Die Michaelerkirche (Pfarrkirche zu St. Michael) ist eine
römisch-katholische Pfarrkirche im 1. Wiener Gemeindebezirk
Innere Stadt. Sie war im 13.
Jahrhundert eine von drei Pfarreien in Wien, neben St.
Stephan und dem Schottenstift, und ist eine der ältesten
Kirchen Wiens. Die Michaelerkirche ist einer der wenigen
romanischen Bauten in Wien. Manche Elemente wurden
nachträglich aber auch im Barock oder klassizistisch
überbaut. Die Kirche ist dem Erzengel Michael geweiht und
wird seit 1923 von den Salvatorianern betreut.
Bekannt ist die Kirche vor allem wegen der
Michaelergruft, in
der manche Leichen aufgrund besonderer klimatischer
Eigenschaften nicht verwesten, sondern mumifiziert wurden.
Geschichte: Dort wo heute die Michaelerkirche steht, ist keine Vorgängerkirche nachgewiesen. Es wird allerdings angenommen, dass es eine Vorgängerkirche im 11. Jahrhundert gab (nach Oettinger und Kieslinger). Das Mauerwerk der jetzigen Kirche stammt etwa aus der Zeit der Heidentürme des Stephansdoms. Bei Grabungen um die Kirche fand man aber Überreste einer römischen Villa aus dem 2. Jahrhundert nach Christus. Baubeginn der heutigen Michaelerkirche war vermutlich um das Jahr 1220. Die Gründung der Pfarre erfolgte laut einer anderen Urkunde des Babenberger Herzogs Leopold VI. im Jahre 1221. Bei dieser Urkunde handelt es sich aber um eine Fälschung aus dem 14. Jahrhundert, wie man mittlerweile sicher weiß. Der ursprüngliche Baustil der Michaelerkirche war spätromanisch mit frühgotischen Elementen.
Die erste gesicherte schriftliche Erwähnung der Kirche
stammt aus dem Jahr 1267 von einem Pfarrer namens „Gerhard
von Siebenbürgen“. Er erwähnt die Michaelerkirche als
Filialkirche im Zusammenhang mit St. Stephan. Die
Michaelerkirche war ursprünglich eine sogenannte
Stadtpfarrei. Das bedeutet, dass sie keiner kirchlichen
Ordensgemeinschaft unterstellt war und die Kirche von der
Stadt beziehungsweise den Besitzern der Liegenschaft
erhalten und ebenso wie der betreuende Priester bezahlt
wurde. Die Michaelerkirche war – neben den Augustinern – für
lange Zeit die zweite Hofpfarrkirche der Habsburger Kaiser.
Der Bau war von Beginn an als dreischiffige Kirche im
spätromanischen Baustil geplant. Der Bau der Michaelerkirche
erfolgte etwa mit der Erweiterung der Stadtmauern, also nach
1200, etwa im 2. Viertel des 13. Jahrhunderts. Im
Mittelschiff der Kirche findet man umfangreiche
Stilelemente, die den Baubeginn für diese Zeit bestätigen.
Es weist an den Säulen teilweise spätromanische, mit
verschlungenen Gewächsen besetzte Kapitelle auf
(Weinblattkapitell), die man etwa auf das Jahr 1220 datieren
kann. Dem folgen Säulen mit Kelchkapitelle und Säulen noch
späteren Datums mit Blätterkapitelle. Eine Besonderheit war
der erste romanische Chorschluss, der damals aus Ziegel
gebaut war. Er wurde im 15. Jahrhundert durch den jetzigen
Chor ersetzt. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts
wurde das Langhaus gebaut, das sich bis heute in seiner
damaligen Form erhalten hat. Genau datieren kann man das
Mittelschiffgewölbe, das nach dem großen Stadtbrand 1276
gebaut wurde. 1350 wurde die heute noch erhaltene
Kreuzkapelle im linken Chor gebaut. 1416 dürfte die
Verlängerung des Hauptchores erfolgt sein. Im Wesentlichen
wurden die Chöre aber nach einem Stadtbrand im Jahr 1327
erbaut, später wurden Veränderungen vorgenommen.
Vor der Michaelerkirche befinden sich die Ausgrabungen Michaelerplatz.
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Günter Nikles
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