Die Pfarre Inzersdorf St. Nikolaus ist heute jener Teil
des 23. Wiener Gemeindebezirks,
der von der Pottendorfer Bahnlinie im Norden und Osten, von
der Landesgrenze Wien- Niederösterreich im Süden und von der
Autobahn im Westen begrenzt wird. Früher war
Inzersdorf eine eigene
politische Gemeinde und reichte weit in den heutigen
10. Bezirk hinein.
Inzersdorf St. Nikolaus ist eine der ältesten Pfarren der
Erzdiözese Wien. Die Gründungsurkunde, datiert vom 15.
September 1217, ist nur in einer Abschrift erhalten. Aus ihr
geht hervor, dass die Schlosskapelle des Ritters zu
Inzersdorf mit den
Pfarrrechten ausgestattet war. In der Folge erlebte die
Ortschaft und die Pfarre schwere wechselvolle Zeiten: Pest,
Hungersnot, Krieg, Überfälle, Plünderungen und
Brandschatzungen. Vorbeiziehende Kreuzfahrer brachten
wahrscheinlich die Verehrung des Hl. Nikolaus nach
Inzersdorf.
Im Jahre 1529 wird ein Großteil von
Inzersdorf zerstört,
auch das Pfarrhaus. Es wurde nach dem Krieg nicht gleich
wieder aufgebaut. Die Priester wohnten in Wien und kamen nur
zum Messelesen, dadurch war
Inzersdorf schlecht
betreut. Das einerseits und die Zugehörigkeit des neuen
Gutsherrn zum lutherischen Bekenntnis andererseits bewirkte,
dass Inzersdorf eine
Hochburg des Protestantismus wurde. 1579 wurde das
"Auslaufen" zum protestantischen Gottesdienst nach
Inzersdorf und
Hernals bei Strafe verboten. Erst
rund 100 Jahre später begann in
Inzersdorf wieder ein
katholisches Pfarrleben.
Nach der großen Pest 1679, die
Inzersdorf ziemlich
verschont hatte, errichteten die Bewohner aus Dankbarkeit
eine Mariensäule gegenüber der Kirche. Ob es die
Marienstatue ist, die derzeit in der Kirche steht, ist nicht
erwiesen.
Im 2. Türkenkrieg 1683 wurde
Inzersdorf total
zerstört. Es dauerte rund 60 Jahre, bis sich die Pfarre
wieder einigermaßen erholt hatte und die Kirche wieder
hergestellt war (Renovierung 1744). 1817 zerstörte ein Brand
die gotische Kirche. Der damalige Gutsbesitzer, Herzog von
Corigliano, ließ sie in der heutigen Form neu bauen: Rundbau
mit Altarapsis, Portikus und Campanile im oberitalienischen
Klassizismus. Der Bau wurde 1820 vollendet. Im Jahre 1846
wurde die Kirche vom Gutsbesitzer Alois Miesbach vergrößert.
Er ließ für den Hochaltar und die Sakristei einen Zubau
errichten. Seit damals schmückt den Hochaltar auch das große
Kreuz, eine Nachbildung des bekannten Lettner-Kreuzes von
St. Stephan, das 1945 fast völlig zerstört wurde.
1860 ließ Heinrich Ritter Drasche von Wartinberg an der
Ostseite der Kirche eine Kapelle dazubauen, als Grabkapelle
für seinen Onkel Alois Miesbach und für das Haus Drasche.
1978 wurde diese Kapelle renoviert und Marienkapelle benannt
und dient seither als Wochentagskapelle. 1899 wurde der Turm
renoviert, das Kirchendach neu eingedeckt, die Malerei
ausgebessert und in der Kirche eine Gasbeleuchtung
installiert. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche schwer
beschädigt. Die fundamentale Wiederherstellung geschah in
den Jahren 1955-60. Eine Generalsanierung und Renovierung
erfolgte 1980/81: Mauertrockenlegung, neuer Fußboden mit
Heizung, neue Kirchenfenster von Prof. Lehmden, Bänke und
Umgestaltung des Altarraumes nach den Erfordernissen der
Liturgiereform. Außen wurde die ursprüngliche Gestaltung und
Gliederung wieder hergestellt und sowohl die Kirche als auch
der Turm neu bemalt und der Turm wieder mit einer Uhr
versehen. Die Kirche erhielt auch den durch Prof. Lehmden
gestalteten Kreuzweg.
Text: aus Eine Pfarrgemeinde stellt sich vor - von Johannes Pucher
Weblink: www.pfarresanktnikolaus.at
Quelle: Text: Johannes Pucher, Bilder: www.nikles.net
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