Baumgarten ist ein Teil des 14. Wiener Gemeindebezirks Penzing. Oberbaumgarten und Unterbaumgarten sind Wiener Katastralgemeinden.
Geographie: Baumgarten liegt ungefähr in der Mitte von Penzing, sieben Kilometer vom Stadtzentrum Wiens entfernt. Der tiefste Punkt liegt mit 198 m bei der Baumgartenstraße. Nach Norden hin wird es allmählich steiler. Mit 339 m liegt beim Erholungsgebiet Steinhof auf der Baumgartner Höhe der höchste Punkt Baumgartens, der heute allerdings zur Katastralgemeinde Hütteldorf gehört. Das am Wienfluss stromaufwärts gelegene Oberbaumgarten grenzt demnach im Norden und Westen an Hütteldorf und im Süden an die Hietzinger Bezirksteile Hacking und Ober Sankt Veit. Östlich von Oberbaumgarten liegt Unterbaumgarten, das im Norden ebenfalls an Hütteldorf, im Nordosten an Breitensee, im Osten an den Bezirksteil Penzing und im Süden an Unter Sankt Veit in Hietzing grenzt. Die Katastralgemeinde Oberbaumgarten nimmt eine Fläche von 89,85 Hektar ein und Unterbaumgarten erstreckt sich über ein Gebiet von 102,21 Hektar, wovon drei Hektar jenseits des Wienflusses in Hietzing liegen. In der Schreibweise Ober-Baumgarten und Unter-Baumgarten existieren ferner zwei Zählbezirke der amtlichen Statistik, deren Grenzen jedoch nicht mit jenen der Katastralgemeinden ident sind. Der Zählbezirk Ober-Baumgarten besteht aus neun Zählsprengeln, der Zählbezirk Unter-Baumgarten aus zehn Zählsprengeln.
Geschichte: Baumgarten wurde erstmals um das Jahr 
                    1195 unter dem Namen Pomerio erwähnt. Auf einer Urkunde 
                    wurde Herimanus de Pomerio als Zeuge genannt. Früher gab es 
                    hier hauptsächlich Ackerland, im höher gelegenen Norden 
                    Weingärten. 1645 forderte die Pestepidemie in Baumgarten 
                    zahlreiche Todesopfer. Bei der zweiten Wiener 
                    Türkenbelagerung 1683 wurde der Ort stark beschädigt. 
                    General Andreas Hadik errichtete 1779 im oberen Baumgarten 
                    ein Schloss, das im 19. Jahrhundert zu einem bekannten 
                    Casino werden sollte (Casino Baumgarten). Baumgarten wurde 
                    1784 im Zuge der josephinischen Reformen von der Pfarre 
                    Penzing getrennt, wurde aber erst 1874 eine eigene Pfarre. 
                    Im Jahr 1804 wurde die
                    
                    albertinische Wasserleitung fertig gestellt, die erste 
                    mit weiträumig angelegtem Rohrnetz in der Geschichte der 
                    Wiener Wasserversorgung. Bis 1900 stand in der Linzer Straße 
                    232 das Gemeindeamt von Baumgarten, heute steht dort eine 
                    Sonderschule.
                    
                    Der Ort wurde am 1. Jänner 1892 als Teil des neuen 13. 
                    Bezirks Hietzing nach Wien 
                    eingemeindet – gemeinsam mit
                    Hütteldorf sowie
                    Hietzing,
                    Ober- und
                    Unter-Sankt-Veit,
                    Hacking,
                    Lainz,
                    Speising und Schönbrunn. 
                    1894 wurden sieben Straßen in Baumgarten umbenannt, um 
                    Doppelbenennungen zu vermeiden.
                    
                    1901 wurde in der Hütteldorfer Straße 188 die 
                    Kaiser-Franz-Joseph-Landwehrkaserne errichtet, die 1920 von 
                    der Stadt Wien erworben und in das Geriatriezentrum 
                    Baumgarten umgewandelt wurde. Nach dem Anschluss Österreichs 
                    an das Dritte Reich im Jahr 1938 wurde der Ort als Teil des 
                    neu geschaffenen Groß-Wien in den neuen 14. Bezirk Penzing 
                    eingegliedert. Bei schweren amerikanischen Bombenangriffen 
                    am 19. und 21. Februar 1945 trafen Bombenteppiche die 
                    Stadtbahn, die Westbahn und das Wohngebiet in deren Bereich. 
                    Auch nach dem Zweiten Weltkrieg verblieb der Bezirksteil bei
                    Penzing. 1954 wurde der 
                    Hugo-Breitner-Hof errichtet. Die Pfarre Oberbaumgarten wurde 
                    1966 gegründet und Baumgarten in Ober- und Unterbaumgarten 
                    geteilt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten: Auf der Baumgartner 
                    Höhe oberhalb von Baumgarten steht eine Lungenheilstätte und 
                    das von 1905 bis 1907 erbaute Psychiatrische Krankenhaus am 
                    Steinhof. Die von Otto Wagner entworfene Kirche am Steinhof 
                    ist eines der bedeutendsten Sakralbauwerke des Jugendstils. 
                    Die neuromanische Baumgartner Pfarrkirche am Gruschaplatz 
                    wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut. Als Beispiel für 
                    moderne Kirchenarchitektur gilt die von Johann Georg Gsteu 
                    entworfene und in den 1960er Jahren errichtete 
                    Oberbaumgartner Pfarrkirche.
                    
                    In der Linzer Straße 247 stand einst das Haus, in dem der 
                    österreichische Maler Gustav Klimt am 14. Juli 1862 geboren 
                    wurde. Dieses musste allerdings 1965 einer Wohnhausanlage 
                    weichen. Heute erinnert an dieser Stelle eine Gedenktafel an 
                    Klimt. Es werden bis heute viele alte Gebäude renoviert oder 
                    abgerissen und neue Bauten errichtet.
                    
                    Der 1786 errichtete Baumgartner Friedhof wurde in seiner 
                    jetzigen Form um 1885 auf der ehemaligen Weinriede 
                    Ober-Waidhausen (die Waidhausenstraße führt heute an ihm 
                    vorbei) neu angelegt.
                    
                    Der Festsaal des Casino Baumgarten und der Casinopark werden 
                    für zahlreiche Veranstaltungen genutzt.
Wirtschaft und Infrastruktur: Früher gab es in 
                    Baumgarten zahlreiche Fabriken, doch heute ist der Ort 
                    vorwiegend Wohngebiet. Die wichtigste Straße war und ist die 
                    Linzer Straße. Im Mittelalter hieß sie Poststraße, da über 
                    sie die Post nach Baumgarten,
                    Hütteldorf und
                    Hadersdorf 
                    geliefert wurde. Der Straßenzug der Hütteldorfer Straße 
                    führte bereits im Mittelalter parallel zur Linzer Straße, 
                    jedoch war die Hütteldorfer Straße bis 1880 völlig 
                    unverbaut. Baumgarten war lange Zeit ein Zeilendorf, es gab 
                    nur wenige Sackgassen zum 
                    Wienfluss. Erst nach der Eingemeindung 1892 wurden die 
                    bis dahin unverbauten Gebiete bebaut. So ist beispielsweise 
                    der Gruschaplatz in seiner heutigen Form erst 1912 errichtet 
                    worden und somit bis heute die letzte Nebenstraße der Linzer 
                    Straße in Baumgarten.
                    
                    1878 wurde von der englischen 
                    Imperial-Continental-Gas-Association das Gaswerk Baumgarten 
                    errichtet, das bis 1912 in Betrieb war. An einem anderen 
                    Standort wurde 1932 von den Wiener Gaswerken der Gasometer 
                    Baumgarten gebaut. Dieser erfüllte bis 1983 seine Aufgabe. 
                    In der Nähe des Gasometers befand sich auch das Baumgartner 
                    Bad, das um 1995 geschlossen wurde.
                    
                    Baumgarten wurde 1898 mit der Station Unter St. 
                    Veit-Baumgarten an die Wientallinie der Wiener Stadtbahn 
                    angeschlossen, die hier 1981 durch die U4 ersetzt wurde. 
                    2005 kam es erstmals zum Einsatz von 
                    Niederflur-Straßenbahnen (ULF) auf der Linie 49, 2007 
                    zusätzlich auf der Linie 52.
Quelle: Dieser Text basiert auf dem Artikel Baumgarten_(Wien) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz  Creative Commons CC-BY-SA 4.0 (Text erweitert). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Bilder: Rolao unter der Lizenz CC BY-SA 3.0 und Marcus Kircher unter der Lizenz CC BY-SA 3.0.
Danke, dass Sie unsere Webseite ausgewählt haben.
Wir freuen uns, Sie hier zu haben und möchten unser Wissen mit Ihnen teilen.
Sie können uns gerne zu verschiedenen Themen unter der Email office@nikles.net schreiben.
Wir antworten in der Regel innerhalb eines Tages.
Die meisten Bilddateien sind aus eigener Quelle und können auf Anfrage kostenlos für eigene Webseiten verwendet werden.
Auf Wunsch auch in höherer Auflösung.
Günter Nikles
                                    
Josef Reichl-Str. 17a/7
                                    
7540 Güssing
                                    
Austria
                                
Email:
                                    office@nikles.net
                                    
Website:
                                    www.nikles.net
                                
(c) 2025 www.nikles.net