Bezirksteile: Liesing wurde aus acht ehemals
selbständigen Gemeinden gebildet, die heute als Wiener
Katastralgemeinden weiter bestehen. Im Osten liegen der
durch Industriegebiete geprägte heutige Bezirksteil
Inzersdorf sowie fünf Hektar der Katastralgemeinde
Inzersdorf-Stadt, die früher ein Teil Inzersdorfs war.
Westlich davon befindet sich Erlaa, das heute vor allem
durch den Wohnpark Alt-Erlaa bekannt ist, eine große
Wohnanlage nördlich des alten Dorfkerns. Das sich südlich
anschließende Siebenhirten wird ebenfalls vor allem als
Wohngebiet genutzt. Westlich von
Siebenhirten liegt der namensgebende Bezirksteil Liesing, in dessen altem Stadtkern
sich das Amtshaus Liesing mit dem magistratischen Bezirksamt
befindet. Nördlich von Liesing befindet sich
Atzgersdorf,
das eine Mischung aus locker verbauten Wohngebieten und
Gewerbegebieten entlang der Strecke der Südbahn darstellt,
jedoch wenig frei zugängliche Grünflächen bietet. Im
Nordwesten des Bezirkes liegt der große Bezirksteil
Mauer,
der neben locker verbauten Wohngebieten den Großteil des
Anteils am Wienerwald umfasst. Südlich von Mauer befinden
sich Rodaun und
Kalksburg, die über einen hohen
Grünlandanteil und weitgehend intakte Dorfkerne verfügen.
Eine weitere Gliederung des Bezirksgebiets besteht in den
Zählbezirken der amtlichen Statistik, in denen die 83
Zählsprengel des Gemeindebezirks zusammengefasst sind. Die
19 Zählbezirke in Liesing sind
Atzgersdorf, Atzgersdorf-West,
Blumental, Draschegründe, In der Wiesen, Industriegebiet
Breitenfurter Straße, Industriezentrum
Liesing,
Inzersdorf,
Kalksburg-Kaltenleutgeben, Kroissberg,
Mauer, Mauerberg, Neu-Erlaa-Neustift,
Rodaun, Schwarze Haide,
Siebenhirten,
Steinberg, Wohnpark Alt-Erlaa und Zentrum Liesing. Die
Grenzen der Katastralgemeinden stimmen jedoch nicht mit
jenen der gleichnamigen Zählbezirke überein.
Geschichte: Schon vor der Schaffung des
Gemeindebezirks bestanden zwischen den alten Orten in dessen
Gebiet verschiedene Zusammenschlüsse in der politischen
Verwaltung. Seit dem Mittelalter zeigte sich dies in den
Eigentümerverhältnissen der Grundherrschaften. Kadolt der
Ältere von Eckartsau etwa besaß im 14. Jahrhundert die Orte
Erlaa,
Kalksburg,
Mauer und
Rodaun, die damit eine gewisse
politische Einheit bildeten. Ferner spielte bis zu den josephinischen Reformen die Pfarre
Atzgersdorf eine Rolle
als regionales religiöses Machtzentrum für die umliegenden
Orte. Von dort aus wurden die katholischen Einwohner von
Altmannsdorf,
Erlaa,
Hetzendorf,
Liesing, Mauer und
Siebenhirten sowie teilweise
Kalksburg betreut, die zwar
eigene Kirchengebäude, aber keine eigenen Pfarren besaßen.
Nachdem die Grundherrschaften aufgehoben worden waren,
entstanden 1850 in allen Kronländern
Bezirkshauptmannschaften, in denen meist mehrere Gemeinden
zur gemeinsamen Verwaltung zusammengeschlossen wurden. Die
acht heutigen Bezirksteile von Liesing wurden dabei dem
damals noch außerhalb der Stadt Wien gelegenen Politischen
Bezirk Hietzing zugeschlagen. Als der Norden dieses Bezirks
als 13. Gemeindebezirk Hietzing in Wien eingemeindet wurde,
sah eine Verordnung des Ministeriums des Innern mit
Wirksamkeit ab 1. Jänner 1892 die Gründung eines neuen
Politischen Bezirks Hietzing Umgebung vor. Hietzing Umgebung
bestand neben den Orten im heutigen Gemeindebezirk Liesing
unter anderem auch aus Perchtoldsdorf, Purkersdorf und
Vösendorf. Mit 1. Jänner 1904 wurde der Gerichtsbezirk
Liesing geschaffen, der zunächst alle Bezirksteile des
heutigen Gemeindebezirks mit Ausnahme von
Kalksburg,
Mauer
und Rodaun umfasste und auch Vösendorf mit einschloss. Diese
Maßnahme war eine weitere bedeutende Vorstufe zur Gründung
eines Wiener Gemeindebezirks unter dem Namen Liesing.
Das schon 1946 beschlossene und zunächst durch die sowjetische Besatzungsmacht mittels Veto verhinderte Gebietsänderungsgesetz trat am 1. September 1954 in Kraft. Damit wurde der 23. Wiener Gemeindebezirk Liesing geschaffen, der die Gebiete des ehemaligen 25. Gemeindebezirks mit Ausnahme der niederösterreichischen Gemeinden Breitenfurt bei Wien, Kaltenleutgeben, Laab im Walde, Perchtoldsdorf, Purkersdorf und Vösendorf umfasste. Mit 1. Jänner 1956 wurden im Norden von Liesing gelegene Gebiete wie der Lainzer Tiergarten dem Gemeindebezirk Hietzing zugesprochen.
Wappen: Für Liesing wird in der Regel das alte
Stadtwappen von Liesing verwendet. Die geplante Adaptierung
des Wappens unter Berücksichtigung aller Bezirksteile wurde
bis heute noch nicht breitflächig umgesetzt. Das Stadtwappen
von Liesing ist in den Grundfarben blau und silber gehalten.
Die untere, silberne Fläche läuft nach oben hin spitz zu, in
den darüber liegenden blauen Winkeln sind in Gold zwei
Wappenfiguren abgebildet. Links ein Winzerkorb, rechts ein
goldenes Kammrad, die die Hauptwirtschaftszweige Liesings
repräsentieren. Auf der unteren, silbernen Fläche ist über
flammendem Boden die Jahreszahl 1683 sowie ein
Haselnusszweig abgebildet. Drei grüne Blätter und vier
Früchte sind sternförmig angeordnet. Die Symbolik weist auf
die Türkenbelagerung hin.
In der adaptierten Fassung des Bezirkswappens sind die acht
Bezirksteile des Bezirkes repräsentiert. Das beschriebene
Wappen Liesings findet sich hier als Herzschild wieder. In
der linken oberen Ecke ist der Bezirksteil
Mauer durch ein
sprechendes Wappen dargestellt. Es zeigt eine rote
Ziegelmauer, über der in einer blauen, altertümlicher Tracht
ein Maurer steht. Rechts daneben befindet sich das Wappen
von Inzersdorf. Es zeigt in Blau drei aus einem roten Herzen
wachsende Ähren über einer mit zwei schräggekreuzten
Sensenklingen belegten Arabeske. An der Seite stehen ein
goldener Löwen und ein goldenes Pferd. Rechts schließt sich
das Wappen von Kalksburg an. Es zeigt eine rote Burgmauer
mit einem Burgtor und teilweise herabgelassenem Fallgitter.
In der mittleren Reihe des Wappen liegt links neben dem
Herzschild die Darstellung für den Bezirksteil
Siebenhirten.
Das sprechende Wappen zeigt einen Hirten mit weißen Schaf
auf einer grünen Wiese sowie die Zahl Sieben. Rechts des
Herzschild repräsentiert die Heilige Katharina mit Palmzweig
und Schwert den Ortsteil
Atzgersdorf. Im Schildfuß ist links
das Wappen von Erlaa dargestellt. Es zeigt auf blauem Grund
ein Erlenblatt. Rechts davon zeigt das Feld auf blauem Grund
das Wappen von Rodaun. Darauf befindet sich eine bewehrte
Burg mit Kirche auf einem mit Bäumen bewachsenen grünen Berg.
Sehenswertes/Bauwerke in Liesing:
Ammoniakkompressor (Liesingplatz) -
Antonshöhe -
Aquädukt Liesing -
Aquädukt Mauer -
Aquädukt Speising -
Bergkirche Rodaun -
Bezirksmuseum Liesing -
Blumental -
Brauerei Liesing -
Drasche-Mausoleum -
Draschepark -
Dr.-Helmut-Zilk-Brunnen -
Druk-Yul-Park -
Eichkogel -
Färber von Rudolf Schwaiger -
Filialkirche hl. Christophorus -
Fische in der Liesing, Keramikrelief -
Freiheitskämpferdenkmal -
Friedhof Atzgersdorf -
Friedhof Erlaa -
Friedhof Kalksburg -
Friedhof Rodaun -
Friedhof Siebenhirten -
Fuchsschlössl -
Georgenberg -
Islamischer Friedhof -
Hannes Minich Gedenkstein -
Hofmannsthal-Schlössl -
Inzersdorfer Friedhof -
Inzersdorfer Nahrungsmittelwerke -
Johann-Nepomuk-Kapelle -
Johanneskirche -
Kalksburger Friedhof -
Kalksburger Pfarrkirche -
Kellerberg (Siebenhirten) -
Kirche St. Martin zu Siebenhirten -
Kirche Zur Heiligsten Dreifaltigkeit -
Klosterkirche Sancta Christiana -
Knotzenbach -
Kriegerdenkmal Atzgersdorf -
Kriegerdenkmal Inzersdorf -
Kollegium Kalksburg (Privatschule) -
Lainzer Tiergarten -
Magna-Mater-Brunnen -
Maria Theresien-Schlössl -
Maurer Wald -
Meilenstein von Gerald Dannbauer -
Mutter mit Kindern -
Nepomuk-Statue Breitenfurter Straße 555 -
Nepomuk-Statue Hochwassergasse -
Pfarre Inzersdorf St. Nikolaus -
Pfarre Inzersdorf St. Nikolaus Kindergarten -
Pfarrkirche Atzgersdorf -
Pfarrkirche Inzersdorf -
Pfarrkirche Inzersdorf-Neustift -
Pfarrkirche Liesing -
Pfarrkirche Mauer -
Pfarrkirche Rodaun -
Pfarrkirche Siebenhirten -
Pietà beim Ambrosweg/Willergasse -
Priestergrab am Atzgersdorfer Friedhof -
Riverside -
Rotes Kreuz, Vösendorfer Straße -
Schloss Alterlaa -
Schloss Liesing -
Schloss Rodaun -
SchokoMuseum Wien -
Steinberg -
Sterngarten -
Teufelsmühle -
Volksschule Inzersdorf (Draschestraße 96) -
Wasserbehälter Liesing -
Wasserschloss Inzersdorf -
Wegkreuz, vulgo Rotes Kreuz, Vösendorfer Straße -
Weißes Kreuz -
Wohnpark Alt-Erlaa -
Wotrubakirche (Kirche Zur Heiligsten Dreifaltigkeit)
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