01. Bezirk - Josef-Weinheber-Denkmal
Das Josef-Weinheber-Denkmal befindet sich am Schillerplatz im 1. Wiener Gemeindebezirk
Innere Stadt.
Die Bronzebüste von Bildhauer Josef Bock (* 11. Februar 1883 Wien, † 15. Mai 1966, Wien 15, Huglgasse 1-3) stammt aus dem Jahr 1940,
der Granitsockel von Bildhauer Heribert Rath (* 10. Juli 1924 Imbach bei Krems, † 16. April 2007 Wien) aus dem Jahr 1975.
Das von der Josef Weinheber-Gesellschaft errichtete Denkmal wurde am 21. Mai 1975 enthüllt.
Auf einem von der Gemeinde Wien errichteten Informationstafel wird die Person Weinhebers und die Geschichte des Denkmals in englischer und deutscher Sprache aufgearbeitet.
Der Text lautet:
"WEINHEBER-Denkmal
Bronze-Abguss nach einer Büste von Josef Bock (1940)
Sockel aus Granit
1975 durch die private Weinheber-Gesellschaft errichtet und in die Obhut der Stadt Wien übernommen. Mehrfach durch Unbekannte beschädigt,
infolgedessen in den 1990er Jahren umgestaltet: neuer Sockel und Befestigung durch ein nicht sichtbares Betonfundament.
2013 unbewilligte künstlerische Intervention durch Freilegung dieses Fundaments als Hinweis auf den Konflikt um das Denkmal;
auf behördliche Anweisung Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes. Nach jahrelangen Diskussionen 2019 permanente Umgestaltung.
Josef Weinheber (1892-1945), Romancier und Lyriker. Wie viele seiner Zeitgenossen machten auch Weinheber sein antimodernes Genius-Ideal,
seine übersteigerte Männlichkeit, sein Antisemitismus und die mythische Verklärung der deutschen Sprache empfänglich für völkischen Nationalismus.
Er trat der NSDAP erstmalig 1931 bei und betätigte sich aktiv in ihren Kulturorganisationen.
Innerhalb weniger Jahre stieg Weinheber zu einem der wichtigsten Schriftsteller Nazi-Deutschlands auf.
Seinen Ruhm verdankte er maßgeblich seiner Bereitschaft, sich in den Dienst des NS-Regimes zu stellen,
u. a. durch das öffentliche Hetzen gegen politisch unliebsame Schriftstellerkollegen und das Verfassen von Propagandagedichten.
Im April 1945 nahm er sich das Leben. Sein literarisches Andenken wurden in den darauffolgenden Jahren vor allem von befreundeten Schriftstellern gepflegt,
die wie er dem Nationalsozialismus nahe gestanden hatten.
Konzept der Umgestaltung: Plattform Geschichtspolitik"
Die Bilder zeigen das in Österreich unter der Nummer 66305 (BDA: 56744) denkmalgeschützte Objekt, sowie das im digitalen Kulturgüterverzeichnis der Gemeinde Wien unter der Nummer 61079 aufgeführte Objekt.
Quelle: Text: www.nikles.net, Bilder: www.nikles.net..