Der Marchfeldkanal ist ein künstlich errichtetes und 
                    naturnah gestaltetes Gerinne in Niederösterreich und Wien 
                    und flutet den Rußbach mit Wasser aus der
                    Donau. Der 18 Kilometer lange 
                    Kanal ist unter anderem ein wichtiger Wasserlieferant für 
                    die Gemüsebauern des Marchfelds und ein Naherholungsgebiet.
                    
                    Geographie: Der Marchfeldkanal ist ein Teilstück des 
                    rund 100 Kilometer langen Marchfeldkanalsystems, bestehend 
                    aus Marchfeldkanal, Rußbach, Obersiebenbrunner Kanal und 
                    Stempfelbach.
                    
                    In Langenzersdorf knapp vor den Schleusentoren zur
                    Neuen Donau wird der
                    Donau Wasser entnommen und 
                    über das rund 18 km lange Kanalsystem zum Rußbach bei 
                    Deutsch Wagram geleitet. Der Kanal führt zunächst parallel 
                    zur Donau und der
                    Donauuferautobahn.
                    
                    Danach zwischen Kilometer 3 und 4 des Marchfeldkanales wurde 
                    der Kanal in die Breite ausgeweitet, was zu einer 
                    Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit des Wassers führt, 
                    und zur Absetzung der Sedimente dient, weil die
                    Donau bei Wien noch ein 
                    Gebirgsfluss mit zahlreichen Schwebstoffen ist. Dieser 
                    Absetzbereich entspricht einen Teil der ehemaligen
                    Schwarzen Lacke und 
                    ist eine gelungene Maßnahme einer Renaturierung. In 
                    Frostzeiten im Winter ist der Absetzbereich des 
                    Marchfeldkanals als Natureislaufplatz beliebt, zumal die 
                    mögliche Einbruchtiefe im Notfall maximal ein halber Meter 
                    ist.
                    
                    Im 21. Wiener Gemeindebezirk 
                    Floridsdorf durchquert er die Bezirksteile
                    Jedlesee,
                    Strebersdorf,
                    Großjedlersdorf 
                    und Stammersdorf. 
                    Danach verläuft er über Gerasdorf bei Wien in das Marchfeld zum 
                    Rußbach bei Deutsch Wagram. Der Obersiebenbrunner Kanal 
                    verbindet den Rußbach mit dem Stempfelbach.
                    
                    Geschichte: Das Marchfeld nordöstlich von Wien ist 
                    ein intensiv landwirtschaftlich genutztes Gebiet. Die Region 
                    leidet aufgrund geringer Niederschläge und hoher 
                    Grundwasserentnahmen zu Bewässerungszwecken unter 
                    Wassermangel. Erste Ideen zu einer großräumigen 
                    Feldbewässerung im Marchfeld entstanden bereits um 1850.
                    
                    Infolge der Übernutzung des Grundwasserkörpers (1985 gab es 
                    rund 5000 Brunnen) und dessen zunehmender Beeinträchtigung 
                    durch Stoffeinträge wie Nitrat erließen die Behörden 
                    wasserrechtliche Einschränkungen und Befristungen für 
                    Bewässerungsentnahmen. Durch die Regulierung der
                    Donau sank der 
                    Grundwasserspiegel stetig. Allein im Jahr 1983 sank er um 
                    einen halben Meter.
                    
                    Die Bauarbeiten am Marchfeldkanal begannen 1984. Im Jahr 
                    1992 wurde er in Betrieb genommen. Die Betriebsgesellschaft 
                    Marchfeldkanal befindet sich in Deutsch Wagram.
                    
                    Nutzung: Der Marchfeldkanal stellt Wasser für die 
                    landwirtschaftliche Bewässerung bereit, wofür zahlreiche 
                    Wassergenossenschaften gegründet wurden. Ein Ziel ist es 
                    außerdem, die hydrologischen Verhältnisse durch eine 
                    planmäßige Anreicherung des Grundwassers zu stabilisieren 
                    und zu verbessern. Für die Tier- und Pflanzenwelt soll er 
                    die Gewässergüte des Grundwassers und der Oberflächengerinne 
                    verbessern. Insgesamt leiten zwölf Kläranlagen ihre Abwässer 
                    in den Rußbach und Stempfelbach ein, wobei die Wasserführung 
                    der Vorfluter durch den Kanal verstärkt wird.
                    
                    Der Kanal sichert ferner einen verbesserten Hochwasserschutz. Beim Donauhochwasser 2002 konnten Schäden, 
                    wie sie beim letzten, ähnlich großen Hochwasser 1954 entstanden waren, vermieden werden.
                    
                    Der Marchfeldkanal ist auch ein Naherholungsgebiet. Durch 
                    begleitende Radwege bietet er Freizeitmöglichkeiten für die 
                    Wohnumgebung. Es herrscht im gesamten Bereich Badeverbot. 
                    Der Kanal darf aber mit Booten ohne Motor befahren werden.
Am Marchfeldkanal befinden sich das 1. Wiener Fischereimuseum,
der Gebetsgarten
und bei der Brücke Tulzergasse, 1C25,
der Gedenkstein "Ronny 1955-2011",
auf Gerasdorfer Seite ein Wegkreuz sowie ein
Bildstock bei der Weinbergstraße.
Brücken über den Marchfeldkanal sind u.a.:
Brücke Autokader Straße, 1B22
Brücke Graednerweg, 1B27
Brücke Jedlersdorfer Straße, 1C26
Brücke Lieleggweg, 1C24
Brücke Lohnergasse, 1A22
Brücke Mühlwegsiedlung, 1B26
Brücke Prager Straße, 1B25
Brücke S2/B302, 1B23
Brücke Stammersdorfer Straße, 1D23, Feldwegbrücke
Brücke Stammersdorfer Straße, 1D23, Straßenbrücke
Brücke Tulzergasse, 1C25
Brünner Straße über den Marchfeldkanal, 1D21
Feldwegbrücke bei der Ödenburgerstraße über Marchfeldkanal
Feldwegbrücke Ebereschengasse, 1D24
Feldwegbrücke Tilakstraße, 1D24
Feldwegbrücke über den Marchfeldkanal, 1D22
Felix-Slavik-Steg über den Marchfeldkanal, 1C27
Grenzwegbrücke 1E21
Marchfeldkanalbrücke EN 9 (Zufahrt A22) FB 905
Steinamangerbrücke, 1C22
Quelle: Dieser Text basiert auf dem Artikel Marchfeldkanal aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz  Creative Commons CC-BY-SA 4.0 (Text erweitert). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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