Die Gersthofer Pfarrkirche ist ein römisch-katholisches Kirchengebäude im Bezirksteil Gersthof des 18. Wiener Gemeindebezirks Währing. Sie ist dem Heiligen Leopold geweiht.
Lage und Architektur: Der freistehende neugotische
Sichtziegelbau befindet sich am Bischof-Faber-Platz im
Zentrum von Gersthof.
Entworfen wurde die Kirche vom Wiener Architekten Richard
Jordan, für die Ausführung war der Hofbaumeister Josef
Schmalzhofer verantwortlich. Der rechteckige
Bischof-Faber-Platz ist von Zinshäusern umgeben, die
überwiegend – dem Baustil der Kirche entsprechend –
neugotisch gestaltet sind.
Die Gersthofer Pfarrkirche ist eine symmetrisch angelegte
Hallenkirche. An der Südfassade mit dem Hauptportal besitzt
sie einen markanten Kirchturm mit quadratischem Grundriss
und im Norden wird sie von einem mehreckigen Chor
abgeschlossen. Dazwischen liegt die Halle mit dem
Hauptschiff, das von zwei niedrigeren Seitenschiffen
flankiert wird. Die Sakristei ist in einem kleinen Anbau im
Westen untergebracht. Beim kleinen Anbau im Osten (mit zur
Sakristei spiegelgleichem Grundriss) handelt es sich um die
so genannte Osterkapelle, die zum Hauptraum hin geöffnet
ist.
Der Architekt Richard Jordan entwarf auch den Hochaltar mit
Figuren der Heiligen Leopold, Franz von Assisi, Elisabeth
von Thüringen, Teresa von Ávila und Johannes Nepomuk. Ferner
gibt es einen Maria-Lourdes-Altar und weitere Seitenaltäre
in der Kirche. Der Künstler Ferdinand Stuflesser schuf für
Gersthof unter anderem eine Plastik der Heiligen Cäcilia von
Rom. Die Orgel wurde 1933 von der Firma Dreher & Klamm
hergestellt. Die Glasmalereien mit Heiligendarstellungen
stammen aus der Bauzeit, während das Mosaik Noli me tangere
1980 von Alfred Crepaz geschaffen wurde. Die Pfarre besitzt
eine Weihnachtskrippe, die Ende des 19. Jahrhundert von
Grödner Bildhauern geschnitzt und 1994 neu gefasst wurde.
Die 1784 im Zuge der josephinischen Reformen gegründete
römisch-katholische Pfarre Gersthof war zunächst in der
Johannes-Nepomuk-Kapelle untergebracht. Als die Kapelle auf
Grund der wachsenden Mitgliederzahl der Pfarre zu klein
wurde, gründete der damalige Pfarrer Ignaz Winkelmayer 1885
einen Kirchenbauverein. Bereits 1887 wurde mit dem Bau der
neuen Gersthofer Pfarrkirche begonnen. Beim Grundstück für
den Kirchenbau handelte es sich um den 1877 aufgelassenen
zweiten Gersthofer Friedhof. Das Grundstück war im Besitz
des Industriellen Albert Dub, der es für den Kirchenneubau
stiftete. An Albert Dub erinnert der Albert-Dub-Park, die
Grünfläche rund um die Gersthofer Pfarrkirche. Das fertige
Kirchengebäude wurde am 15. November 1891 geweiht, dem
Festtag des Heiligen Leopold.
1899 bekam die Kirche die Pfarrrechte von der
Johannes-Nepomuk-Kapelle übertragen. Heute ist die Pfarre
Gersthof eine von fünf Pfarren im Stadtdekanat 18. Heinrich
Maier, der spätere Leiter der NS-Widerstandsgruppe
Maier-Messner-Caldonazzi, wurde 1935 Diakon in der
Pfarrkirche. Er wurde 1945 auf dem Schafott hingerichtet.
Heute erinnert eine kopflose Statue im Gebäude an Heinrich
Maier. 1952 erhielt die Kirche ihre heutigen Glocken. Der
Innenraum wurde 1963 restauriert und verändert. 1979 wurde
das Kirchenäußere restauriert. Eine weitere Umgestaltung des
Innenraums erfolgte 1980 aus liturgischen Gründen.
Auffallend an der neugotischen Backsteinkirche St. Leopold
im Gersthof ist die
Ähnlichkeit mit der
Kirche
St. Leopold im
Donaufeld, von der sie auf den ersten Blick wie eine
kleinere Ausführung erscheint.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Bwag/Wikimedia und Andreas Faessler.
Einige Texte sind von der freien Wikipedia kopiert und angepasst worden. Die allermeisten Bild- und Mediendateien sind aus eigener Quelle und können auf Anfrage für eigene Webseiten verwendet werden. Sollten sich dennoch Bild- oder Mediendateien auf dieser Seite finden, welche einen Copyright unterliegen, so bitte ich um Verständigung per Email office@nikles.net, damit ich einen Copyright-Vermerk bzw. Weblink anbringen kann, bzw. auf Wunsch die Bild- oder Mediendateien löschen kann.
Günter Nikles
Josef Reichl-Str. 17a/7
7540 Güssing
Austria
Email:
office@nikles.net
Website:
www.nikles.net
(c) 2024 www.nikles.net