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Waldviertel, Weinviertel, Mostviertel, Industrieviertel

Niederösterreich - Gerasdorf bei Wien

Gerasdorf bei Wien ist eine Stadtgemeinde mit 11.871 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Korneuburg in Niederösterreich.

Geografie: Gerasdorf bei Wien liegt im Weinviertel in Niederösterreich an der nördlichen Wiener Stadtgrenze. Die meiste Zeit, in der der Bezirk Wien-Umgebung bestand, war es dessen einzige Gemeinde linksseits der Donau. Die Fläche der Stadtgemeinde umfasst 35,25 Quadratkilometer, rund ein Prozent der Fläche ist bewaldet.

Gemeindegliederung: Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023):
Gerasdorf (10057)
Gerasdorf (ca. 1500)
Föhrenhain (ca. 820)
Kapellerfeld (ca. 2500)
Oberlisse (ca. 3000)
Seyring (1761)

Die Gemeinde besteht aus drei Katastralgemeinden (Fläche 2016):
Gerasdorf (1.764,52 ha)
Kapellerfeld (805,29 ha)
Seyring (954,69 ha)

Geschichte: Bis 1848 unterstanden Gerasdorf und Seyring Grundherrschaften: In Gerasdorf waren dies das Wiener Schottenstift, das Stift Klosterneuburg und die Herrschaften Bisamberg (Familie Abensperg und Traun) und Süßenbrunn; in Seyring war es die deutsche Familie Beroldingen. Ab 1849 bestanden zwei selbstständige Ortsgemeinden.

Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Dritte Reich wurde der Ort im Herbst 1938 Groß-Wien eingemeindet. 1946 beschlossen, 1954 durchgeführt, gehörte Gerasdorf nach dem Gebietsänderungsgesetz zu jenen 80 Wiener Randgemeinden, die wieder in das Bundesland Niederösterreich rückgegliedert wurden.

1972 wurde die Gemeinde Seyring in die Gemeinde Gerasdorf eingegliedert. Im Mai 1992 wurde Gerasdorf zur Marktgemeinde erhoben. Am 17. Dezember 1998 hat der Niederösterreichische Landtag die Stadterhebung von Gerasdorf beschlossen.

Die ältesten Orte der Gemeinde sind Gerasdorf und Seyring. Gerasdorf wird um 1200 im Klosterneuburger Traditionsbuch erstmals urkundlich genannt, „Viricus des Gerhartesdorf“ ist Zeuge einer Schenkung an das Kloster.

Die ältesten urkundlichen Nennungen von Seyring stammen ebenfalls aus dem 11. Jahrhundert, es finden sich erste Nennungen als „Seuringe“. Angeblich soll ein Ring aus Seen die Ortschaft früher umgeben haben, worauf der Ortsname zurückzuführen sein könnte.

Erst in der Zwischenkriegszeit nach 1918 entstanden sind die beiden Siedlungen Oberlisse und Kapellerfeld, wobei der Name Kapellerfeld auf eine bereits 1258 als „Capellen“ bezeugte, später verlassene Siedlung verweist, welche sich einen halben Kilometer südlich der heutigen Siedlung befunden haben soll.

In der heutigen Katastralgemeinde Seyring befand sich im Zweiten Weltkrieg der Militärflugplatz Seyring mit dem Decknamen „Wetterfrosch“ der deutschen Luftwaffe sowie eine Luftkampfschule („Wien-Seyring“). Beim Balkanfeldzug 1941 war dort die 4. (F)Aufklärungsgruppe 121 (Luftflotte 4) stationiert. Ab 1944 war dieser Militärflugplatz Ziel alliierter Luftangriffe. Bombentrichter in den umgebenden Wäldern und Überreste dieses Flughafens – wie betonierte Start- und Landebahnen, Erdwälle um frühere Geschützstellungen und Fundamentreste der Hangars – sind in und um Seyring heute noch sichtbar.

Im September 2015 wurde bekannt, dass der Bezirk Wien-Umgebung mit 31. Dezember 2016 aufgelöst wird. Gerasdorf sollte ab 1. Jänner 2017 Teil des Bezirks Gänserndorf werden. Bei einer Online-Bürgerbefragung, die von der Stadtgemeinde veranstaltet wurde, hat sich allerdings im September 2015 eine Zweidrittelmehrheit für die Zugehörigkeit zum Bezirk Korneuburg ausgesprochen. Am 24. September 2015 hat der Niederösterreichische Landtag dem Wunsch der Bürger entsprochen und der Zuordnung von Gerasdorf zum Bezirk Korneuburg zugestimmt.

Religionen: Römisch-katholische Pfarren bestehen in Gerasdorf (mit Oberlisse und Kapellerfeld) und Seyring. Von 1953 bis 1965 war Kurt Knotzinger Kaplan und Pfarrer in Gerasdorf.

In Gerasdorf gibt es eine evangelische Kirche.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Ehemaliges Aufnahmsgebäude: Das ehemalige Aufnahmsgebäude befindet sich an der Nordostbahnstraße 129 und ist unter der Objekt-ID: 7314 (BDA: 11234) denkmalgeschützt. Das Aufnahmsgebäude liegt an der 1870 eröffneten Laaer Ostbahn.
Bildstock 1808: Der Bildstock mit der Jahreszahl 1808 (oder 1809) befindet sich an der Salzstraße, am Radweg zwischen Seyring und Gerasdorf.
Bildstock Kapellerfelder Straße: Der Bildstock befindet sich an der Kreuzung Kapellerfelder Straße und Östliche Scheunenstraße, an der Straße nach Kapellerfeld.
Bildstock Weinbergstraße: Der Bildstock Weinbergstraße mit der Inschrift "J.R.K. Erinnerung an den Weltkrieg 1914-1918" (Jugendrotkreuz) befindet sich an der Kreuzung Seyringer Straße und Weinbergstraße, am Marchfeldkanal zwischen Seyring und Gerasdorf.
Figurenbildstock hl. Florian: Der Hl. Florian befindet sich in Hofgasse (Gerasdorf) 1 und ist seit 2013 unter der Objekt-ID: 4240 (BDA: 8290) denkmalgeschützt.
Figurenbildstock hl. Johannes Nepomuk: Die Statue des Hl. Johannes Nepomuk befindet sich gegenüber der Kirchengasse 2 und ist unter der Objekt-ID: 4237 (BDA: 8287) denkmalgeschützt. Die Sandsteinfigur aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde 1882 versetzt.
Figurenbildstock Maria Immaculata: Die Statue Maria Immaculata (Marienstatue am Anger) befindet sich in der Nähe der Peter Paul Straße 38 und ist unter der Objekt-ID: 4234 (BDA: 8284) denkmalgeschützt. Die Säule stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und wurde 1958 aus Wien nach Gerasdorf versetzt.
Figurenbildstock Pietà: Die Pietà befindet sich vor Stammersdorfer Straße 432 in Gerasdorf und ist unter der Objekt-ID: 4235 (BDA: 8285) denkmalgeschützt. Der Figurenbildstock wurde 1690 errichtet (teilweise ergänzte Pietà) und im Jahr 1964 versetzt.
Friedhof: Der christliche Friedhof befindet sich neben der Kirchengasse 2 und ist unter der Objekt-ID: 4238 (BDA: 8288) denkmalgeschützt. Auf dem Friedhof befindet sich ein mit 1825 bezeichnetes Sandsteinkreuz.
Gedenkstein Holocaust: Der Gedenkstein befindet sich an der Kreuzung Elfingerweg und Am Bahnhof 1 in Gerasdorf bei Wien. Die Enthüllung fand am Freitag, dem 17. Juni 2016 statt. Es wird jener ungarischen Jüdinnen und Juden gedacht, die im Jahr 1944 in einem Zwangsarbeits-Lager in Gerasdorf interniert waren.
Hubertuskapelle: Die Hubertuskapelle befindet sich an der Urberngasse 42-44 und wurde im Juni 1963 von der Jägerschaft Gerasdorf errichtet. Am Sonntag, den 2. Oktober 2011 fand eine neuerliche Einweihung bei einer feierlich zelebrierten Festmesse unter Pfarrer Branko statt.
Hydrophor: Die Feuerlöschpumpe der Firma Knaust aus dem Jahr 1894 befindet sich an der Kreuzung Verbindungsgasse und Kirchengasse in Gerasdorf bei Wien und wurde 2007 restauriert.
Josef Haydn: Das Denkmal Denkmal Josef (Joseph) Haydn befindet sich an der Hauptstraße (L3116) in Gerasdorf bei Wien.
Katholische Pfarrkirche Gerasdorf bei Wien Hl. Peter und Paul: Die römisch-katholische Pfarrkirche Hl. Peter und Paul bei Wien steht im Südosten des Angers in der Gemeinde Gerasdorf bei Wien im Bezirk Korneuburg in Niederösterreich. Sie ist den Heiligen Petrus und Paulus geweiht und gehört zum Dekanat Wolkersdorf im Vikariat Unter dem Manhartsberg der Erzdiözese Wien. Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz (BDA: 8289, Objekt-ID: 4239). Die Kirche ist von einem Friedhof sowie der ehemaligen Wehrmauer mit Graben umgeben.
Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage: Das Gemeindehaus der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage (Mormonen) befindet sich am Elfingerweg 2A in Gerasdorf bei Wien. Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage besitzt in Wien vier Gotteshäuser, das älteste davon im 2. Wiener Gemeindebezirk, das auch der offizielle Sitz der Kirche in Österreich ist. Das Gebäude in Gerasdorf ist der Versammlungsort der Gemeinde Gerasdorf.
Kreuz Weinbergstraße: Das hölzerne Wegkreuz befindet sich an der Weinbergstraße in Gerasdorf, nahe dem Marchfeldkanal bzw. schräg gegenüber der Firma Transporte Mannsbart (Weinbergstraße 24).
Kriegerdenkmal: Das Soldatendenkmal befindet sich beim Rathaus bzw. vor der Pfarrkirche Hl. Peter und Paul. Es ist ein zentraler Block mit Plakette und Statuen an der Oberseite; beiderseits freistehende Steinplatten mit Plaketten. Hergestellt wurde das Soldatendenkmal vom Atelier H(einrich) Czerny Wien XVII.
Lindenpflanzung 1953: Die Linde befindet sich bei der Pfarrkirche Hl. Peter und Paul in Gerasdorf bei Wien und wurde 1953 anlässlich des Kirchenturmbaues gepflanzt.
Pfarrhof: Der Pfarrhof befindet sich in der Kirchengasse 1 und ist unter der Objekt-ID: 4236 (BDA: 8286) denkmalgeschützt. Das 1730 errichtete zweigeschoßige Barockgebäude hat eine orthogonale Putzgliederung und Lunettenportale.
Tragkraftspritze: Die Tragkraftspritze VW75 AUTOMATIC aus dem Jahr 1961 befindet sich an der Hauptstraße, in der Nähe der Musikschule und wurde 2008 restauriert.
Wasserturm mit Maschinenhaus: Der Wasserturm befindet sich an der Nordostbahnstraße 1 und ist unter der Objekt-ID: 69516 (BDA: 58720) denkmalgeschützt. Der Süßenbrunner Wasserturm enthielt nicht den Wasservorrat fürs "Betanken" vom Dampflokomotiven, sondern diente der dort befindlichen Entseuchungsanlage (Desinfektion von Güterwagen nach Viehtransporten zur Prävention von Tierseuchen) als Wasserspender. Beim ehem. Aufnahmegebäude des Bahnhofes Süßenbrunn befindet sich ein Schild mit "Seehöhe 162.565 Meter".

Wirtschaft:
214 Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten (2001), kleinere Industrie- und Gewerbebetriebe z. B. Wursterzeugung Stastnik (seit 1998 Teil der Radatz-Gruppe, zuvor im Besitz von Karl Ludwig Schweisfurth), Kunststofftechnik EDER Robust Plastik, Sonnenschutztechnik STOTTAN
47 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (1999)
3.779 Erwerbstätige am Wohnort (2001)
47,3 % Erwerbsquote (2001)

Verkehr: In Gerasdorf befindet sich ein wichtiger Bahnknotenpunkt einerseits der Strecke von Wien-Stadlau nach Wolkersdorf/Mistelbach/Laa an der Thaya sowie andererseits der Strecke von Wien-Floridsdorf nach Gänserndorf/Hohenau/Breclav. Im Gemeindegebiet von Gerasdorf bei Wien befinden sich nicht nur der Bahnhof Gerasdorf (Kernzonengrenze Wien, Strecke S2), sondern auch die Bahn-Haltestellen Kapellerfeld und Seyring. Die Haltestelle Süßenbrunn (Kernzonengrenze Wien, Strecke S1) befindet sich in der gleichnamigen, direkt benachbarten Wiener Katastralgemeinde. Da die Stadtgrenze durch den Bahnsteig der Haltestelle Gerasdorf verläuft, befindet sich diese selbst zum Teil in Wien.

Bahn: Mit der S-Bahn-Linie S1 gelangt man halbstündlich von der in Wien gelegenen Haltestelle Süßenbrunn nach Gänserndorf und ins Wiener Stadtzentrum. Mit der S-Bahn-Linie S2 gelangt man bis zu vier Mal in der Stunde vom Bahnhof Gerasdorf nach Wolkersdorf und nach Wien sowie bis zu zwei Mal in der Stunde nach Mistelbach und in die Thermenstadt Laa an der Thaya. Seit dem 13. Dezember 2015 halten hier zudem Züge der S7 vom und bis zum Flughafen Wien und von/nach Wolfsthal. Kapellerfeld und Seyring werden im gleichen Takt wie der Bahnhof Gerasdorf von Zügen der ÖBB bedient.
Bus: es gibt außerdem vier Regionalbuslinien (124 und 510, die Gerasdorf mit den Wiener Katastralgemeinden Süßenbrunn, Leopoldau und Stammersdorf verbinden, sowie 220 und 225, welche Gerasdorf an die nördlichen Nachbargemeinden anschließen). Auf Gerasdorfer Gebiet befinden sich zudem, weit abgelegen vom Ortszentrum und nur über Umwege erreichbar, die Stationen Wagramer Straße/Ostbahn und Campingplatzweg, welche von der Linie 25A (zwischen Rennbahnweg U und Süßenbrunner Platz) angefahren werden.

Öffentliche Einrichtungen: In der Gemeinde gibt es vier Kindergärten, zwei Volksschulen, eine davon in Seyring, und eine Neue Mittelschule.

Persönlichkeiten:
Ehrenbürger der Gemeinde:
Michael Rathmaier (1891-1961), Ehrenbürger, Ortsvorsteher und Bürgermeister von Gerasdorf bei Wien von 1945-1955
Johann Kaller (1899-1966), Bürgermeister und Ehrenbürger von Gerasdorf bei Wien
2001: Johann Kaller (* 1925), Alt-Bürgermeister von Gerasdorf bei Wien
1999: Traude Votruba (* 1942), österreichische Politikerin (SPÖ)
Johann Schneider († 16.5.2019), Gemeinde- und Stadtrat, sowie Finanzreferent der ÖVP Gerasdorf
2017: István Gábor Benedek (* 29. Oktober 1937 in Gyula in Ungarn), jüdisch-ungarischer Schriftsteller, 1944 Lagerinsasse im Lager Gerasdorf
2018: Prof. Harald Mandl, alias Matthias Mander (* 2. August 1933 in Graz), Schriftsteller
2009: Theresia Seidl, Gründungsmitglied der Gerasdorfer Rot-Kreuz-Stelle 1977 und Ortsstellenleiterin von 1986-1993.
2009: Adolf Klenk, Feuerwehrkommandant-Stellvertreter von 1971-1972, Feuerwehrkommandant 1972-1991 der FF Gerasdorf und Abschnittsfeuerwehrkommandant des Abschnittes Wolkersdorf.
2009: Walter Krauss sen., Ortsstellenleiter der Rot-Kreuz-Stelle von 1993-2000.
Andreas Strobl (* 24. November 1965), Beamter, Bezirkshauptmann

Söhne und Töchter der Gemeinde:
Hanns Studniczka (1891–1975), Schriftsteller, Übersetzer und Jurist

Personen mit Bezug zur Gemeinde:
Lukas Mandl (* 1979), Politiker und ehemaliger Vizebürgermeister

Gerasdorf liegt am Rundumadum-Wanderweg.

Quelle: Text: Wikipedia (erweitert um Sehenswürdigkeiten und Ehrenbürger), Bilder: www.nikles.net



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