Hütteldorf ist ein Teil des 14. Wiener Gemeindebezirks Penzing, der vor 1891 eine eigenständige Gemeinde war, und eine der 89 Wiener Katastralgemeinden.
Geographie: Hütteldorf liegt in der Mitte des
Gemeindebezirks zwischen dem Bezirksteil
Hadersdorf-Weidlingau im Westen und den Bezirksteilen
Baumgarten und
Breitensee im Osten. Im Norden grenzt Hütteldorf an den 16. Gemeindebezirk Ottakring, im Süden an
den 13. Gemeindebezirk Hietzing. Die Katastralgemeinde
Hütteldorf erstreckt sich über eine Fläche von 635,47 ha,
wovon 20 ha jenseits des
Wienflusses im Gebiet des 13. Gemeindebezirks liegen.
Der Norden von Hütteldorf besteht aus teilweise unverbautem
Wienerwald. Hier liegen der Satzberg (435 m) und der Hüttelberg (354 m) sowie das Erholungsgebiet
Steinhof. Durch Hütteldorf fließen die Wienerwaldbäche
Halterbach und
Rosenbach.
Geschichte: Hütteldorf wurde im 11. Jahrhundert
gegründet und 1170 erstmals als Utendorf urkundlich erwähnt.
Der Name geht auf das adelige Geschlecht der Utendorfer
zurück.
Der alte Ortskern befand sich zwischen
Rosenbach und
Halterbach. Bereits 1356 wurde
Hütteldorf eine eigene
Pfarre. 1599 erhielt die Hütteldorfer Mühle die
Brauberechtigung und es entstand daraus die Hütteldorfer
Brauerei. Der Satzberg erinnert daran, dass es hier auch
Weinbau gab. Türkenkriege und die Pest haben die Entwicklung
des Dorfes lange verzögert. Der heutige Hütteldorfer
Friedhof wurde 1811 erstmals belegt. 1891 wurde
Hütteldorf
als Teil des 13. Bezirks Hietzing in die Stadt Wien
eingemeindet.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Dritte Reich im Jahre
1938 wurde der Ort in den 14. Bezirk eingegliedert. Auch
nach dem Zweiten Weltkrieg verblieb der Bezirksteil bei
Penzing.
Kultur und Sehenswürdigkeiten: Der
Bahnhof Wien Hütteldorf war ursprünglich ein alter Bahnhof der k. k.
österreichischen Staatsbahnen und wurde Ende des 19.
Jahrhunderts adaptiert, um gleichzeitig als Bahnhof für die
neue Wiener Stadtbahn zu fungieren. Das neue Stationsgebäude
wurde von dem im nahe gelegenen ehemaligen Vorort
Penzing
geborenen Architekten Otto Wagner gestaltet. Auch heute
erfüllt der Bahnhof eine Doppelfunktion und beherbergt den
Kopfbahnhof der U-Bahnlinie U4 (die auf der Strecke der
ehemaligen Stadtbahn verläuft) sowie einen regulären
Bahnhof, der auch von der S-Bahn genutzt wird.
Zwei weitere Bauwerke Wagners in
Hütteldorf sind die beiden
Villen, in denen er auch selbst gewohnt hat. Die
Villa
Wagner I wurde von 1886 bis 1888 als Sommersitz errichtet
und als späthistoristisches Landhaus gestaltet. Die Familie
Wagner bewohnte das Haus ab 1895 ganzjährig, 1911 verkaufte
es Otto Wagner an den Varieté-Unternehmer Bernhard Ben
Tiber. Seit 1972 ist die Villa im Besitz des Malers Ernst
Fuchs und beherbergt das Ernst Fuchs Privatmuseum.
Von 1912 bis 1913 ließ Wagner am Nachbargrundstück seine
Villa Wagner II errichten, die kaum veränderten Pläne
stammten bereits aus dem Jahr 1905. Das kubisch gestaltete spätsecessionistische Bauwerk verfügt über eine
asymmetrische Fassade mit blauen Ornamenten und ein
Glasmosaik von Koloman Moser über dem Eingangsportal.
Weitere interessante Bauwerke sind die Villa Vojcsik, ein
Jugendstilgebäude, das 1901 nach Plänen von Otto Schönthal
errichtet wurde, sowie die Windisch-Graetz-Villa, eine späte
Biedermeier-Villa der Erzherzogin Elisabeth Marie. Das
Europahaus Wien aus dem frühen 18. Jahrhundert war einst der
Sommersitz der Fürstin Esterházy und hieß zwischenzeitlich
Miller-von-Aichholz-Schlössel.
Die heutige römisch-katholische
Hütteldorfer Pfarrkirche
wurde 1881/82 nach Plänen von Richard Jordan erbaut. 1949
wurde die
St.-Josef-am-Wolfersberg-Kirche und 1974 die
Kordonkirche geweiht. Beide Kirchengebäude sind Werke des
Architekten Ladislaus Hruska.
Das Gerhard-Hanappi-Stadion wurde 1977 eröffnet und ist die
Heimstätte des SK Rapid Wien. Benannt ist es nach Gerhard
Hanappi, der nicht nur erfolgreicher Fußballspieler war,
sondern auch als Architekt das ursprünglich Weststadion
genannte Stadion plante.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net.
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Günter Nikles
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