunn, Strem und Ginersdorf (Anmerkung: wahrscheinlich ist Ginisdorf [Nemesmedves] gemeint, eine Gemeinde im Komitat Vas im Kreis Szentgotthárd in Ungarn) waren ausgerückt. Aus Güssing konnten trotz der besonders schlechten Wegverhältnisse die Herren Bez. Feuerwehrinsp. Schwarz, Bezirksfeuerwehrobmann Dr. Csaplovics, der Vertreter der Bezirkshauptmannschaft Dr. Reverencsics, sowie der Gast Feuerwehrinspektor Fischl begrüsst werden. Nachdem die junge Feuerwehr und alle übrigen Vereine beim Kriegerdenkmal Aufstellung genommen hatten, nahm Herr Bezirksfeuerwehrinspektor Schwarz die feierliche Angelobung vor. Nach ihm hielt unser hochw. Herr Pfarrer Mischinger die Festpredigt mit daranschliessender Festmesse. Nach beendeter Festmesse begrüsste Vereinsobmann Klepeisz die erschienenen Festgäste, sowie die Vereine auf das herzlichste und dankte im Namen der Wehr sämtlichen Wohltätern und Spendern für ihre Gaben zum Aufbaue des Vereines. Er betonte weiters, dass es trotz widerwärtiger Schicksale wobei er die böswillige Vernichtung des gesamten Schlauchmateriales im Vorjahre durch unbekannte Täter besonders hervorhob, durch die eifrige Mitarbeit sämtlicher Vereinsmitglieder gelungen ist den Verein auf seine derzeitige Höhe zu bringen. In weiterer Folge hielt noch Herr Bez. Obmann Dr. Csaplovics, Herr Bez. Feuerwehrinsp. Schwarz, Herr Dr. Reverencsics und Herr Feuerwehrinspektor Fischl sowie Verw. Sekr. Selka Ansprachen die zur Grundlage die beiden Leitsprüche der Wehr: "Gott zur Ehre dem Nächsten zur Wehr" und "Einer für alle, Alle für Einen" hatten. Hierauf erfolgte die Defilierung sämtlicher Vereine an der Spitze die junge Wehr vor den anwesenden Festgästen die beim Kriegerdenkmale Aufstellung genommen hatten. Die Festtafel wurde im Gasthause Strem gehalten und war in hervorragender Weise zusammengestellt. Bei den Klängen der Kapelle Jani vergnügte sich jung und alt bis in die frühen Morgenstunden hinein und huldigte unersättlich dem Tanze (Originaltext Güssinger Zeitung vom 15. August 1926).
Ehrender Besuch (Originaltext Güssinger Zeitung vom 27. März 1927): Güssing. Ehrender Besuch. Die zahlreichen Brandlegungen in Hagensdorf und Luising im vorigen Herbst sind noch in frischer Erinnerung. Durch Leitung der Lösch- und Rettungsarbeiten, wie erfolgreicher Ausforschung des hinter Schloss und Riegel gebrachten Brandstifters hat Gendarmerieinspektor Herr Alfons Jantscher aus Hagensdorf sich namhafte Verdienste erworben, hat aber in dieser schweren beruflichen Pflichterfüllung seine Gesundheit derart untergraben, dass er sich seit Wochen mit langwieriger, höchst schmerzhafter Gelenksentzündung im Krankenhause Güssing befindet. Herr Jantscher ist in seinen grossen Schmerzen und der Gliederversteifung nicht einmal imstande, sich selbst Nahrung zum Munde zu führen und muss wie ein Kind gefüttert und gepflegt werden. Sein Zustand bot wenig Hoffnung, gottlob aber ist Herr Jantscher bereits ausser Lebensgefahr und geht lang am dem Wege der Besserung entgegen. Am 23. d. M. ehrten und erfreuten Herr Hofrat Landeshauptmann Rauhofer und Herr Nationalrat Binder Herrn Jantscher mit ihrem Besuche am Krankenbette u. stellten damit dessen Verdienste in Würdigung und ins gebührende Licht.
Feuerwehr-Kommandant Franz Seier gestorben (Originaltext Güssinger Zeitung vom 22. Jänner 1928): AUS FEUERWEHRKREISEN. Amtliche Mitteilungen des Güssinger Bezirksfeuerwehr-Verbandes. Feuerwehr-Kommandant Franz Seier gestorben. Der eifrige, tüchtige Kommandant der freiwilligen Feuerwehr in Hagensdorf, der auch Ausschussmitglied des Güssinger Bez. Feuerwehrverbandes war, ist am 15. Jänner in seiner Heimatsgemeinde, wo er sich allgemeiner Beliebtheit erfreute, im 35. Lebensjahre gestorben. Dieser mustergültige Feuerwehrmann hat sich im Dienste der Humanität bei den vorjährigen häufigen Schadenbränden in der Nachbarsgemeinde Deutsch Bieling eine tückische Krankheit zugezogen, die ihn nahezu ein ganzes Jahr vollkommen arbeitsunfähig machte, ans Krankenbett fesselte und schliesslich nach langem, qualvollen Leiden aus den Reihen der Lebenden entrissen hat. Seit dem kaum vierjährigen Bestände der Feuerwehr Hagensdorf hat dieser strebsame, junge Feuerwehrführer in seiner Heimatsgemeinde geradezu mustergültige Verhältnisse im Feuerwehrwesen geschaffen, er wusste sich als langjähriger Soldat, als ehemaliger Feldwebel, der sich auch im Kriege mehrere Auszeichnungen erworben hat, die Achtung aller Kameraden zu verschaffen, er förderte auch im Dienste der Feuerwehr die militärische Disziplin und eben dies machte diesen im Aufblühen begriffenen jungen Verein zu tatkräftigem Eingreifen jederzeit bereit u. zu einer strammen, pflichtbewussten Feuerwehr. Das vor zirka 5 Jahren baufällig gewesene primitive Feuerwehrrüsthaus, die alte unbrauchbar gewesene Feuerspritze der Gemeinde Hagensdorf hat Kommandant Franz Seier mit dem Feuerwehr-Obmanne Karl Klepeiss der ihm stets zur Seite stand, durch die Opferwilligkeit der Ortsbevölkerung vollkommen renovieren und mit einem geeigneten Steigertum versehen lassen. Seit zirka zwei Jahren verfügt die Gemeinde Hagensdorf bereits über zwei gute Löschmaschinen und eine Reihe sehr nützlicher Gerätschaften. Im Vorjahre als sich die Schadenbrände in der Nachbarsgemeinde oft wiederholten, wo er ganze Nächte hindurch mit der Lokalisierung des Feuers tätig war und wo er sich überzeugt hatte, dass die diversen Löschmaschinen der anwesenden Nachbarvereine ihrer Aufgabe nicht gewachsen sind, wurde in ihm der Gedanke wach, die Beschaffung einer kleinen Motorspritze für die Gemeinden des unteren Stremtales zu erwirken. Bei jeder Gelegenheit machte Kommandant Seier für diese gewiss vernünftige Idee Propaganda, er machte schriftliche Eingaben bei den kompetenten Stellen und scheute keine Mühe, um dieses Projekt auch tatsächlich durchzusetzen. Der unerbittliche Tod hat ihn an dieser eifrigen Arbeit im Dienste der Nächstenliebe entrissen, er hat diesen bescheidenen Landmann aus dem Kreise seiner Frau und seiner drei kleinen Kinder herausgeholt und diese in tiefe Trauer versetzt. Das Leichenbegängnis welches am 17. Jänner, vormittags 11 Uhr, in Hagensdorf stattfand, gestaltete sich zu einer wirklich grosszügigen Trauerkundgebung. Die vollzähligen Feuerwehrvereine von Hagensdorf und Luising, eine Abteilung der Feuerwehr aus Strem und Heiligenbrunn, sowie Delegierte aus Sumettendorf und der Nachbargemeinden waren erschienen, um dem allseits bekannten, guten Feuerwehrkameraden das letzte Geleite zu geben. Mit Befremden musste allerdings konstatiert werden, dass die Feuerwehr der Nachbargemeinde Deutsch Bieling - wo sich der verstorbene Kommandant Seier bei nicht weniger als neun Schadenfeuern betätigte und sich in Ausübung des Feuerwehrdienstes ein schweres Leiden zuzog - vom Leichenbegängnisse fern blieb. Unmittelbar vor der Einsegnung des Verstorbenen traf auch Bezirks-Feuerwehrinspektor Emil Schwarz aus Güssing in Hagensdorf ein, der auch im Namen des Güssinger Bezirksfeuerwehrverbandes bei der Familie des Verstorbenen kondulierte und Kameraden Franz Seier zu seiner letzten Ruhestätte begleitete. Die Einsegnung nahm Sr. Hochwürden Ortspfarrer Mischinger vor, der auch vorher in der Pfarrkirche für den Verstorbenen ein Requiem hielt. Beim Trauerhause hat nach der Einsegnung Oberlehrer Gálos mit seinen Kirchensängern ein sehr rührendes Trauerlied vorgetragen, was wohl aus allen Augen der anwesenden Leidtragenden Tränen herausholte. Als sich der Leichen-Kondukt vom Hause entfernte, spielte die Feuerwehrkapelle von Strem bis zum Friedhofeingange Trauermärsche. Es war dies ein Begräbnis, wie es die Bewohner der Gemeinde Hagensdorf noch niemals zu verzeichnen hatten. Nach der Einsegnung im Friedhof hielt Feuerwehrinspektor Schwarz aus Güssing am offenen Grabe einen warm empfundenen Nachruf, er würdigte die Verdienste des verstorbenen Kameraden Seier, der als ein mustergültiger Feuerwehrmann gegolten hat und der ein Stolz seiner Gemeinde war. Er ruhe in Frieden! S.
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