Neuwaldegg war bis 1892 eine eigenständige Gemeinde und ist heute ein Stadtteil Wiens im 17. Wiener Gemeindebezirk Hernals sowie eine der 89 Wiener Katastralgemeinden.
Geographie: Neuwaldegg liegt nordwestlich des Bezirksteils Dornbach im Wienerwald an der Grenze zu Niederösterreich. Im Südwesten grenzt Neuwaldegg an Hadersdorf-Weidlingau im Gemeindebezirk Penzing, im Nordosten an Salmannsdorf im Gemeindebezirk Döbling und im Südosten an Neustift am Walde und Pötzleinsdorf im Gemeindebezirk Währing. Die Katastralgemeinde Neuwaldegg nimmt eine Fläche von 385,91 ha ein. Der Grenzverlauf des drei Zählsprengel umfassenden statistischen Zählbezirks Neuwaldegg unterscheidet sich von jenem der gleichnamigen Katastralgemeinde.
Geschichte: Neuwaldegg wurde erst relativ spät
gegründet. Nach dem Ende der ersten Wiener Türkenbelagerung
erwarb der Kaiserliche Rat Stefan Agler eine hof- und
Teuchstatt mit angrenzendem öden Gartengrund in einem
Gebiet, das zuvor Ober-Dornbach, Ober-Aigen oder Oberes Gut
genannt worden war. 1530 erlaubte man ihm auch die
Besiedelung des Gartengrundes. Agler selbst gab seinem
Besitz den Namen Neuwaldegger Hof, der 1537 von Ferdinand I.
zum Edelmannsitz erhoben wurde. Agler selbst wurde zum
Ritter gemacht und erhielt 1539 den Titel Edler zu
Paumgarten und Neuwaldegg. In der Folge verfügte Agler auch
über die Gerichtsbarkeit innerhalb seines Burgfriedens. Das
Gut Aglers wurde immer mehr erweitert, bis an seiner Stelle
ein prächtiges Schloss entstand, das
Schloss Neuwaldegg. 200
Jahre später, 1756, wurde der Besitz von Feldmarschall Franz
Moritz Graf von Lacy, einem Freund Josephs II., erworben.
Dieser vergrößerte den Besitz und ließ einen englischen
Landschaftsgarten anlegen, an dessen höchstem Punkt er 17
Schilfrohrhütten errichten ließ. Die prächtig ausgestatteten
Hütten, in denen allerlei Lustbarkeiten stattfanden, wurden
mit gedeckten Gängen verbunden und in der Folge
Hameau
(Dörfchen) genannt. Des Weiteren ließ der Graf im Park 1794
für sich ein Mausoleum erbauen, in dem er 1801 beigesetzt
wurde. Sein Besitz ging auf die Familie Schwarzenberg über,
die jedoch nach und nach die Kunstschätze aus Neuwaldegg auf
ihre Güter in Böhmisch Krumau überführen ließ. Der ehemalige
Neuwaldegger Park bekam dadurch den Namen
Schwarzenbergpark.
Nach der Eingemeindung der Vorstädte Wiens im Jahr 1850
begann in den 1870er Jahren die Diskussion über die
Eingemeindung der Vororte. Fast alle Vororte waren jedoch
gegen den Vorschlag. Nach dem Wunsch Kaiser Franz Josephs in
einer Rede 1888 beschloss der niederösterreichische
Landesausschuss jedoch die Vereinigung Wiens mit den
Vororten. Ein entsprechendes Gesetz trat am 1. Jänner 1892
in Kraft und vereinte Neuwaldegg, Dornbach und
Hernals zum
17. Wiener Gemeindebezirk
Hernals. Neuwaldegg war zu diesem
Zeitpunkt ein kleines Dorf mit nur 355
Einwohnern.
Der Park und Schloss in Neuwaldegg verfielen über die Jahre.
1951 erwarb schließlich die Erzdiözese Wien das Schloss und
ließ es vollständig renovieren. Der Park wurde wiederum 1958 von der Stadt
Wien erworben und steht heute der Öffentlichkeit zu
Verfügung.
Sehenswürdigkeiten: Von besonderer Bedeutung in Neuwaldegg sind das
Schloss Neuwaldegg und der
Schwarzenbergpark, der erste Landschaftsgarten Österreichs.
Auf der Neuwaldegger Straße befindet sich die ehemalige Artaria-Villa
(heute ein Studentenheim). Die Siedlung „Wien West“ (Heubergsiedlung, siehe auch Heuberg) wurde 1921 bis 1924
nach Plänen von Adolf Loos errichtet, ist jedoch nur noch
fragmentarisch erhalten. In der Dornbacher Straße findet man
die neu errichtete, um 90° gedrehte St. Anna-Kapelle.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: ÖNB.
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Günter Nikles
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