01. Bezirk - Gedenkzeichen 12. Februar 1934
Das "Mahnmal 12. Februar 1934" befindet sich im
Rathauspark (Richtung
Ringstraße)
im 1. Wiener Gemeindebezirk
Innere Stadt.
Das "Gedenkzeichen 12. Februar 1934" wurde am 26. April 2017 von der Stadt Wien zusammen mit der "Internationalen Tagung der HistorikerInnen der Arbeiter- und anderer sozialer Bewegungen" (ITH) errichtet.
Es erinnert an die Februarkämpfe in Wien und anderen Städten sowie den Widerstand gegen das austrofaschistische Regime in den Jahren danach.
Die Initiative für das Mahnmal ging vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) sowie dem Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen,
Opfer des Faschismus und aktiver AntifaschistInnen aus.
Die Inschrift lautet:
"12. Februar 1934
Als Erste in Europa traten in Österreich Arbeiterinnen
und Arbeiter am 12. Februar 1934 mutig dem
Faschismus entgegen. Sie kämpften für
Freiheit, Demokratie und
Republik.
Am 4. März 1933 schaltete die Regierung Dollfuß
das Parlament aus und regierte auf der Grundlage eines
Gesetzes aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. Das bedeutete:
Einschränkung der Presse- und Versammlungsfreiheit, Streikverbot,
die Wiedereinführung der Todesstrafe und anderes.
Von 12. bis 15. Februar 1934 standen zwischen 10.000 und
20.000 Arbeiter einer Übermacht von annähernd 60.000
Mann aus Gendarmerie und Polizei, Bundesheer und
Heimwehren gegenüber. Die Kämpfe beschränkten sich
im Wesentlichen auf die Arbeiterbezirke Wiens sowie die
oberösterreichischen und steirischen Industriezentren.
Nachdem ein landesweiter Generalstreik ausgeblieben war
und Artillerie sowie Minenwerfer gegen Gemeindebauten
eingesetzt worden waren, brach der Aufstand zusammen.
Im Zuge der Kämpfe kamen insgesamt mehr als 350
Menschen ums Leben. Neun Kämpfer des Republikanischen
Schutzbunds wurden standrechtlich hingerichtet.
Am 1. Mai 1934 proklamierte die Regierung eine neue autoritäre
Verfassung ohne parlamentarische Demokratie, pluralistische
Parteien und freie Gewerkschaften.
Wo Unrecht zu Recht wird,
wird Widerstand zur Pflicht -
Niemals vergessen!"
Quelle: Text: www.nikles.net, Bilder: www.nikles.net