Die Bundeshauptstadt
Das Küssdenpfennig-Haus war ein Altwiener Wahrzeichen im
1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt.
Das Haus erhob sich in der Adlergasse 4 (heute:
Franz-Josefs-Kai 21) nahe der Rotenturmstraße und war durch
seine „turmgekönte Eckrondelle“ charakteristisch.
Volkstümlicher Tradition nach erhielt es seinen Namen nach
einer bekannten Wiener Sage, in deren Zentrum der Arzt und
Alchimist Paracelsus steht. Eine Inschrift im Hof des Hauses
fasste die Sage wie folgt zusammen:
Der theure Theophrast, ein Alchimist vor allen
Kam einst in dieses Haus und kunte nicht bezahlen
Die Zeit die er genoß. Er trauet seiner Kunst
Mit welcher er gewann viel großer Herren Gunst.
Ein sicheres Gepräg von schlechtem Werth er nahme
Tingierte es zu Gold; der Wirth von ihm bekame
Dieß glänzende Metall. Er sagt:„Nimm dieses hin
Ich zahl ein Mehreres als ich dir schuldig bin“.
Der Wirth, ganz außer sich, bewundert solche Sache
„Den Pfennig küsse ich“; zu Theophrast er sprache
Von dieser Wunder-G’schicht in aller Welt bekannt
den Nahmen führt dies Haus, zum „Küßenpfennig“ g’nannt.
Der Historiker Kisch vermerkt allerdings, dass die
Herleitung des Hausnamens von diesem sagenhaften Vorfall
nicht zutrifft. Schon im 15. Jahrhundert sei das Haus
aufgrund des Besitzernamens Hans Küßenpfennig so genannt
worden.
1741 wurde das Haus gründlich umgebaut, im ausgehenden 19.
Jahrhundert fiel es der Modernisierung der Innenstadt zum
Opfer. 1878 wurde an seiner Stelle nach Entwürfen von
Ferdinand Fellner d. J. ein Bankgebäude für die
Anglo-Österreichische Bank errichtet.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: gemeinfrei
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