Niederösterreich - Kledering
Kledering (im Volksmund Klederling, früher auch Kletterling) ist eine kleine
niederösterreichische Ortschaft,
südlich des
Zentralfriedhofes. Die Gemeinde gehörte seinerzeit dem Himmelpfortkloster,
nunmehr zur Stadt
Schwechat gehörig.
Die Gemeinde hat 778 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023), die Fläche beträgt 77,08 ha.
Entwässert wird Kledering durch den
Liesingbach.
Geschichte: Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes fand im Jahr 1476 statt,
1616 findet man den Ortsnamen Glettring (Keiblinger, Geschichte von Melk 2, S. 432),
wogegen 1770 die Form Kleterling überliefert ist (Weiskern, Topographisch
Niederösterreich 1, S. 312).
Nach Aufhebung des Himmelpfortklosters kam Kledering zum Religionsfonds, von dem es die Herrschaft Simmering kaufte.
Das Dorf umfasste Ende das 18. Jahrhunderts 15 Häuser und 1890 bereits 24 Häuser, mit 212 Einwohner.
1892 wurde ein Teil der Gemeinde (drei Häuser mit 15 Einwohner) in den 11. Bezirk
Simmering eingegliedert.
Am 15. Oktober 1938 kam Kledering an den neugeschaffenen 23. Bezirk
Liesing,
wurde jedoch am 1. September 1954 wieder an
Niederösterreich rückgegliedert (zur Stadtgemeinde
Schwechat).
Im April 1961 wurden neu Straßenbezeichnungen vergeben.
In Kledering befand sich bis zur Erweiterung des
Zentralfriedhofes die in großem Stil angelegte Wasenmeisterei (für die Tierkörperverwertung und -beseitigung zuständig),
wohin jeden Abend die in Wien gesammelten Kadaver toter Tiere gebracht wurden.
Verschiebebahnhof: Bekannt ist Kledering auch für den
Zentralverschiebebahnhof Wien-Kledering (Wien Zvbf), dem größten Verschiebebahnhof in Österreich.
Dieser befindet sich im 10. Wiener Gemeindebezirk
Favoriten an der südöstlichen Stadtgrenze Wiens sowie in der Katastralgemeinde Kledering,
im Weiteren grenzt der Bahnhof an den 11. Wiener Gemeindebezirk
Simmering.
Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Hl. Johannes Nepomuk: Die Figur des Hl. Johannes Nepomuk befindet sich vor der Pfarrkirche an der Klederinger Hauptstraße 61 in Kledering.
Durch den Umbau der Pfarrkirche im Jahr 1933 erhielt die Statue des heiligen Johannes von Nepomuk einen neuen Platz an der linken Seite der Kirche (früher vor der Kirche).
1904 wurde eine kleine Kapelle mit einem Glockenturm um die – jetzt noch vor der Kirche stehende – Figur des hl. Johannes Nepomuk gebaut.
Die Glocke stammte aus dem Altkettenhofer Schloss. Die Kapelle wurde am 28.September 1902 eingeweiht.
Holzkreuz: Das Holzkreuz befindet sich an der Kreuzung Klederinger Hauptstraße (L2069) / Feuerwehrgasse in Kledering.
Kriegerdenkmal: Das freistehende
Soldatendenkmal (2. WK) befindet sich an der Klederinger Hauptstraße 61 in Kledering, errichtet im Herbst 1952 von der Freiwilligen Feuerwehr Kledering sowie der Ortsbevölkerung.
Die Inschrift lautet: "Den Toten zur Ehr' den Lebenden zur Lehr'! 1939 1945 (die Namen der Gefallenen folgen) Errichtet von: Freiwillige Feuerwehr Kledering 1952, unter Mithilfe d. Bevölkerung."
Pfarrkirche Kledering: Pfarrkirche "Christus dem König" an der Klederinger Hauptstraße 61 in Kledering.
Die Wiener Architekten Robert Kramreiter und Leo Schmoll wurden mit der Gestaltung der Kirche beauftragt,
der Baumeister Karl Kruckenfellner aus Kledering übernahm die Bauleitung.
Die Grundsteinlegung der Kirche fand am 6. August 1933 statt.
Die ehemalige Kapelle wurde als Vorraum in den Bau der Kirche einbezogen.
Schon am 22. Oktober 1933, nach nur elf-wöchiger Bauzeit (!) konnte die neue Kirche von Kardinal Dr. Innitzer eingeweiht werden.
An der Vorderseite der Kirche befindet sich die eingravierte Jahreszahl "1933".
Die Baukosten betrugen 25.000 Schilling.
Im Jänner 1950 wurde an die Südseite der Pfarrkirche ein Pfarrheim angebaut.
Quelle: Text: www.nikles.net, Bilder: www.nikles.net