Landstraße ist ein Stadtteil Wiens im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße.
Geschichte: Schon unter den Römern befand sich auf
diesem Gebiet die Zivilstadt (Canabae) des Legionslagers
Vindobona.
Die Vorstadt Landstraße entwickelte sich um eine
Niederlassung, die sich um das ehemalige Frauenkloster St.
Nikolai vor dem Stubentor gebildet hatte. Noch um 1200 wurde
die Vorstadt deshalb als "Niklasvorstadt" bezeichnet, später
wurde das Gebiet auch als Landstrazz, Bey St. Nicolau, Vor
dem Stubentore oder An der Landstraß genannt. Der Name
"Landstraße" bezeichnete dabei die von der Stadt Wien
auswärts in Richtung Ungarn führende Land- und Heeresstraße, die auf eine
römische Limesstraße zurückgeht.
Infolge der Kreuzzüge und des vermehrten Kontaktes mit dem
Orient kam es in Wien immer öfter zum Ausbruch von Pest und
Aussatz. So entstanden mehrere Siechhäuser. Eines davon
wurde auf dem Gebiet der Landstraße durch den Lazarus-Orden
gegründet, das Siechhaus St. Lazar. Die zum Spital gehörende
Kapelle weihte man 1370 dem heiligen Markus, worauf sich der
Name St. Marx für das umliegende Gebiet durchsetzte. Bis
1784 blieb das Spital als „Bürgerspital zu St. Marx“
erhalten. Später brachte man hier arme, gebrechliche
Menschen unter. Im 19. Jahrhundert wurde das Gelände von
Adolf Mautner erworben und in eine Brauerei umgewandelt.
Wie viele andere Vorstädte litt auch der Ort Landstraße
unter den Verheerungen der Türkenbelagerungen. Teilweise
wurden im September 1529 Gebäude, die der Stadt Wien nahe
standen, auch durch die Verteidiger abgebrochen. Obwohl die
Belagerung Wiens während der zweiten Türkenbelagerung vor
allem von Westen aus erfolgte, ging die Vorstadt Landstraße
ebenso wie die umliegenden Orte in Flammen auf. Danach
setzte jedoch ein rascher Wiederaufbau ein. Zudem strömte
der Adel und das Bürgertum in die Vorstadt und errichtete
zahlreiche Palais wie das
Belvedere,
das Palais
Schwarzenberg und das
Palais
Harrach. Gab es 1775 noch 336 Häuser, so waren es 1849
bereits 741. Zudem entwickelte sich das Gewerbe und die
Industrie in Landstraße viel stärker als in den umliegenden
Orten. So gab es eine Zuckerraffinerie sowie Tuch-, Spiegel-
und Klavierfabriken.
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