06. Bezirk - Kirche Mariahilf (Mariahilfer Kirche)
Die Mariahilfer Kirche ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im 6. Wiener
Gemeindebezirk
Mariahilf an der
Mariahilfer Straße, Ecke Barnabitengasse.
Geschichte: Die Wahlfahrtskirche "Mariä Himmelfahrt" entstand 1656 zunächst
als Friedhofskirche der aufgelösten und ausgelagerten Stätte
der
Michaelerkirche. 1660 stiftete der Barnabit Don Cölestin
Joanelli das bekannte Gnadenbild Mariahilf. Am 19. April
1660 wurde von Bischof Philipp Friedrich von Breuner die
hölzerne Friedhofskapelle mit dem Gnadenbild geweiht. Da das
Gnadenbild viele Wallfahrer anzog, errichteten die
Barnabiten in den Jahren 1668/1669 stattdessen eine
steinerne Kapelle samt einem Wohngebäude für Priester,
welches aber bei der zweiten Wiener Türkenbelagerung 1683
zerstört wurde. Das Gnadenbild konnte jedoch rechtzeitig vom
Mesner innerhalb der Wiener Stadtmauer in Sicherheit
gebracht werden.
Die Kirche wurde von 1686 bis 1689 von Sebastian Carlone dem
Jüngeren und dem Steinmetz Ambrosius Ferrethi neu errichtet
und am 14. August 1689 unter Bischof Leopold Karl von
Kollonitsch mit dem zurückgebrachten Gnadenbild geweiht. Ab
1711 erfolgte der Umbau der Kirche in ihre heutige Gestalt
durch den Baumeister Franziskus Jänckl: 1714 wurden die
Chorpartien umgebaut und das Langhaus errichtet, 1715 waren
die Türme der Westfassade – zur heutigen Mariahilfer Straße
gerichtet – im Rohbau fertig, zwischen 1721 und 1726 wurden
die Türme mit Kupfer gedeckt und die Westfassade mit Statuen
und Reliefs geschmückt. In den Jahren 1890-93 wurde sie
restauriert. 1894 erhielt die Kirche eine zweimanualige
Kauffmann-Orgel.
In der Krypta der Kirche befindet sich seit dem Winter
1986/87 Die Gruft – ein von der Caritas betreutes
Tageszentrum für Menschen mit Obdachlosigkeit.
Glasfenster: Am Ende dieser Restaurierungsmaßnahmen wurden elf große Fenster mit Glasmalereien im neubarocken Stil eingebaut. Die Glasmalereien im Langhaus zeigen auf der linken Seite die Geburt Christi (um 1897), Christus als Salvator Mundi und den Heiligen Carl Borromäus (1893); auf der rechten Seite die Flucht nach Ägypten (1898), den Heiligen Joseph mit Kind (1894), Anna mit Maria, die Heilige Theresa und den Heiligen Ignatius (1893); in den Seitenschiffen den Heiligen Ludwig und die Heilige Barbara (um 1894); im Chor den Heiligen Augustinus (um 1894) und den Heiligen Leopold (1956); auf der Empore den Gnadenstuhl beziehungsweise die Dreifaltigkeit (um 1899).
Die Glasmalereien wurden zwischen 1893 und 1898 von der Glasmalerei Carl Geyling’s Erben ausgeführt. Im Archiv Geyling finden sich im Register Notizen, dass die Architekturen 1894 angefertigt wurden. Laut der erhaltenen Notizen lieferte der artistische Leiter, Professor Rudolf Geyling, den Großteil der Entwürfe, nämlich für die Heiligen Augustinus, Barbara und Engel, Josef mit Kind, Geburt Christi und die Dreifaltigkeit. Bei den übrigen Darstellungen handelte es sich zum Teil um Neukompositionen, wie es der Vergleich der Entwürfe des Heiligen Carolus in Mariahilf und Güns zeigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Fenster 1956 restauriert und der Heilige Leopold neu ausgeführt.
Sonstiges: Im Jahr 1862 wurde in
Wien-Neubau (7. Bezirk) die Kirchengasse nach der Mariahilfer Kirche benannt.
Vor der Mariahilfer Kirche befindet sich das im Jahr 1887 enthüllte
Haydndenkmal.
Quelle: Text:
Wikipedia, Bilder: © Bwag/Wikimedia und www.nikles.net.