Die Laimgrube war bis 1850 eine eigenständige Gemeinde und ist heute ein Stadtteil Wiens im 6. Wiener Gemeindebezirk Mariahilf, zu einem kleinen Teil auch im 7. Bezirk Neubau.
Geographie: Die
Laimgrube war eine der ältesten Vorstädte Wiens und befindet
sich im Osten des Bezirkes Mariahilf.
Sie erstreckt sich vom Wienfluss bis in den Bezirk
Neubau, wo sie an den Stadtteil
Spittelberg grenzt.
Namensherkunft: Der Name Laimgrube ist auf die
Lehmgruben, die hier am Abhang des Wienflussufers bereits
seit dem 14. Jahrhundert existierten, zurückzuführen. Im
Bajuwarischen wurden diese Gruben Lamgrueben genannt.
Geschichte: Die
Ortschaft Laimgrube bestand bereits im 11. Jahrhundert und
wurde im Jahr 1291 erstmals urkundlich erwähnt. Sie zählt
somit zu den ältesten Vorstädten Wiens. Das Zentrum der
Siedlung, die so genannte Obere Laimgrube befand sich im
heutigen Kreuzungsbereich von Windmühlgasse und
Mariahilfer
Straße. Die Untere Laimgrube bildete der Abhang zum
Wienfluss, auch die Namen Im Saugraben und An der Wien waren
für dieses Areal gebräuchlich. Im Bereich des Flussufers
wurde Lehm zur Ziegelherstellung abgebaut, außerdem befanden
sich hier einige Mühlen, woran noch heute Straßennamen
entlang dieses Abschnitts des Wienflusses erinnern
(Hofmühlgasse, Schleifmühlgasse). Zwischen der Oberen und
Unteren Laimgrube erstreckten sich Obst- und Weingärten, der
Wein aus dieser Gegend erfreute sich damals hoher
Beliebtheit. Der Weinbau zählte daher neben der
Ziegelherstellung auch zu den Haupteinnahmequellen der
Bevölkerung.
Herzog Albrecht II. und seine Gemahlin ließen Mitte des 14.
Jahrhunderts eine Kapelle zu Ehren des Heiligen Theobald
(der sich, zwischen Altar und Kirche stehend, auf dem Wappen
der Laimgrube befindet) und der Heiligen Katharina
errichten. Sie gründeten auch ein Krankenhaus, das im Jahr
1354 in ein Clarissinnen-Kloster umgewandelt wurde. Sowohl
die Kapelle als auch das Kloster wurden 1451 von Kaiser
Friedrich III. an den Franziskanerorden übergeben. Zu dieser
Zeit wurde auch eine Befestigungsanlage errichtet, die
jedoch der ersten Türkenbelagerung 1529 nicht standhielt.
Kloster, Kapelle und die meisten Gebäude der Vorstadt wurden
zerstört. Auf dem Areal des zerstörten Klosters wurden in
den 1560er Jahren eine Windmühle und etliche Miethäuser
gebaut, woraus sich die kleine Ortschaft Windmühle
entwickelte. Im 17. Jahrhundert wurde eine neue Kapelle und
später auch ein Kloster errichtet, beide Bauwerke wurden
jedoch bei der zweiten Türkenbelagerung 1683 erneut
zerstört. In den 1690er Jahren wurde das Kloster abermals
aufgebaut, die dazu errichtete Kirche wurde dem Namenspatron
des Erzherzogs und späteren Kaisers Joseph I. geweiht.
Im 18. Jahrhundert
erstreckte sich die Laimgrube, die davor nur bis zur
Mariahilfer
Straße reichte, bis tief in den heutigen 7.
Bezirk und umfasste auch einen Teil des Spittelbergs. 1850
wurde die Vorstadt gemeinsam mit Mariahilf,
Windmühle,
Magdalenengrund und
Gumpendorf als 5. Bezirk Mariahilf
eingemeindet. 1861 wurde Mariahilf aufgrund der Teilung
Wiedens zum 6. Bezirk, ein Jahr später verlor es die Teile
jenseits der
Mariahilfer Straße (also auch einen Teil der Laimgrube) an den 7. Bezirk Neubau.
Die an der
Mariahilfer Straße gelegene
Laimgrubenkirche
(eigentlich: St. Josefs Kirche) musste in den Jahren 1906
bis 1907 aufgrund ihrer verkehrsbehindernden Lage nach einer
Vereinbarung zwischen der Gemeinde Wien und dem
erzbischöflichen Ordinariat verlegt werden. Dazu wurde die
Kirche an ihrem heutigen Platz in der Windmühlgasse als
Stilkopie neu aufgebaut, die Innenausstattung der
ursprünglichen Kirche musste in den nur knapp 50 Meter
entfernten Neubau übertragen werden. Nach der Weihe der
neuen Kirche im Oktober 1907 wurde die alte schließlich
abgetragen. Heute befindet sich die Kirche nicht mehr in der
namensgebenden Laimgrube, sondern im Bezirksteil
Windmühle.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: gemeinfrei.
Einige Texte sind von der freien Wikipedia kopiert und angepasst worden. Die allermeisten Bild- und Mediendateien sind aus eigener Quelle und können auf Anfrage für eigene Webseiten verwendet werden. Sollten sich dennoch Bild- oder Mediendateien auf dieser Seite finden, welche einen Copyright unterliegen, so bitte ich um Verständigung per Email office@nikles.net, damit ich einen Copyright-Vermerk bzw. Weblink anbringen kann, bzw. auf Wunsch die Bild- oder Mediendateien löschen kann.
Günter Nikles
Josef Reichl-Str. 17a/7
7540 Güssing
Austria
Email:
office@nikles.net
Website:
www.nikles.net
(c) 2024 www.nikles.net