Simmering war bis 1892 eine eigenständige Gemeinde und
ist heute ein Stadtteil Wiens im gleichnamigen 11. Wiener
Gemeindebezirk Simmering.
Lage: Der Bezirksteil Simmering befindet sich im
nordwestlichen Teil des Bezirkes Simmering. Im Südosten
grenzt er an den Bezirksteil
Kaiserebersdorf,
im Südwesten und Westen an die Favoritner Bezirksteile
Oberlaa und Favoriten, im
Nordwesten an den 3. Bezirk Landstraße und im Nordosten
entlang des Donaukanals an den 2. Bezirk
Leopoldstadt. Da
die Grenzen von Katastralgemeinden unterschiedlicher Bezirke
mitunter anders verlaufen als die Bezirksgrenzen, liegen
Teile des Bezirksteils Simmering im 3. und 10. Bezirk.
Namensherkunft: Die erste urkundliche Erwähnung Simmerings
aus dem Jahre 1028 lautete noch auf den Namen Symmanningen,
in einem anderen Dokument von 1130 wird als Besitzer des
Ortes konkret "Isinrich von Simmaningen" genannt. Bei den
"von Simmaningen" dürfte es sich um ein in dieser Gegend
ansässiges Landadelsgeschlecht gehandelt haben. In den
darauf folgenden Jahrhunderten finden sich verschiedene
Schreibweisen (Symanin, Symaningen, Simmanin, Simoning), bis
sich schließlich spätestens Ende des 14. Jahrhunderts, als
sich auch die Spuren des Adelsgeschlechtes verwischen, die
heutige Schreibweise etabliert hat.
Geschichte: Simmering hatte die meiste Zeit seines
Bestehens dörflichen Charakter. Im Zentrum der Ortschaft
befand sich die St. Laurenz Kirche, die in Kriegszeiten
aufgrund ihres Turmes als Ausguck zur Verteidigung diente.
Im Jahr 1529 wurde Simmering im Zuge der Ersten
Türkenbelagerung verwüstet. Aber auch die Zweite
Türkenbelagerung 1683 und die zweimalige Besetzung durch
Napoléon Bonapartes Truppen Anfang des 19. Jahrhunderts
gingen nicht spurlos an der Ortschaft vorbei.
Bereits seit 1605 gab es im Thurnhof in der heutigen
Mautner-Markhof-Gasse eine Brauerei, die über drei
Jahrhunderte eine wichtige Einnahmequelle für den Ort
darstellte und erst 1930 stillgelegt wurde. Ab 1773 fanden
auf der Simmeringer Haide kaiserliche Artilleriemanöver
statt, dabei wurde mit Kanonen auf Ravelins (künstliche
Festungsanlagen) geschossen, um die Durchschlagskraft der
Geschosse zu testen.
Nachdem Simmering bis etwa zum Jahr 1400 im Besitz des
Geschlechts der "von Simmaningen" war und in den darauf
folgenden Jahrhunderten zahlreiche Besitzer (deren Namen
sich noch heute in manchen Simmeringer Straßennamen finden)
hatte, wurde schließlich 1850 die Grundherrschaft
abgeschafft. Damit wurde Simmering zur eigenständigen
Gemeinde, 1858 folgte die Errichtung des ersten Amtshauses.
Bis etwa 1860 behielt Simmering seine dörflichen Strukturen,
danach wurden die Rinnböckhäuser angelegt, die damals
zweitgrößte Wohnhausanlage im Großraum Wien. In der Folge
begann eine schnelle großstädtische Entwicklung,
Industriebetriebe wie z.B. die "Maschinen- und Waggonfabrik
AG" (die heutige Siemens-Verkehrstechnik) und die erste
Fabrik der Unternehmerfamilie Mautner Markhof begannen sich
hier anzusiedeln. Wichtige Transportwege waren neben der
Simmeringer Hauptstraße die Aspangbahn, die Ostbahn und der
1878 stillgelegte Wiener Neustädter Kanal.
Nach der Eingemeindung der Vorstädte Wiens im Jahr 1850
begann in den 1870er Jahren die Diskussion über die
Eingemeindung der Vororte. Fast alle Vororte waren jedoch
gegen den Vorschlag. Nach dem Wunsch Kaiser Franz Josephs in
einer Rede 1888 beschloss der niederösterreichische
Landesausschuss jedoch die Vereinigung Wiens mit den
Vororten.
Am 1. Jänner 1892 wurde Simmering - gegen den Willen des
damaligen Simmeringer Vizebürgermeisters Karl Linke -
gemeinsam mit Kaiserebersdorf und kleinen Teilen der
Gemeinden Kledering, Schwechat und Albern zum
11. Wiener Gemeindebezirk
vereint. Erst 1955, nach Abschluss des Staatsvertrages,
wurde die ehemalige Gemeinde Albern Teil des Bezirks Simmering.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: gemeinfrei
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