Stammersdorf ist der letzte Bezirksteil des 21. Wiener
Gemeindebezirks Floridsdorf, der
im Jahre 1938 nach Wien eingemeindet wurde. Es grenzt im
Norden an Niederösterreich, im Westen an
Strebersdorf, im
Süden an Großjedlersdorf und im Osten an
Leopoldau und
gliedert sich mittlerweile in Oberort, Unterort und
Neu-Stammersdorf. Der Oberort ist der älteste Teil der
Siedlung mit ersten Siedlungsspuren um 2000 v. Chr.. Der
Unterort entstand mit der wachsenden Bedeutung der
Verkehrsachse Wien – Brünn, der
Brünner Straße, und
entwickelte sich ostwärts zur
Brünner Straße. Neu-Stammersdorf ist der neueste Teil und wurde erst in den
1990er Jahren erbaut. Heute ist Stammersdorf eine der 89
Wiener Katastralgemeinden.
Stammersdorf liegt am Südosthang des
Bisamberges. An dessen
Hängen wird Wein angebaut. Die im Ort vorhandenen Heurigen, z.B. in der Stammersdorfer Kellergasse,
sind ein beliebtes Ausflugsziel der Wiener und ihrer Gäste.
In Stammersdorf befindet sich die
Van
Swieten-Kaserne mit dem Heeresspital und der
Sanitätsschule des Bundesheeres.
Geschichte: Die am Hang des
Bisambergs gegen das Marchfeld zu gelegene Ortschaft wird 1150 erstmals
urkundlich erwähnt, dürfte aber bereits um 1100 entstanden
sein; sie hieß ursprünglich Stenmarsdorf oder Stamleinsdorf,
1203 Stoumarsdorf. Die Ortsbezeichnung leitet sich vom
Personennamen Stojmir ab.
Zwischen dem am Hang liegenden Oberort und dem Unterort
erstreckt sich der Dorfanger, an dem die den Ober- und
Unterort verbindende Hauptstraße entlangführt. Stammersdorf
ist demnach ein so genanntes Linsenangerdorf. Die vom Anger
durch eine schmale Gasse erreichbare Dorfkirche, die
Pfarrkirche Stammersdorf, gehört zu den alten
niederösterreichischen Wehrkirchen; der Ort war
verteidigungsfähig, da der Anger, auf dem notfalls das Vieh
weiden konnte, von geschlossenen Häuserzeilen umgeben war.
Dennoch verwüsteten nacheinander Ungarn, Türken, Schweden,
nochmals Türken und schließlich Franzosen den Ort.
Stammersdorf war auch ein beliebtes Feldlager: hier ließen
sich 1619 die Böhmen unter Graf Thurn nieder, 1645 wählte
der schwedische Feldherr Torstensson die Gegend zu seinem
Hauptquartier. 1805 bezogen die Österreicher hier ihr
Feldlager und 1866 projektierte man eine Verteidigungslinie
bei Stammersdorf gegen die Preußen. In den Pestjahren 1679
und 1713 kamen viele Einwohner um; materiell größten Schaden
hingegen richtete – neben kriegerischen Zerstörungen – der
Brand im Jahr 1850 an: ihm fielen die Kirche, 52 Häuser und
38 Scheunen zum Opfer. Trotz allem hat die im Laufe der
Jahrhunderte gewachsene Siedlung bis heute den Dorfcharakter
bewahren können.
In das Fernverkehrsnetz wurde sie unter Kaiser Karl VI.
nicht eingebunden: Die
Brünner Straße führt östlich am Ort
vorbei. Die Verbindung nach Wien wurde 1886 durch die von
der Augartenbrücke herausgeführte Dampftramway verbessert,
die Strecke wurde 1912 elektrifiziert. Nach dem ersten
Weltkrieg wurde die "Freiwillige Rettungsgesellschaft Stammersdorf" gegründet, der Gründer war Theodor Schimanek.
Die Gesellschaft wurde über Spenden finanziert. 1928 wurde
Stammersdorf zur Marktgemeinde erhoben, im selben Jahr
wurden die Straßen benannt. Erst seit 1938 ist Stammersdorf
Bestandteil des 21. Wiener Gemeindebezirks.
Im zweiten Weltkrieg waren am nahe gelegenen
Bisamberg viele
Flak-Geschütze stationiert, um Wien vor Luftangriffen zu
schützen. In dieser geschützten Zone wurde am Rande des
Bisamberges eine Flugzeugfabrik errichtet, deren Reste man
noch heute besichtigen kann. Weiters wurde zwischen 1939 und
1940 die heutige
Van-Swieten-Kaserne an der
Brünner Straße erbaut.
Auf dem
Stammersdorfer Zentralfriedhof wurde von 1964 bis 1966
das zweite Wiener Krematorium errichtet, das allerdings ab
dem 7. September 1981 wieder geschlossen und nur während des
von 1984 bis 1986 erfolgten Umbaus der Feuerhalle Simmering
vorübergehend wieder in Betrieb genommen wurde. 1992 wurde
der
Marchfeldkanal eröffnet, der Stammersdorf durchquert.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net
Einige Texte sind von der freien Wikipedia kopiert und angepasst worden. Die allermeisten Bild- und Mediendateien sind aus eigener Quelle und können auf Anfrage für eigene Webseiten verwendet werden. Sollten sich dennoch Bild- oder Mediendateien auf dieser Seite finden, welche einen Copyright unterliegen, so bitte ich um Verständigung per Email office@nikles.net, damit ich einen Copyright-Vermerk bzw. Weblink anbringen kann, bzw. auf Wunsch die Bild- oder Mediendateien löschen kann.
Günter Nikles
Josef Reichl-Str. 17a/7
7540 Güssing
Austria
Email:
office@nikles.net
Website:
www.nikles.net
(c) 2024 www.nikles.net