Das Palais Rottal ist ein Palais im 1. Wiener Gemeindebezirk. Es befindet sich an der Kreuzung Singerstraße / Grünangergasse. Das Palais beherbergt heute die Volksanwaltschaft und die Finanzprokuratur.
Das ursprüngliche Palais Rottal: Das ursprüngliche Palais Rottal wurde vermutlich zwischen 1667 und 1683 durch Umbau des Vorgängerbaus errichtet. Obwohl der Name des Architekten nicht bekannt ist, wird das Gebäude Giovanni Pietro Tencalla zugeschrieben, welcher in diesem Zeitraum für die Familie Rottal als Architekt tätig war. Von diesem Gebäude sind lediglich die beiden Portale und das Vestibül erhalten.
Das Billiotte'sche Stiftungshaus: Franz Billiotte
war gebürtiger Franzose und Leibarzt von Kaiser Leopold I.
Er wurde 1665 im Auftrag der niederösterreichischen Stände
nach Wien berufen um einen botanischen Garten für
wissenschaftliche Zwecke einzurichten. Billiotte setzt sich
sehr für die Armen ein und stiftete dazu auch das oben
genannte Gebäude. In diesem Haus erhielten die Armen Wohnung
und Verpflegung, außerdem hielt Billiotte darin auch
unentgeltlich Ordination ab. Nach Billiottes Tot ging das
Gebäude in eine Stiftung über, die das fortbestehen des
Gebäudes für die Armen garantieren sollte.
Das Haus wurde vermutlich vor 1733 vom Vorarlberger
Architekten Anton Ospel umgestaltet/renoviert. Es handelte
sich dabei um einen schlichten vierstöckigen Bau mit üppig
gestaltetem Portal.
1741 fiel die Stiftung dem Dreifaltigkeitsspital und 1745
gemeinsam mit diesem dem vereinigten Spanischen Spital zu.
Um etwa diese Zeit ging sowohl das Stiftungshaus wie auch
das Palais Rottal in den Besitz der Wiener Stadtbank (Wiener
Stadt-Banco) über.
Umbau und Zusammenfassung der Gebäude: Nach dem
Erwerb durch die Stadtbank kommt es im Jahre 1752 zu einem
großen Umbau des ursprünglichen Palais. Ausführender
Architekt war Franz Anton Pilgram, ein Schüler von Johann
Lucas von Hildebrandt. Das Palais wurde um ein Stockwerk
erhöht, außerdem kam es zur Schaffung eines großen zentralen
Innenhofs. Ein Meisterstück der Wiener Barockbaukunst ist
die Prunktreppe, die sehr langen Stiegenstaffel aus dem
harten Kaiserstein wurden aus Kaisersteinbruch von den
Meistern Elias Hügel und Johann Baptist Regondi geliefert.
Die Fassade wurde ebenfalls opulent umgestaltet, und ist
größtenteils in dieser Form noch heute erhalten.
Einige Jahre nach dem Umbau des Palais wurde dieses mit dem
Stiftungshaus zu einem einheitlichen Bau zusammengefasst.
Hierzu wurde unter anderem die Fassade des Stiftungshauses
dem des Palais angeglichen, außerdem wurde ein nördlich des
Stiftungshaus gelegenes Gebäude in den Gebäudekomplex
integriert.
Weitere bauliche Veränderungen: Ab 1842 wurde bei
neuerlichen Umbauarbeiten das Gebäude um ein Stockwerk
erhöht. Außerdem wurde am neuen Stockwerk eine Attika
angebracht. Auf dieser wurden Figuren angebracht, die zuvor
am Winterpalais des Prinzen Eugen in der Himmelpfortgasse
verwendet wurden.
Ab 1849 beherbergt das Palais das neu gegründete, von Leo
von Thun-Hohenstein geführte k.k. Ministerium für Cultus und
Unterricht, bevor es in späteren Jahrzehnten des 19.
Jahrhunderts als Sitz der Finanzverwaltung diente.
1903/04 erfolgte der letzte größere Umbau. Hierzu wurden in
der Kumpfgasse zwei Häuser abgerissen um den Zubau des
Hintertrakts zum Palais zu ermöglichen. Zusätzlich zur
Finanzverwaltung diente das Gebäude auch ihr nahe stehenden
Stellen, wie z.B. der Staatsschuldenkassa bis zum Ende des
2. Weltkriegs als Amtsgebäude.
Nach dem 2. Weltkrieg nutzte das Zentralbesoldungsamt das
Gebäude.
Nach mehrjähriger Renovierung wird das Gebäude seit März
1981 teilweise von der Finanzprokuratur und der restliche
Teil seit 1983 von der Volksanwaltschaft genutzt.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: www.nikles.net, Ricardalovesmonuments unter der Lizenz CC BY-SA 3.0, Viennpixelart unter der Lizenz CC BY-SA 3.0.
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Günter Nikles
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