Der Magdalenengrund war bis 1850 eine eigenständige Gemeinde und ist heute ein Stadtteil Wiens im 6. Wiener Gemeindebezirk Mariahilf.
Lage: Der Magdalenengrund war eine der kleinsten Vorstädte Wiens und befand sich zwischen dem Wienfluss und der heutigen Kaunitzgasse. Im Westen grenzte er an die Ortschaft Gumpendorf, im Osten an die Laimgrube.
Namensherkunft und Wappen: Namensgebend für den Magdalenengrund war die einst am Stephansplatz gelegene Maria-Magdalenen-Kapelle, deren Bruderschaft Grundeigentümer dieses Areals war. Das Wappen zeigt die kniende Heilige Maria Magdalena unter dem gekreuzigten Jesus Christus.
Geschichte: Die
Siedlung Magdalenengrund entstand erst zu Beginn des 18.
Jahrhunderts, bis dahin befanden sich hier vor allem
Weingärten. Ursprünglich hieß der Ort Im Saugraben an der
Wien auf der Gstätten.
Nach und nach wurden Teile des Gebietes zur Verbauung
freigegeben, diese erfolgte nicht zuletzt aufgrund der
Hanglage des Grundes sehr eng und verwinkelt, weshalb die
Ortschaft schon bald mit Ungeziefer und einer Rattenplage zu
kämpfen hatte. Letzteres wurde auch in einer alten Wiener
Sage thematisiert, dem Rattenfänger vom Magdalenengrund
liegt dabei ein ähnliches Motiv zu Grunde wie dem
Rattenfänger von Hameln.
Der Magdalenengrund trug auch den umgangssprachlichen Namen
Ratzenstadl, was möglicherweise auf die Rattenplage
zurückzuführen ist. Der Name könnte sich aber auch auf die
serbischen Familien beziehen, die sich im 18. Jahrhundert
hier ansiedelten. In offiziellen Unterlagen wurde für Serben
der Ausdruck Raizen verwendet, auch der Familienname Ratz
leitet sich davon ab. Ein gewisser Ferdinand Ratz war es
auch, der einst im Magdalenengrund eine Gedenksäule
errichten ließ, was ebenfalls zur Namensbildung vom
Ratzenstadl beigetragen haben könnte.
1799 wurde der Magdalenengrund von der Gemeinde Wien
erworben, 1850 gemeinsam mit den Vorstädten
Mariahilf,
Windmühle, Gumpendorf
und Laimgrube als 5.
Bezirk Mariahilf eingemeindet.
1861 wurde Mariahilf aufgrund der Teilung
Wiedens zum 6. Bezirk, ein Jahr
später verlor es die Teile jenseits der Mariahilfer Straße
an den 7. Bezirk Neubau.
Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde mit der Sanierung
bzw. Regulierung des Viertels begonnen, nach dem Zweiten
Weltkrieg verschwanden schließlich auch die letzten Reste
des alten Baubestandes. Noch heute bemerkt man das starke
Gefälle dieses Stadtteils, auf das auch der Name
Kaunitzbergl im Bereich der Kaunitzgasse zurückzuführen ist.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: gemeinfrei.
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