Gersthof ist ein Stadtteil Wiens im 18. Wiener Gemeindebezirk Währing und eine der 89 Wiener Katastralgemeinden.
Geographie: Gersthof liegt in der Mitte des 
                    Gemeindebezirks und grenzt an die Bezirksteile
                    Pötzleinsdorf,
                    Währing und
                    Weinhaus. Im Süden 
                    grenzt Gersthof an die Hernalser Bezirksteile
                    Hernals und
                    Dornbach. Die 
                    Katastralgemeinde Gersthof nimmt eine Fläche von 87,85 ha 
                    ein. Ferner existiert ein aus zehn Zählsprengeln bestehender 
                    statistischer Zählbezirk namens Gersthof, dessen 
                    Grenzverlauf sich von jenem der gleichnamigen 
                    Katastralgemeinde unterscheidet.
                    
                    An der Grenze zu 
                    Pötzleinsdorf befindet sich der Scheibenberg (252 m). 
                    Der höchste Punkt von Gersthof ist eine 265 m hohe namenlose 
                    Anhöhe im Südwesten des Bezirksteils. Alte Flurnamen im 
                    Ortsgebiet sind Alsegg, Hohenau, Wallrissen und 
                    Winterleiten.
                    
                    Alt-Gersthof ist der alte Ortskern und liegt im Nordwesten 
                    des heutigen Bezirksteils am unterirdisch fließenden
                    Währinger Bach 
                    (siehe auch 
                        Dürwaringbach) 
                    zwischen Scheibenbergstraße und Erndtgasse. Neu-Gersthof 
                    wurde er im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts mit 
                    rasterförmigem Straßenverlauf angelegt. Es liegt im Osten 
                    der Katastralgemeinde und wird von der Bastiengasse, 
                    Gersthofer Straße, Schindlergasse (-> Jakob Emil Schindler) und Alseggerstraße 
                    begrenzt. Heute zeigt sich das gesamte Gebiet von Gersthof 
                    als ein überwiegend dicht verbautes Wohngebiet. Im südlich 
                    von Neu-Gersthof gelegenen Gebiet wurden ab den 1880er 
                    Jahren kleine Villen mit Gärten errichtet. Die zunächst 
                    unbesiedelte Fläche zwischen Alt-Gersthof und Neu-Gersthof 
                    wurde ab den 1890er Jahren mit Mietshäusern verbaut.
Geschichte: Gersthof wurde erstmals 1497 in einer 
                    Kaufurkunde genannt. Der Name geht auf einen Hof zurück, der 
                    einem Georg Gerstler gehörte. Zuvor hieß der Ort Hagenau 
                    oder Hohenau. 1476 hatte der Ort gerade einmal 13 Häuser. 
                    Das Dorotheerstift brachte nach und nach das gesamte Gebiet 
                    in seinen Besitz. Nach der Auflösung des Stiftes 1786 kam 
                    der Ort an das Kloster Klosterneuburg. Gersthof dürfte von 
                    der Zweiten Wiener Türkenbelagerung am schwersten betroffen 
                    gewesen sein. Auf einer Landkarte von 1684 existierte der 
                    Ort nicht mehr. Der Ort blieb in der Folge klein und 
                    beschaulich. 1750 hatte Gersthof nur 13 Häuser, 1822 gerade 
                    einmal 16 mehr, mit insgesamt 308 Einwohnern.
                    
                    Zum ersten Bürgermeister von Gersthof wurde am 5. Juli 1850 
                    der bisherige Ortsrichter Johann Schwarz. Sein Nachfolger 
                    wurde Karl Bastien (28 Jahre im Amt; nach ihm ist die 
                    Bastiengasse benannt). Im Jahr 1880 wurde der heutige 
                    Gersthofer Friedhof geweiht. Das Wachstum des Ortes setzte 
                    erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein. 1871 
                    wurde der Wiener Wohnungsreform-Verein gegründet, der in 
                    Etappen ab 1874 Neu-Gersthof anlegen ließ. Dies geschah 
                    teilweise nach dem Vorbild des Währinger
                    Cottageviertels und 
                    vielfach durch den Baumeister Paul Oberst. 1890 zählte der 
                    Ort 317 Häuser.
                    
                    1890 beschloss der niederösterreichische Landesausschuss die 
                    Vereinigung Wiens mit den Vororten. Das Gesetz trat am 1. 
                    Jänner 1892 in Kraft und vereinte Gersthof,
                    Währing,
                    Pötzleinsdorf,
                    Weinhaus,
                    Neustift am Walde 
                    und Salmannsdorf zum 
                    18. Wiener Gemeindebezirk Währing (heute gehören
                    Neustift am Walde 
                    und Salmannsdorf zum 
                    19. Wiener Gemeindebezirk Döbling). 
                    Das Gebiet der ehemaligen Ortschaft Gersthof war dabei noch 
                    117 ha groß und beherbergte 1890 3.984 Einwohner. 
                    Gebietsflächen im Süden von Gersthof, einschließlich des 
                    großen Schlachthauses, wurden später an
                    Hernals abgetreten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten: Im Zentrum des 
                    Bezirkteils befindet sich die neugotische 
                    Gersthofer 
                    Pfarrkirche, die von 1887 bis 1891 nach Plänen des 
                    Architekten Richard Jordan errichtet wurde. Die 
                    Johannes-Nepomuk-Kapelle in Alt-Gersthof war zuvor der Sitz 
                    der römisch-katholischen Pfarre Gersthof gewesen. Bei der 
                    Kapelle handelt es sich um ein barockes Bauwerk mit einer im 
                    Originalzustand erhaltenen Innenausstattung. Aus der 
                    Barockzeit erhalten sind ferner unter anderem das Lydlsche 
                    Stiftunghaus, das von 1736 bis 1739 für Matthäus Lydl von 
                    Schwanau, den Stifter der Johannes-Nepomuk-Kapelle, erbaut 
                    wurde, und das 
                    Maria-Theresien-Schlössel, ein um 1730/40 
                    errichtetes spätbarockes Landhaus.
                    
                    Beim Allgemeinen Turnverein Gersthof handelt sich um den 
                    größten Turnverein Wiens. Er wurde 1887 gegründet. Die 
                    Gersthofer SV ist ein 1912 gegründeter Fußballverein aus dem 
                    Bezirksteil.
                    
                    Das Wappen von Gersthof, das auch in das Bezirkswappen von 
                    Währing integriert wurde, zeigt den Heiligen Johannes 
                    Nepomuk. Der Heilige steht auf einer grünen Wiese vor blauem 
                    Grund und trägt einen silbernen Talar mit roter, mit Gold 
                    verzierter Stola. In der linken Hand hält er ein Kruzifix 
                    und in der rechten einen grünen Palmzweig. Der 
                    Heiligenschein ist mit fünf goldenen Sternen besetzt.
Wirtschaft und Infrastruktur: Durch Gersthof führt 
                    die Wiener Vororte Straße, die über weite Strecken die 
                    Grenze zu den Bezirksteilen 
                    Währing und 
                    Weinhaus bildet. Ihr 
                    in Gersthof liegender Abschnitt heißt Gersthofer Straße. Der 
                    Bahnhof Wien Gersthof der Eisenbahnstrecke Vorortelinie 
                    wurde 1898 nach Plänen von Otto Wagner erbaut. Er bildet 
                    einen Knotenpunkt für den öffentlichen Verkehr: Hier halten 
                    die Straßenbahnlinien 40, 41 und 9, die Autobuslinie 10A und 
                    die Schnellbahn S45. In der Nacht wird er von der NightLine 
                    N41 angefahren.
                    
                    Das vom Wiener Krankenanstaltenverbund geführte 
                    Orthopädische Krankenhaus Gersthof wurde in den 1920er 
                    Jahren erbaut. Es liegt jedoch großteils nicht in Gersthof, 
                    sondern bereits in Hernals. Zur Gänze in Gersthof befindet 
                    sich hingegen die 1908 errichtete Semmelweis-Frauenklinik, 
                    die im Jahr 2002 als Department der geburtshilflichen und 
                    gynäkologischen Abteilung in die Rudolfstiftung 
                    eingegliedert wurde.
                    
                    An der Alsegger Straße 45–49 befindet sich eine Volksschule 
                    der Stadt Wien, die in einem 1901 errichteten Gebäude 
                    untergebracht ist. Die Schule Marianum der Kongregation der 
                    Schulbrüder hat die Adresse Scheidlstraße 2 und wurde 
                    ebenfalls 1901 erbaut.
Quelle: Dieser Text basiert auf dem Artikel Gersthof aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz  Creative Commons CC-BY-SA 4.0 (Text erweitert). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Bilder: Michael Kranewitter unter der Lizenz CC BY 3.0 und Liberaler Humanist unter der Lizenz CC BY 4.0.
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