Das Café Hawelka ist ein Künstlercafé im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt in der Dorotheergasse 6.
Geschichte: Das Café Hawelka wurde 1939 von
Leopold Hawelka eröffnet. Hawelka hatte zuvor seit 1936 das
Kaffee Alt Wien in der Bäckerstraße betrieben und übernahm
dann im Mai 1939 zusammen mit seiner Frau Josefine das Café
Ludwig in der Dorotheergasse. Hier hatte sich ursprünglich
die 1906 eröffnete Je t'aime-Bar befunden. Nach Ausbruch des
Krieges musste das Café aber schon wieder schließen, da
Leopold Hawelka zur Wehrmacht eingezogen wurde. Im Herbst
1945 wurde es in dem weitgehend noch intakten Gebäude von
den Hawelkas wieder eröffnet.
Nach Ende der Besatzungszeit entwickelte sich das Café ab
1955 rasch zum Treffpunkt für Schriftsteller und Kritiker
wie Heimito von Doderer, Albert Paris Gütersloh, Hilde
Spiel, Friedrich Torberg und Hans Weigel. Nach der
Schließung des Café Herrenhof 1961 zogen weitere Künstler
hierher um, und es wurde zum wichtigsten Treffpunkt der
Kunstszene der Zeit. Zu den Stammgästen gehörten unter
anderen Friedrich Achleitner, H. C. Artmann, Konrad Bayer,
Ernst Fuchs, Friedensreich Hundertwasser, Rudolf Hausner,
Wolfgang Hutter, Helmut Qualtinger, Gerhard Rühm und Oskar
Werner. In den 1960er und 1970er Jahren erlebte das Café mit
seiner von Künstlern und Individualisten geprägten
Atmosphäre seine Glanzzeit.
Heimito von Doderer schrieb bereits 1960 über das Hawelka:
„Es ist bereits in London bekannt, und es treffen auch Leute
aus Paris und den Niederlanden im Café Hawelka ein“ - und
warum: „Letzten Endes nur deshalb, weil Herr Hawelka nicht
renoviert.“ Noch heute befindet sich das Café in
Familienbesitz, als Nachfolger der beiden Wirtsleute steht
bereits deren Enkel Amir Hawelka fest.
Am Dienstag, den 22. März 2005, ihrem einzigen Ruhetag in
der Woche, starb Josefine Hawelka, nachdem sie das Café 66
Jahre lang mit ihrem Mann Leopold geführt hatte. Sie hatte
auch die Spezialität des Lokals, die Buchteln nach dem
Rezept ihrer böhmischen Schwiegermutter, gebacken.
Bis zu seinem Tod im Dezember 2011 saß Leopold Hawelka oft am Eingang und begrüßte ankommende Gäste.
Die Buchteln werden seit dem Tod der Kaffeehausbesitzerin von Sohn Günther nach dem alten Rezept
vorbereitet und von Amir Hawelka gebacken. Die Enkel Amir und Michael führen das Café heute weiter.
Kulturelles und Mediales: Das Café Hawelka inspirierte Georg Danzer zu seinem 1975 veröffentlichten Lied Jö schau / so a Sau / jössas na / was mocht a Nockerter im Hawelka?.
Auch die Düsseldorfer Band Kraftwerk bezieht sich in ihrem Song Trans Europa Express auf das Hawelka,
ohne jedoch den Namen konkret zu nennen (In Wien sitzen wir im Nachtcafé).
Im Song Hawelka der niederländischen Band Nits wird das Café ebenfalls erwähnt.
In Anlehnung an das Café wählte die Stuttgarter Band Hawelka ihren Namen.
Der 2002 gedrehte Dokumentarfilm Königin Josefine – Die Hawelkas und ihr Café porträtierte das Ehepaar und die Geschichte seines Cafés.
Im Herbst 2009 erschien das Buch Darf man als Nackerta ins Hawelka? – Knigge für Fortgeschrittene von Helmut A. Gansterer.
Weblink: www.hawelka.at
Quelle: Dieser Text basiert auf dem Artikel Wikipedia aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 4.0 (Text erweitert). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Bilder: Priwo, gemeinfrei und Sniper Zeta unter der Lizenz CC BY-SA 4.0.
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