Das Gebäude der Österreichischen Postsparkasse ist die
aktuelle Zentrale der BAWAG P.S.K. (entstanden aus der
Fusion von BAWAG und Österreichische Postsparkasse im Jahr
2005) und ist eines der berühmtesten (und
meistfotografierten) Jugendstilgebäude Wiens. Zwischen 1904
und 1906 als k.k. Postsparcassen-Amt nach Plänen von Otto
Wagner in der damals ganz neuen Stahlbetonbauweise erbaut,
wurde es am 17. Dezember 1906 eröffnet. Es befindet sich am
Georg-Coch-Platz 2. Ein zweiter Teil, der Kassenraum für den
Effektenverkehr, wurde 1910-12 angebaut.
Im Zuge der Verbauung der Ringstraße wurde das Gebäude als
Zentrum des Stubenviertels geplant, das vorher Standort der
Franz-Joseph-Kaserne und des Franz-Joseph-Tores war.
Die gesamte Fassade ist mit quadratischen Marmortäfelchen
und Aluminiumapplikationen belegt. Dies gilt als besonders
geglückte Synthese aus Funktionalität und Ästhetik: die
Niete, mit denen die Marmorverkleidung scheinbar an der Wand
befestigt ist, sind ausschließlich Ornament und gliedern die
Fassade. Da die ca. 10 cm dicken Granitplatten vom Putz
gehalten werden, kommt den Nieten keine tragende Funktion
zu. Wagner, der den vom österreichischen Chemiker Bayer für
die industrielle Fertigung perfektionierten Werkstoff
Aluminium sehr schätzte, benutzte das Material nicht nur für
die Nieten, sondern auch für andere Schmuckelemente außen
und innen am Gebäude, etwa für die Portikussäulen oder die
Gebläse der Zentralheizung.
Die Innenraumaufteilung nach Fensterachsen mit
nichttragenden Zwischenwänden ist heute noch Standard in
Bürogebäuden.
Seit 1904 wurde das Gebäude immer in Stand gehalten und
blieb von Bombentreffern verschont. Zwischen 1970 und 1985
erfolgte eine Generalsanierung, dem sich der Bau einer
Tiefgarage anschloss.
Im quadratischen Hof in der Mitte vorne ist das Glasdach des
darunter liegenden Kassensaals zu erkennen. Die halbrunden
Strukturen lassen die Außenmauern der Stiegenhäuser erahnen.
Der Fußboden im Kassensaal besteht aus Glaskacheln, die
Licht in die darunterliegenden Räume leiten (Postfach und
Postsortierräume). Es ist tatsächlich taghell darunter.
Im Vestibül befindet sich eine Büste Franz Josephs I. von
Richard Luksch, die 4,3 m hohen, erstmals aus Aluminiumguss
gefertigten Eckfiguren auf der Attika stammen von Othmar
Schimkowitz. Die Glasfenster sind zum Teil ein Werk von
Leopold Forstner.
Das für den Gründer der Postsparkasse, Georg Coch, auf dem
Platz vor der Postsparkasse errichtete Georg-Coch-Denkmal wurde nach
Fertigstellung der Tiefgarage nicht mehr in der Mitte des
Georg-Coch-Platzes aufgestellt, sondern in der Baulinie der
Stubenringverbauung.
Das Gebäude der P.S.K. ist auf der Rückseite der
500-Schilling Banknote von 1985 zu sehen.
Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: Thomas Ledl unter der Lizenz CC BY-SA 4.0, Gryffindor unter der Lizenz CC BY-SA 2.5, Harlekess unter der Lizenz CC BY-SA 4.0.
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