Das Gänsehäufel ist eine bewaldete Sandinsel im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt, die als Badeanlage genutzt wird. Der Name weist auf die ehemaligen „Haufen“ (angeschwemmte Inseln) hin, die vor allem der Gänsezucht gedient haben sollen.
Geschichte: Vor der von 1870 bis 1875 durchgeführten Wiener Donauregulierung befanden sich zwei Kleiner Gänsehaufen genannte Inseln inmitten des damaligen Hauptarmes der Donau. Durch die Regulierung wurde dieses Strombett zu einem stehenden Gewässer, der heutigen Alten Donau. Die nördliche, größere der beiden Inseln wurde zum heutigen Gänsehäufel, die südlichere ist seither eine Halbinsel, die als Kleines Gänsehäufel bezeichnet wird.
Das Gänsehäufel fiel dem Naturheilkundler Florian Berndl
bei seinen Wanderungen auf, woraufhin er im Jahr 1900 einen
Teil der Insel pachtete, um dort eine Edelweidenkultur
einzurichten. Tatsächlich aber brachte der Naturist Berndl
badefreudigen Wienern naturbezogene Körperkultur näher.
Nicht zuletzt aufgrund von Konflikten mit der
evidenzbasierten Medizin und konservativen Kreisen, die das
gemeinsame Baden von Frauen und Männern verurteilten, wurde
Berndl 1905 der Pachtvertrag aufgekündigt, offiziell
aufgrund einer fehlenden Kantinen-Konzession. Berndl
pachtete am nördlichen Ufer der
Alten Donau ein
Grundstück, das er – inspiriert vom Sandstrand – Brasilien
in Wien nannte, später entwickelte sich daraus die
Kleingartensiedlung Neu Brasilien.
Das von der Stadt Wien übernommene Bad auf dem Gänsehäufel
wurde am 5. August 1907 als Strandbad der Commune Wien am
Gänsehäufel eröffnet. In den letzten Wochen des Zweiten
Weltkrieges wurde es durch Bombenangriffe vollständig
zerstört. 1948 begann die Stadt mit dem Wiederaufbau nach
Plänen von Max Fellerer und Eugen Wörle, 1950 erfolgte die
Eröffnung. Anfang der 2000er Jahre wurde das mittlerweile
denkmalgeschützte Bad saniert. Heute können wieder bis zu
30.000 Menschen täglich dieses Bad besuchen.
Das Bad verfügt über einen eigenen abgesperrten FKK-Bereich,
einen 2 km langen Badestrand und zahlreiche Sport- und
Freizeiteinrichtungen, wie z. B. Wellenbecken, Sport- und
Kleinkinderbecken mit vorgewärmtem Wasser,
Wasserspielgarten, Wasserrutsche, Eltern-Kind-Bereich,
Spielplätze, einen Beachvolleyball-Platz und seit Mai 2007
einen Hochseilklettergarten.
Im Gänsehäufel entstand eine eigene „Subkultur“: Wiener
Dauer-Kabinenmieter können dort in einer „Kabinenstadt“
ihren Urlaub verbringen, in Wien unter dem Begriff „Kabanenbesitzer“
bekannt.
Quelle: Dieser Text basiert auf dem Artikel Gänsehäufel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 4.0 (Text erweitert). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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