Die Akademie der bildenden Künste Wien ist eine staatliche Kunstakademie in Wien und eine der ältesten Kunstakademien Europas.
Geschichte: Die Wiener Kunstakademie wurde 1692
als Privatakademie des Hofkammermalers Peter Strudel nach
dem Vorbild der Accademia di San Luca gegründet. 1725
erfolgte durch Jacob van Schuppen eine Neugründung als K.k.
Hofakademie der Maler, Bildhauer und Baukunst. Diese erhielt
nach 1740 immer weniger Unterstützung vom Hof, so dass sie
in van Schuppens Privathaus verlegt wurde und schließlich
den Unterricht einstellte. 1750 wurde die Hofakademie der
Aufsicht des Oberhofbaudirektors Adam Philipp Losy von
Losinthal unterstellt, der sie nach van Schuppens Tod 1751
wieder belebte, als Protektor zunächst auch deren Leitung
übernahm und ihr eine Rektoratsverfassung gab. 1751-1754 und
1757-1758 war Michelangelo Unterberger Rector der k.k.
Academie. Der Titel "rector magnificus" wurde im Jahre 1751
erstmals von Kaiserin Maria Theresia verliehen. 1754–1757
war Paul Troger Rektor der Akademie. 1772 wurden alle zu
dieser Zeit in Wien bestehende Kunstlehranstalten zu einer
Akademie der „vereinigten bildenden Künste“
zusammengeschlossen. 1786 übersiedelte die Akademie in den
St. Annahof (Wien). Es wurden dort öffentliche
Kunstausstellungen veranstaltet. 1872 erhielt die Akademie
Hochschulstatus, 1998 wurde sie - unter Beibehaltung des
Namens Akademie der bildenden Künste - Universität.
Seit dem 1. April 1877 befindet sich die Akademie im
Akademiegebäude am Schillerplatz im 1. Bezirk Wiens. In
Verbindung mit dem Bau der Ringstraße wird 1871 der Neubau
der Akademie genehmigt. Die Pläne für dieses Vorhaben
stammen von Theophil von Hansen (1813-1891), dem Leiter einer
Spezialschule für Architektur an der Akademie. Die
Bauarbeiten auf dem Kalkmarkt (heute Schillerplatz)
verschlingen 1,200.000 Gulden und dauern bis 1877. Das
Bauwerk der Akademie entstand im Stil der italienischen
Renaissance, viergeschößig mit erhöhten Vorsprüngen. Am 3.
April 1877 war die feierliche Eröffnung des Neubaus in
Anwesenheit Kaiser Franz Josephs I. Die künstlerische
Ausgestaltung der Innenräume dauerte bis 1892 an; die
Deckengemälde in der Aula stammen von Anselm Feuerbach.
Titanensturz, Aula der Akademie, 1875-80
In den Jahren 1898 und 1910 legte Otto Wagner Entwürfe für
den Neubau der Akademie auf der Schmelz vor, die aber nicht
realisiert wurden.
1999/2000 wurde die seit 1850 bestehende Gliederung nach
Meisterschulen durch universitäre Institute ersetzt. Nunmehr
gibt es ein Institut für Kunst und Architektur (fünf
Ordinariate Architektur, eines für Bühnenbild), ein Institut
für bildende Kunst (acht Ordinariate Malerei, Grafik und
Medienkunst, drei Ordinariate Bildhauerei), ein Institut für
Wissenschaften und Technologien in der Kunst (2 Ordinariate:
Restaurierung und Konservierung,
Naturwissenschaften/Technologie), ein Institut für das
künstlerische Lehramt (drei Ordinariate: Bildnerische
Erziehung, Werkerziehung und Textiles Gestalten) und ein
Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften (fünf
Ordinariate: Kunstgeschichte, Philosophie,
Kulturwissenschaft, Kulturphilosophie etc.).
Die Studierendenproteste in Österreich 2009 nahmen mit einer
gemeinschaftlichen Besetzung der Aula der Akademie durch
Studierenden und Lehrende ihren Anfang. Martina Pfingstl,
eine der Initiatorinnen, wurde kurze Zeit später als erste
Studentin zur Vorsitzenden des Senats einer österreichischen
Universität gewählt.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Peter Haas unter der Lizenz CC BY-SA 3.0, Andrea Schaufler (Schaufi), gemeinfrei und www.nikles.net.
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Günter Nikles
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