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Niederösterreich - Oberlisse

Oberlisse mit ca. 3000 Einwohner (1.1.2022) gehört, gemeinsam mit den Ortsteilen Gerasdorf-Ort, Föhrenhain, Seyring und Kapellerfeld, zur Stadtgemeinde Gerasdorf bei Wien.

Der mitteralterliche Flurname, die "obere Lisse", bezeichnete die höher gelegenen Felderstreifen im Gemeindegebiet. Der älteste Beleg für den Namen Oberlisse, ausschließlich als Flurbezeichnung verwendet, stammt aus Jahr 1745, aus einer Auflisting der "zur Pfarr Gerätorff angehörigen Äckhern". In den Krisenjahren der Zwischenkriegszeit begann in Folge von Arbeits- und Obdachlosigkeit in Wien eine rasche Besiedelung mit "Barackenlagern" und "Erdhöhlen mit Blechdächern" als Übergangssiedlung, 1930 taucht der Name "Oberlisse" in den Gemeinderatsprotokollen wieder auf, der damit die frühere Benennung der Siedlung "die Häuser an der Stammersdorferstraße" ablöste.

Geschichte: Die beiden Siedlungen Oberlisse und Kapellerfeld sind erst in der Zwischenkriegszeit nach 1918 entstanden, wobei der Name Kapellerfeld auf eine bereits 1258 als „Capellen“ bezeugte, später verlassene Siedlung verweist, welche sich einen halben Kilometer südlich der heutigen Siedlung befunden haben soll.

Chronik in Zahlen (Geschichte vom Geschichtsrad entnommen):
1931: Beschluss des Gemeinderates zur Bebauung der Oberlisse durch die Siedler.
1932: Gründung des "Gemeinnützigen Vereins der Siedler und Eigenheimbesitzer der Oberlisse". Vermessung des Gebietes durch den Geometer Alois Sueng (Suengweg). Der Gemeinderat genehmigte die ersten Wegbenennungen und übertrug das Recht der Namensgebung auf den Siedlerverein mit Einspruchsrecht.
1933: Im Jahr 1933 wurde der Weg entlang des Schmid-Grundes in Schanzenweg benannt. Der Weg stellt eine der drei Grenzlinien dar und war die erste Verkehrsfläche.
1934: Im Jahr 1934 wurde die Grenzlinie um 1 Meter verlegt und der Scheiterweg nach dem damaligen Bürgermeister Josef Scheiter (1926-1938) benannt.
1938-1954: In den Jahren 1938-1954 gehörte die Oberlisse zu Groß-Wien und wurde in Floridsdorf mitverwaltet. 58 Siedlungshäuser wurden in den Kriegsjahren schwer beschädigt.
1947: Gründung der "Lichtergemeinschaft" unter Obmann Johann Kruder zur Finanzierung der Elektrifizierung. Am 12. August 1950 konnte der Strom in der gesamten Oberlisse eingeschaltet werden. Die finanzierenden Mitglieder der "Lichtergemeinschaft" erhielten sogar einen Geldbetrag zurück. 1961 wurde die Elektrifizierung abgeschlossen.
1948: Betriebsstat der Autobuslinie Gerasdorf - Stammersdorf.
1950: Errichtung der Notkirche am Lenauweg 18. 1953 wurde eine Glocke montiert.
1951: Erwerb eines Grundstückes und Errichtung einer Holzhütte als Vereinshaus für den Siedlerverein.
1952: Inbetriebnahme einer Straßenbeleuchtung an der Stammersdorfer Straße.
1953: Einrichtung der Autobuslinie Gerasdorf - Großjedlersdorf.
1954: Errichtung der ersten öffentlichen Fernsprechszelle Ecke Gerasdorfer Straße und Grenzweg.
1959-1960: Verbreiterung und Ausbau des Grenzweges, sowie Ausstattung mit einer Neonbeleuchtung.
1962: Beginn der Verbreiterung des Wegenetzes und der Stammersdorfer Straße. Installation der Straßenbeleuchtung.
1966-1976: Bau der Wasserversorgung und der Kanalisation.
1966-1968: Bau der Christkönigskirche.
1966: Gründung des Vereins Volksheim Gerasdorf-Oberlisse.
1968: Gründung der Arbeiter-Bücherei mit alten Büchern aus dem Gasthaus Kruder durch Karl und Inge Just.
1968: Errichtung des ersten Buswartehäuschen und einer dritten Trafostation.
1970: Eröffnung des Kinderspielplatzes beim VBH-Oberlisse (Volksbildungshaus). Die Eröffnung erfolgte durch Obmann Leopold Hallas.
1971-1972: Errichtung der Volksschule in der Schulgasse. 1972 erfolgte die Auslagerung einer Schulklasse aus Platznot in das Volksbildungshaus.
1974: Eröffnung des Kindergartens in der Schulgasse.
1978-1981: Bau des Volksbildungshauses-Oberlisse.
1979: Gründung des Pensionistenverbandes in der Oberlisse.
1981-1983: Ausbau des Straßennetzes.
1983: Einweihung des freistehenden Glockenturms der Christkönigskirche und Auflassung der Querstraße durch die Siedlung.
1984: Verbreiterung der Stammersdorfer Straße mit Gehsteigen.
1985-1988: Verlegung von Gasleitungen, Telefonkabel und Kanalisation.
1986-1992: Bau des Marchfeldkanals auf dem Gemeindegebiet von Gerasdorf bei Wien.
1987: Eröffnung der Arztpraxis von Dr. Ulrike Laher in der Oberlisse.
1990-1991: Neuerrichtung des Vereinshauses des Siedlervereins am Beethovenweg 39.
1991-1992: Um- und Zubau der neuen Volksschule.
1995: Bau des Kreisverkehrs an der Kreuzung Grenzweg und Gerasdorfer Straße.
2001: Generalsanierung des Altbaus der Volksschule.
2005-2013: Die Autobuslinien 125 zur U1 und U4 nach Gerasdorf-Ort gehen in Betrieb. Errichtung von modernen Wartehäuschen an der Stammersdorfer Straße.
2009: Zweiter Zubau zur Volksschule, in dem ein Hort, ein Bewegungsraum sowie vier weitere Klassen untergebracht sind.
2009: Umbau der VBH-Oberlisse, Es erfolgt ein barrierefreier Zugang durch Anbau eines Liftes.
2012: Schaffung von ca. 1000 Parkplätzen durch Bodenmarkierungen als Ergebnis einer Bürgerbefragung mit 85% Zustimmung.

Kultur und Sehenswürdigkeiten:
Bücherzelle: Die Bücherzelle befindet sich im Martin-Böck-Park im Ortsteil Oberlisse in Gerasdorf bei Wien.
Filialkirche Gerasdorf-Oberlisse (Christkönigskirche): Die römisch-katholische Filialkirche Gerasdorf-Oberlisse (auch: Seelsorgezentrum Gerasdorf-Oberlisse) steht an der Stammersdorfer Straße in der Siedlung Oberlisse der Gemeinde Gerasdorf bei Wien im Bezirk Korneuburg in Niederösterreich. Sie ist dem Fest Christ König geweiht und gehört als Filialkirche der Pfarre Gerasdorf bei Wien zum Dekanat Wolkersdorf im Vikariat Unter dem Manhartsberg der Erzdiözese Wien.
Geschichtsrad: Das Geschichtsrad mit der Geschichte von Oberlisse befindet sich im Martin-Böck-Park im Ortsteil Oberlisse in Gerasdorf bei Wien.
Kreuz Grenzweg: Das gusseiserne Kreuz befindet sich am Grenzweg im Ortsteil Oberlisse in Gerasdorf bei Wien.
Kreuz Grenzweg/Stammersdorfer Straße: Das Holzkreuz befindet sich an der Kreuzung Stammersdorfer Straße und Grenzweg in Wien-Floridsdorf, an der Grenze zum Ortsteil Oberlisse. Das Holzkreuz mit metallenem Christusmonogramm in der Mitte markiert die Landesgrenze zu Niederösterreich. Ein baugleiches Kreuz befindet sich beim Kreisverkehr an der Gerasdorfer Straße, sowie an der Stammersdorfer Straße 425 im Ortsteil Oberlisse.
Kreuz Stammersdorfer Straße: Das hölzerne Kreuz befindet sich an der Stammersdorfer Straße 425 im Ortsteil Oberlisse in Gerasdorf bei Wien.
Lebensrad von Martin Böck: Das Lebensrad von Martin Böck (1913-2012) befindet sich im Martin-Böck-Park im Ortsteil Oberlisse in Gerasdorf bei Wien.
Stadtbücherei Gerasdorf Die Stadtbücherei befindet sich seit Anfang 2022 an der Schulgasse in Gerasdorf bei Wien.
Volksbildungsheim Oberlisse: Öffentl. Bücherei Gerasdorf Oberlisse (Letzte Öffnung 18.12.2021) an der Stammersdorfer Str. 354, 2201 Gerasdorf bei Wien. Das Gebäude wurde in den Jahren 1978-1981 unter Bürgermeister Leopold Hallas errichtet. Die Planung und Bauleitung erfolgte durch den Architekten Dipl.-Ing. Prof. Karl Hartl.

Quelle: Text: "Geschichte" bzw. "Chronik in Zahlen" vom Geschichtsrad entnommen, www.nikles.net, Text Kirche: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net und Wappen, gemeinfrei.



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