Die Pfarrkirche Mauer ist eine römisch-katholische Kirche im Stadtteil Mauer im 23. Wiener Gemeindebezirk Liesing. Sie ist dem heiligen Erhard geweiht.
Geschichte: Mauer stellte zunächst keine eigene
Kirchengemeinde dar. Dessen katholische Bevölkerung gehörte
zur Pfarre des benachbarten
Atzgersdorf. Erst
1783 wurde Mauer zur eigenen Pfarre erhoben.
Das gotische Kirchengebäude wurde allerdings bereits Mitte
des 15. Jahrhunderts errichtet und 1458 als sand
Erhartscapelle in der Maur erstmals genannt. Die Kirche ist
eine Stiftung der Eckartsauer, der damaligen Herren von
Mauer. Die Eckartsauer mit Stammsitz auf Schloss Eckartsau (siehe Eckartsau)
in Niederösterreich waren dem Hochstift Regensburg
lehenspflichtig. Dies erklärt die Wahl des heiligen Erhard
von Regensburg als Kirchenpatron. Das Gebäude wurde von
Beginn an als Wehrkirche angelegt. Es ist dennoch
wahrscheinlich, dass die Pfarrkirche Mauer im Zuge der
ersten und zweiten Wiener Türkenbelagerung schwere
Beschädigungen erlitt.
In der Zwischenkriegszeit bildete die Kirche mit ihrer
ostwestlichen Ausrichtung ein Verkehrshindernis für die neu
errichtete Straßenbahn. Von 1934 bis 1936 erfolgten durch
den Architekten Clemens Holzmeister deshalb große bauliche
Veränderungen. Das gesamte Langhaus wurde abgetragen und die
Kirche erhielt eine nordsüdliche Ausrichtung. Von der alten
Bausubstanz blieben vor allem der zur Seitenkapelle
umgewidmete Chor und der mittelalterliche Kirchturm mit
seiner Turmhaube aus dem Jahr 1770 bestehen.
Die Wotrubakirche,
auch Rektoratskirche am Georgenberg, 1976 Zur Heiligsten
Dreifaltigkeit geweiht, gehört zur Pfarre Mauer.
Künstlerische Ausgestaltung: Die barocke Pietà ist
ein Werk Giovanni Giulianis und eine Stiftung von Gerhard
Weixelberger, Abt des Stiftes Heiligenkreuz, dessen Vater
Ortsrichter von Mauer war. Der Rokoko-Künstler Paul Troger
schuf 1740 das Hochaltar-Bild, eine Darstellung der Anbetung
der heiligen Dreifaltigkeit durch den heiligen Erhard. Von
dessen Schüler Franz Xaver Wagenschön befinden sich Gemälde
der Kirchenväter und Evangelisten in der Kirche.
Die Glasfenster und Mosaike aus den 1930er Jahren wurden von
Albert Paris Gütersloh gestaltet. Ein Mosaik mit der
Darstellung des Kreuzwegs stammt von Rudolf Hermann
Eisenmenger.
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Günter Nikles
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