Unterlaa ist eine ehemalige niederösterreichische Ortsgemeinde, die heute Teil des 10. Wiener Gemeindebezirkes Favoriten und eine der 89 Wiener Katastralgemeinden ist.
Geographie: Unterlaa liegt im Südosten Favoritens
an der Liesing.
Flussabwärts im Osten grenzt der Ort an das bereits zum
niederösterreichischen Schwechat gehörenden Kledering und im
Süden an die niederösterreichischen Gemeinden Lanzendorf und
Leopoldsdorf.
Die Katastralgemeinde erstreckt sich über eine Fläche von
338,11 ha.
Geschichte: Ursprünglich bildete der Ort mit dem
flussaufwärts liegenden
Oberlaa eine Einheit unter dem Namen Laa.
Bereits im Jahre 1873 wurden größere unbewohnte Teile des
Ortes an das Wiener Stadtgebietes angeschlossen. Mit dem
Gesetz vom 1. Oktober 1938 nach dem Anschluss Österreichs an
das Deutsche Reich wurde Wien zu Groß-Wien vergrößert. Dies
hatte eine Eingemeindung
Oberlaas sowie seines Nachbarorts Unterlaa zur Folge.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde diese im Jahre 1954
bestätigt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten: Das herausragendste
Bauwerk Unterlaas ist die Johannes-Kirche des Malteserordens
an der Klederinger Straße. Obwohl das kleine Kirchlein
äußerlich nicht sehr auffällig ist, so hat es eine sehr
lange Baugeschichte. Am Standort und südlich am Johannesberg
bestand bereits eine römische Siedlung, auf der dann
möglicherweise noch in karolingischer Zeit eine erste Kirche
errichtet wurde. Ende des 13. Jahrhunderts erwarb der
Johanniterorden Grund und Kirche und führte nebenan gemäß
der Ordensregel ein Spital. Beachtenswert ist auch die
Heilig-Grab-Kapelle, die nach dem Vorbild in Jerusalem
errichtet wurde. Das Bezirksmuseum Favoriten hat bei der
Johanneskirche eine Außenstelle eingerichtet, die die
Ausgrabungen in jener Gegend dokumentiert. Oftmals wird die
Unterlaaer Kirche als älteste noch bestehende Kirche auf dem
Gebiet des heutigen Wien bezeichnet.
Das Ortszentrum liegt etwas westlich der Kirche rund um den
Unterlaaer Platz. Hier befindet sich eine alte
unterschlägige Mühle neben der
Liesing, die über der
Toreinfahrt die Jahreszahl 1779 trägt. Nebenan, bereits in
der Klederinger Straße 169 befindet sich der Prentlhof. Er
war Teil eines Jagdschlosses aus dem 18. Jahrhundert und
trägt seinen Namen nach einer Familie Prentl, die das
Gebäude 1840 vom Malteserorden kaufte. Über dem Eingangstor
befindet sich eine bemerkenswerte Wappenkartusche, im
Inneren liegen Räume mit Wandmalereien, die Jagdszenen
darstellen.
Das immer noch ländlich geprägte Unterlaa besitzt auch
mehrere Bildsäulen auf den umliegenden Äckern und Feldern.
Ganz im Norden neben den Bahngeleisen liegt das
Sebastiankreuz (Sebastianbildstock), das über einer ehemaligen Pestgrube aus dem
Jahre 1713 errichtet wurde. Auf einem vierseitigen Pfeiler
befindet sich ein Nischenaufsatz, in dem eine Figur des
Heiligen Sebastian unter einem Satteldach steht. Auf der
anderen Seite der Bahn steht das Rote Kreuz, ein in roter
Farbe gestrichenes Holzkreuz mit der Darstellung des
Gekreuzigten. Im Ort selbst an der Kreuzung der
Scheunenstraße mit der Georg-Wiesmayer-Gasse liegt eine
gemauerte Kapelle, die einst Station auf dem Pilgerweg von
der Wieden nach Maria-Lanzendorf war. Das originale auf Holz
gemalte Bild mit der Jahreszahl 1747 befindet sich heute im
Bezirksmuseum Favoriten, während in der Kapelle ein
Mosaikbild mit der Darstellung Christus am Ölberg zu sehen
ist. Von dort aus weiter nach Süden bis an die Stadtgrenze
führt ein Feldweg zum Schutzengelkreuz, das 1694 errichtet
wurde und ebenfalls am Pilgerweg nach Maria Lanzendorf lag.
Auf einem vierkantigen Steinfundament ist die Darstellung
eines Schutzengels mit Kind zu sehen. Am Johannesberg
befindet sich die Immaculatasäule aus dem Jahre 1662. Unter
der Marienfigur sind vier Reliefbilder angebracht, die
jedoch schwer zu identifizieren sind. 1994 wurde neben der
Säule eine Jagdkapelle errichtet, die dem Heiligen
Eustachius geweiht ist. Im Ort auf der Brücke über die
Liesing steht eine
steinerne Johannes von Nepomuk-Statue.
Wichtige Versorgungsbauten in Unterlaa sind das Umspannwerk
Wien-Südost der Wien Energie auf dem Johannesberg und der
Wasserbehälter samt Hebewerk an der Scheunenstraße. Hierher
führt die dritte Wiener Wasserleitung aus der Mitterndorfer
Senke. Der Wasserbehälter ist sowohl vom Fassungsraum als
auch von der Flächenausdehnung der größte Wasserbehälter im
Wiener Stadtbereich. Die angeschlossene Pumpstation führt
das Wasser über die Ringleitung Süd zum Behälter Rosenhügel
und über die Ringleitung Ost zum Behälter Laaer Berg.
Wappen: Im unteren Teil des Wappens Favoritens ist
Unterlaa mit einem roten Malteserkreuz auf goldenem Grund
verewigt. Dieses bezieht sich auf das Malterserkreuz auf dem
Turm der Johanneskirche Unterlaa.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net, Wappen gemeinfrei.
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Günter Nikles
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