Das Palais Eskeles ist ein Palais in der Dorotheergasse 11 im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt, in dem sich das Jüdische Museum Wien befindet.
Geschichte: 1414 wurde von den
Augustiner-Chorherren in dieser Gegend das „Dorotheerstift“
errichtet und durch den Ankauf benachbarter Objekte so
erweitert, dass die Klosteranlage im frühen 16. Jahrhundert
bereits die Front des heutigen Hauses Nr. 11 miteinschloss.
Wegen der steigenden Erhaltungskosten vermietete und
verkaufte das Stift bald einen Teil des Komplexes, zu dem
auch der Bereich des Hauses Nr. 11 gehörte.
1782 wurde das Stift durch Joseph II. unter die Verwaltung
des Stifts Klosterneuburg gestellt und 1786 aufgehoben. Der
Klosterneuburger Konvent vermietete daraufhin die entweihte
Kirche und weitere Gebäude an ein Pfandhaus. Die Kirche
diente als Auktionshalle des später nach dieser Kirche
benannten Dorotheums.
1804 war das Gebäude Dorotheergasse 11 im Besitz von August
von Holzmeister, der es ein Jahr später an Anna Maria von
Dietrichstein verkaufte, welche es zwischen 1805 und 1807
öfter, unter anderem an Wolfgang Amadeus Mozarts Witwe
Constanze Mozart und ihre Söhne Franz Xaver Wolfgang und
Carl vermietete.
1812 gehörte das Haus Paul III. Anton Fürst Esterházy, der
es ein Jahr später an Alois Fürst Kaunitz-Rietberg, Sohn des
Staatskanzlers Graf Wenzel Anton von Kaunitz-Rietberg,
verkaufte. 1823 trat Kaunitz das Gebäude auf dem
Exekutionsweg an einen seiner Gläubiger, das 1773 von
Bernhard Freiherr von Eskeles gegründete Bankhaus Arnstein
und Eskeles, ab. In einem zeitgenössischen Dokument wird es
als fürstlich Kaunitzsches - jetzt Arnsteinisches Haus
bezeichnet.
1827 wurde das Gebäude an den ungarischen Grafen Alexander
Náko de Szent Miklos verkauft, der es nach einigen Umbauten
ab 1830 mit seiner Familie und Dienstboten bewohnte, wodurch
es als Palais Náko bekannt wurde. Nachdem es für fast 70
Jahre im Besitz der Familie geblieben war, verkaufte Koloman
Graf Náko de Szent Miklos das Haus an die Baumeister Ignaz
Fleischer und Salomon Stein.
1895 wurde das Palais von Hugo Hermann Werner Ottomar
Miethke mit der gesamten Einrichtung als Standort für die
Galerie Miethke erworben. Miethke ließ das klassizistische
Gebäude durch die Wiener Stadtbaumeister „Kupka &
Orglmeister“ komplett umgestalten. Das Portal wurde mit
einem Glas-Eisen-Vordach versehen und das Vestibül
rokokohaft umgestaltet. Der Fußboden wurde um vier Stufen
niedergelegt, um den Eingangsbereich höher erscheinen zu
lassen. Der Boden wurde mit weißem Marmor ausgelegt und die
Wände mit gelblich und violett gefleckten Platten
verkleidet. Wandpfeiler und Balustraden waren aus
dunkelrotem Untersberger Marmor. Ein Marmorportal betonte
den Eingang in den ehemaligen Innenhof, der durch den Einbau
einer Glasdecke zum Ausstellungssaal umgestaltet worden war.
Unter der späteren Leitung des Malers Carl Moll entwickelte
sich die Galerie zu einem Zentrum der modernen Kunst.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde das Palais Eskeles als
„Haus der jungen Künstlerschaft“ verwendet und kam 1936 in
den Besitz des Dorotheums.
Im Juli 1993 bezog das Jüdische Museum Wien, nachdem es
vorher als Provisorium in den Räumen der Israelitischen
Kultusgemeinde in der Seitenstettengasse 4 untergebracht
gewesen war, das Palais. Das Museum wurde am 18. November
1993 eröffnet.
Trivia: Im Palais befindet sich das Deckengemälde eines anderen Esterházyschen Palais (aus Mariahilf), das ursprünglich den Namen Palais Kaunitz trug, später (bis zur Demolierung 1970) dann aber als Marianisches Gymnasium fungierte.
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