Leopoldstadt war bis 1850 eine eigenständige Gemeinde und ist heute ein Stadtteil Wiens im gleichnamigen 2. Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt.
Geschichte: Das Gebiet der Leopoldstadt hieß
ursprünglich Werd (Insel) gegenüber dem Roten Turm, dann
Niederer Werd und schließlich Unterer Werd und befand sich
zwischen Donau und
Donaukanal. Der Name
„Unterer Werd“ wurde erstmals 1337 urkundlich erwähnt. Im
15. Jahrhundert erwarb die Stadt Wien hier Grundbesitz und
Höfe. Die Siedlung entstand in Auengebiet, das zuvor
hauptsächlich als Weideland diente: für den Viehbestand der
Bewohner Wiens ebenso wie für aus Ungarn importierte oder im
Transit befindliche Rinder (um 1500 wurden pro Jahr 50.000
nach Österreich getrieben, von denen ein Teil nach
Süddeutschland weitergetrieben wurde) und Pferde; die Stadt
nahm dafür Weidegeld ein. Das geerntete Heu wurde an
Zugtiere verfüttert, weiters bezog man aus dem Unteren Werd
Bau- und Brennholz für die Stadt.
Im Jahr 1670 wurde die jüdische Bevölkerung des Ortes auf
Anordnung Kaiser Leopolds I. enteignet und vertrieben. Die
Synagoge wurde abgerissen, am Bauplatz nun die
Leopoldskirche
errichtet, die dem Heiligen Leopold, Namenspatron des
Kaisers, geweiht war. Daraus entstand der Name Leopoldstadt.
Später kehrten die Juden hierher zurück und siedelten sich
so zahlreich an, dass der Spitzname „Mazzesinsel“ für das
Gebiet aufkam.
Im Jahre 1850 erfolgte die Eingemeindung des Ortes nach Wien
als Teil des gleichnamigen neuen 2. Bezirkes, der die
gesamte Insel zwischen
Donaukanal und Hauptstrom der
Donau einnahm. Bis zum Zweiten Weltkrieg blieb der
Stadtteil das größte Judenviertel Wiens, war allerdings, wie
drei Kirchen und das Spital der Barmherzigen Brüder zeigen,
keineswegs ausschließlich von jüdischen Wienern bewohnt.
Wappen: Das Wappen der Leopoldstadt zeigt den Heiligen Leopold vor silbernem Hintergrund auf einer grünen Wiese. Dieser trägt einen blauen Rock mit goldenem Schwert, einen roten, hermelinbesetzten Mantel und den österreichischen Herzogshut. In der rechten Hand hält der Heilige ein Kirchenmodell, in der linken das Banner des Erzherzogtum Österreich unter der Enns, wie das niederösterreichische Wappen bestehend aus fünf goldene Adlern auf blauem Grunde.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Wappen gemeinfrei und ZL - ZL, gemeinfrei.
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