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Die Bundeshauptstadt

Friedhof Atzgersdorf - Priestergrab

Am südlichen Rand (Richtung Carlberger Straße), genau in der Mitte der Atzgersdorfer Friedhofes, befindet sich die Grabstätte der Priester.

Die Liste der hier begrabenen Personen:
Andreas Gattereder, Pfarrer, * 25.11.1793 (and. Quelle 23.11.1793) in Baden bei Wien (?), † 18.01.1848, Bestattungsdatum: 26.01.1893, Pfarrer von Atzgersdorf (1829-1848), Sohn eines bürgerlichen Webermeisters aus Baden. Er erhielt 1818 die Priesterweihe, wurde Kooperator in Oberlaa und 1829 Pfarrer in Atzgersdorf. Er legte das Pfarrgedenkbuch an und errichtete den neuen Pfarrhof (1838). Nach ihm benannt ist die Gatterederstraße in Atzgersdorf.
Anton Schestauber, Cooperator in Atzgersdorf von 1856-1863 (früher in Liesing), Aushilfspfarrer, * 03.06.1825, † 08.12.1863 (lt. mehreren Zeitungen † 09.12.1863), Bestattungsdatum: 26.01.1893
Josef Silbert, * 01.03.1811, † 14.09.1879, 23 Jahre Pfarrer, Bestattungsdatum: 26.01.1893
Augustin Ripka, * 1807, † 20.12.1855 im 48. LJ., Bestattungsdatum: 26.01.1893
Franz Dinghofer, † 23.01.1893 im 69. LJ., 13 Jahre Pfarrer, Bestattungsdatum: 26.01.1893
Martin Strahammer, fürsterzbischöflich geistlicher Rat, Dechant und Bezirksschulkommissar des Ortsschulrates des VI. Wiener Gemeindebezirkes, Pfarrer zu St. Josef ob der Laimgrube in Wien, Pfarrer in Atzgersdorf, * 29.10.1843, † 07.12.1906, Bestattungsdatum: 10.12.1906
Viktor de Marchi, Pfarrer von 1932-1939, * 10.04.1896, † 29.04.1939, Bestattungsdatum: 03.05.1939
Arthur Karl Schneider, Kaplan von 1939-1950, * 22.09.1911, † 26.12.1951, Bestattungsdatum: 31.12.1951
Winand Ernst, Pfarrer von 1939-1954, * 09.03.1882, † 26.09.1954, Bestattungsdatum: 30.09.1954

Das Vaterland vom 20.6.1880, Seite 10: (Correspondenz des Priester-Gebets­vereines „Associatio perseverantiae sacerdotalis“.) Unter diesem Titel erscheint seit Kurzem in Wien eine neue Vereinszeitschrift, welche viertel­jährlich einen Bogen stark ausgegeben wird und zunächst nur für die Mitglieder dieses in der Wiener Diöcese be­stehenden Priestervereines bestimmt ist. Die beiden bisher erschienenen Nummern sind recht anziehend geschrieben und enthalten zwei Leitartikel: „Cor Jesu vivum unitatis centrum“ und „Das Herz Jesu-Fest, ein Priesterfest", dann Mittheilungen aus dem Seelsorgsleben, die Biographie des verstorbenen Pfarrers Andreas Gattereder, Pastoralfragen, Pastoralfälle, Liturgisches, Grundsätze der Heiligen, Vereins­nachrichten u.s.w. An der Spitze dieses Gebetsvereines steht Domherr Rudolph Koller, das Vereinsblatt ridigirt ein Comite unter Leitung des hochw. Herrn Franz Haidinger, Währing, Herrengasse 20. Als Vergütung für Druck und Expedition sind jährlich 50 kr. zu zahlen.

Wiener Diözesanblatt 1863, Nr. 35, Seite 8: Am 9. Dezember ist der Atzgersdorfer Kooperator, Anton Schestauber, gestorben und wird derselbe dem Gebete des Klerus empfohlen.

Neuigkeits-Welt-Blatt (Provinz-Ausgabe/Land-Ausgabe) vom 19.9.1879, Seite 3: Leichenfeier. In Atzgersdorf bei Wien ist am 14. d. M. der hochw. Herr Pfarrer Josef Silbert im 69. Lebenjahre gestorben. Bei dem feierlichen Leichenbegängnisse, welches am 16. d. M. stattfand, gaben 26 priesterliche Freunde und Nachbarn, die gesammte Gemeindevertretung und viele Herren Lehrer unter überaus zahlreicher Betheiligung der Piarrgemeinde, in welcher der Dahingeschiedene durch 23 Jahre mit unermüdetem Eifer und rastloser Hingebung wirkte, das letzte Geleite.

Sonntags-Blatt vom 6.1.1856, Seite 16: Todesfälle: Augustin Ripka, Pf. in Atzgersdorf, geb. 1807, Priester 1833, † 19. Dez. 1855.

Das Vaterland vom 24.12.1893, Seite 15: [Todesfall.] Gestern 23. d. M., um halb 9 Uhr Abends, ist, wie uns geschrieben wird, der hochw. Herr Franz Dinghofer, Pfarrer in Atzgersdorf, nach Empfang der heiligen Sterbesakramente verschieden. Das Leichenbegängniß ist Donnerstag, Nachmittags 3 Uhr.

Neues Wiener Journal vom 10.12.1906, Seite 3: (Der Pfarrer von der Laimgrubenkirche plötzlich gestorben.) Samstag abend ist der Pfarrer der Pfarrkirche zu St. Josef ob der Laimgrube in Mariahilf Dechant Martin Strahammer plötzlich gestorben. Dechant Strahammer fühlte sich seit einigen Tagen unwohl und begab sich zu Bett, welches er nicht mehr als Lebender verließ. Pfarrer Strahammer wurde 1838 geboren und stand im 38. Lebensjahr. Er wirkte durch lange Zeit an der Atzgersdorfer Pfarrkirche als Pfarrer und hielt im verflossenen Jahre in der Mariahilferkirche seinen feierlichen Einzug. Auch um die im Bau begriffene neue „Laimgrubenkirche" hatte sich Dechant Strahammer viele Verdienste erworben. Der Verstorbene war fürsterzbischöflich geistlicher Rat, Dechant, Bezirksschulrat, Ortsschulrat, Bezirksschulinspektor etc. Die Leiche wurde im Pfarrhause gestern aufgebahrt. Heute Montag um 3 Uhr findet von dort aus Leichenbegängnis statt. Die Leiche wird in die Pfarrkirche zu St. Josef ob der Laimgrube getragen und nach einem vorher zelebrierten Requiem vom Weihbischof Dr. Marschall feierlich eingesegnet werden. Dem Leichenbegängnis werden Vertreter der Stadt Wien, Bezirksvertretung, Armen- und Ortsschulräte, Schulkinder, mehrere katholische Vereine und zahlreiche Angehörige des Klerus bei­wohnen. Nach der feierlichen Einsegnung wird die Leiche mittels vierspännigen Galaleichenwagens der „Entreprise" zur Beerdigung nach Atzgersdorf übergeführt.

Das kleine Volksblatt vom 4.5.1939, Seite 11: Pfarrer Viktor Marchi gestorben. Dieser Tage ist in Atzgersdorf der Pfarrherr Viktor Marchi gestorben; das Begräbnis fand gestern Mittwoch aus dem Friedhof in Atzgersdorf statt.

Wiener Diözesanblatt, Jahrgang 90, Nr. 1, Seite 9: Arthur Schneider, Kaplan a. D., dem Herrn Erzbischof-Koadjutor zur persönlichen Dienstleistung zugeteilt, gestorben am 26. Dezember [1951] im St. Josefs-Krankenhaus-Wien XIII und bestattet am 31. Dezember auf dem Friedhof in Atzgersdorf-Wien XXV.

Volkspost vom 5.12.1931, Seite 2: Ein arbeiter- und bauernfeindlicher Priester. Aus Götzendorf wird uns berichtet: Der Pfarrer von Pischelsdorf, Winand Ernst, hat sich wieder einmal einige Heldenstücke ge­leistet, die unseren Lesern nicht vorenthalten werden sollen. Vor einigen Wochen feierte Herr Ernst sein Geburtstagsfest und aus diesem Anlaß rückte die „Frohe Kindheit" aus Götzendorf aus, um dem Seelenhirten ein Ständchen darzubringen. Wir brauchen nicht erst besonders betonen, daß die Führung der Kinder der sattsam bekannte Herr Feßl hatte, der durch seine Wühlarbeit im Gemeinderat an der der­zeitigen Krise im Gemeinderat einen Hauptanteil hat und der nun, da er von den Bauern energisch ab­gelehnt wird, mit dem Gedanken liebäugelt, als Nationalsozialist für den neuen Gemeinderat zu kandidieren. Bei dieser Pfarrerhuldigung hat sich nun folgender Vorfall abgespielt: Der bissige Hund des Pfarrers, der nicht genügend gesichert war, faßte das Kind des Götzendorser Wirtschastsbesitzers Redermayer und brachte ihm so schwere Bißwunden bei, daß es ins Spital gebracht werden mußte. Die mit Recht erregten Eltern haben sich sofort an den Pfarrer gewendet und dieser sagte ihnen, sie mögen nicht be­unruhigt sein, er sei für jeden Schaden, den der Hund verursache, versichert und würde für alle entstehenden Kosten aufkommen. Als das Kind bereits aus dem Spital entlassen war und der noble Pfarrer sich nicht rührte, fragten die Eltern bescheiden beim hoch­würdigen Herrn an. Zum größten Erstaunen teilte er ihnen nun plötzlich mit, er sei gar nicht versichert und man könne von einem armen Pfarrer nicht verlangen, daß er zahle und fertigte so die Eltern des verletzten Kindes ab. Ob diese nun den Klageweg beschreiten, wissen wir nicht, aber daß sie eine merkwürdige Ach­tung von dem Wort eines Priesters bekommen haben und daß sie der „Frohen Kindheit" den Rücken kehrten, ist bekannt. Herr Ernst hat sich aber auch noch andere Heldenstücke geleistet. Vorigen Sonntag fand eine Versammlung des Katholischen Frauenbundes statt, in der Pfarrer Ernst über die bevorstehenden Ge­meinderatswahlen sprach. Er wetterte nicht nur über die bösen Sozi, sondern er wischte auch den Bauern eins aus und sagte, daß die Bauern nicht geeignet wären, die Gemeinde zu vertreten. Ein Bauer als Gemeinderat benütze seine Funktion nur dazu, um ins Wirtshaus zu gehen und die Frau habe den Jammer zu Hause. Deshalb solle die christliche Be­völkerung tüchtige Beamte wählen. Gemeint ist natür­lich der Herr Feßl von der „Frohen Kindheit", der von der Bauernschaft allgemein abgelehnt wird. Die Götzendorfer Bauernbündler aber werden sich hoffent­lich die bauernfreundliche Einstellung gut merken und ihm dann die gebührende Antwort geben, wenn er um ihre Stimmen kommt. Herr Ernst ist aber nicht nur ein „Bauernfreund", er ist auch sehr „arbeiterfreundlich" gesinnt. Vor kurzer Zeit kam ein aus­gesteuerter Arbeitsloser zum Pfarrer und fragte an. ob er nicht einen ex officio-Taufschein haben könne, da er außerstande sei, die Stempelgebühr zu bezahlen. Da kam er aber schön an. Pfarrer Ernst begrobste ihn auf seine übliche Weise und sagte: „Ihr Arbeitslosen seid ja nur Arbeitsscheue, wer arbeiten will, kann immer Arbeit finden, ich würde mich schämen, eine Arbeitslosenunterstützung anzunehmen." Ähnliche Worte hat Pfarrer Ernst von der Kanzel in Götzen­dorf verkündet. Es ist wohl der Höhepunkt der Un­verschämtheit, wenn solche Worte von einem Pfarrer in einem Orte gesprochen werden, dessen Fabrik seit mehr als zwei Jahren stillgelegt ist und in dem die Arbeitslosigkeit in härtester Form zu Gast ist. Während überall für die Winterhilfe propagiert wird, provo­ziert ein Priester die Arbeitslosen durch Verhöhnung und Beschimpfung. Derselbe Herr wird am 10. Jänner bei den Gemeinderatswahlen kommen und rufen: „Wählet christlichsozial." Arbeiter und Bauern, haltet mit dem Stimmzettel in der Hand Abrechnung.

Die Grabstelle befindet sich am Friedhof Atzgersdorf (Nummer: 36).

Quelle: Text: www.nikles.net, Bilder: www.nikles.net, Das Vaterland vom 20.6.1880, Seite 10, Wiener Diözesanblatt 1863, Nr. 35, Seite 8, Neuigkeits-Welt-Blatt (Provinz-Ausgabe/Land-Ausgabe) vom 19.9.1879, Seite 3, Sonntags-Blatt vom 6.1.1856, Seite 16, Das Vaterland vom 24.12.1893, Seite 15, Neues Wiener Journal vom 10.12.1906, Seite 3, Das kleine Volksblatt vom 4.5.1939, Seite 11, Wiener Diözesanblatt, Jahrgang 90, Nr. 1, Seite 9, Volkspost vom 5.12.1931, Seite 2.



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