Kaisermühlen war bis 1850 eine eigenständige Gemeinde und ist heute ein Stadtteil Wiens im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt sowie eine der 89 Wiener Katastralgemeinden. Ein kleiner Teil von Kaisermühlen liegt im 21. Gemeindebezirk Floridsdorf.
Geographie: Kaisermühlen liegt im Westen des Bezirks Donaustadt. Im Südwesten grenzt es entlang der Donau an den 2. Bezirk Leopoldstadt, im Nordwesten entlang der Donauturmstraße an den Floridsdorfer Bezirksteil Donaufeld. Entlang der Oberen und Unteren Alten Donau verläuft die Grenze zum Donaufeld und den beiden Donaustädter Bezirksteilen Kagran und Stadlau. Die Katastralgemeinde Kaisermühlen erstreckt sich über ein Gebiet von 558,4 ha, wovon 20,45 ha im Gebiet des Gemeindebezirks Floridsdorf liegen. Dabei handelt es sich großteils um Wasserfläche der Alten Donau sowie um Verkehrsflächen im Bereich des Autobahnknotens Donaupark.
Namensherkunft: Das 1674 erstmals urkundlich erwähnte Kaisermühlen (damals noch lautend auf „Hof- und Kaisermühlen“) gehörte ursprünglich zu Stadlau. Der Name bezieht sich auf die damals dort ansässigen Mühlenbesitzer und Schiffer, deren Schiffmühlen sich am Kaiserwasser, einem Arm des damaligen Donauverlaufs, befanden. Auch auf dem Wappen Kaisermühlens ist eine Schiffmühle abgebildet.
Geschichte: Kaisermühlen befand sich bis 1875 am
rechten Ufer des Hauptarmes der damals noch unregulierten
Donau. Hier wohnten vor allem die Betreiber der
namensgebenden Schiffmühlen, aber auch Flößer und Fischer.
1830 wurde im Bereich des heutigen
Gänsehäufels eine
Dampfschiffstation errichtet, wodurch Kaisermühlen an
wirtschaftlicher Bedeutung gewann. Bei der Eingemeindung im
Jahr 1850 wurde Kaisermühlen aufgrund seiner Lage ein Teil
des neuen 2. Wiener Gemeindebezirkes
Leopoldstadt.
Nach der Donauregulierung von 1870 bis 1875 befand sich
Kaisermühlen am linken Ufer der Donau. Die Schiffmühlen
ließen sich an der stehenden Alten Donau (dem früheren
Hauptarm) nicht mehr betreiben, außerdem waren sie im Zuge
der Industriellen Revolution zunehmend bedeutungslos
geworden. Sie verschwanden daher bald. Die
Dampfschiffstation musste an das stadtseitige Ufer des neuen
Hauptstromes verlegt werden, wodurch für Gastronomen und
Fuhrwerker in Kaisermühlen eine wichtige Einnahmequelle
wegfiel. Das Ortsgebiet wurde zum Teil rasterförmig mit
„Zinskasernen“ (Mietwohnhäusern mit geringem Standard)
verbaut, einige Flächen wurden Industriebetrieben gewidmet.
1898 nahm die Straßenbahn in der Wagramer Straße und über
die Reichsbrücke den Betrieb auf; der Rand Kaisermühlens war
damit an den öffentlichen Verkehr angebunden. 1899 wurde
durch die Schüttaustraße bis zum Schüttauplatz gefahren, wo
sich unweit der Brücke zum
Gänsehäufel bis
1982 die Straßenbahnendstation befand. Zumeist konnte man
von Kaisermühlen ohne umzusteigen zum Praterstern fahren,
viele Jahre lang bis zum Franz-Josefs-Kai am Donaukanal und
zur Ringstraße.
In der Zwischenkriegszeit entstanden große Gemeindebauten,
unter anderen der Goethehof, der einer der wichtigsten
Schauplätze der Februarkämpfe 1934 war und sogar aus der
Luft angegriffen wurde. Nach dem Anschluss 1938 wurde
Kaisermühlen im neuen Groß-Wien, das durch zahlreiche
Eingemeindungen auch am linken Donauufer entstand, Teil des
neuen 22. Bezirks, der nach der
seit 1954 wieder ausgemeindeten niederösterreichischen Stadt
Groß-Enzersdorf benannt war. Seit 1954 bildet Kaisermühlen
mit sieben weiteren ehemaligen Gemeinden den (verkleinerten)
22. Bezirk, der nun Donaustadt
heißt.
Am 3. September 1982 wurde an der Wagramer Straße die
U-Bahn-Station Kaisermühlen eröffnet; der Ortskern wird
seither von dort aus von Linienautobussen bedient.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Invisigoth67 unter der Lizenz CC BY-SA 4.0, Clemens Mosch unter der Lizenz CC BY-SA 4.0, www.nikles.net und Wappen gemeinfrei.
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Günter Nikles
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