01. Bezirk - Hofburg, Zuckerbäckerstiege
Die Zuckerbäckerstiege befindet sich in der
Hofburg
im 1. Wiener Gemeindebezirk
Innere Stadt.
Vor der Zuckerbäckerstiege werden auch noch heute alle ausländischen Diplomaten (nach ihrer
Vorstellung beim Bundespräsidenten) von der Bundesheergarde verabschiedet.
Illustrirtes Wiener Extrablatt vom 29.5.1872, Seite 2:
Zum Todesfalle in der Wiener Hofburg.
Das Sterbezimmer der Erzherzogin.
Das Gemach, in welchem das erschütternde Familiendrama
gestern Morgens seinen Abschluß fand, in
welchem die Mutter unseres Kaisers mit dem Tode rang
und verschied, befindet sich unmittelbar ober der Hofburgwache
und zwar im zweiten Stockwerke oberhalb des Einganges
zu der sogenannten
„Zuckerbäckerstiege". Das
Krankenlager selbst ist ein großes Säulenbett mit schweren
Seidenvorhängen von dunkelblauer Farbe; über demselben
hängt ein großes, die kaiserliche Familie darstellendes Gemälde,
rechts davon ein lebensgroßes Porträt des Kaisers
Franz Josef, links ein eben solches, des Kaisers
Maximilian von Mexiko. Neben dem Bette steht ein
Lehnstuhl, in welchem der greise Gatte der Verewigten den
größten Theil der letzten Tage zubrachte, die Hand der
Gattin meist in der seinen haltend. Außerdem befindet sich
in dem Gemache noch ein Ruhebett, welches für die
Pflegerin, die barmherzige Schwester, bestimmt war,
ein Kanapé und ein Tischchen.
Die Presse vom 5.4.1890, Seite 11:
Wien, 4. April [1890].
Heute Nachmittags herrschte in den
Straßen der Residenz, namentlich in denjenigen, die zu den
Kirchen führen, ein ungemein reges Leben. In Schaaren
strömten die Andächtigen zum heiligen Grabe. Ein riesiger
Andrang herrschte namentlich im
Stephansdome und in der
Josefscapelle in der
Hofburg. Eine musterhafte Ordnung
herrschte beim Einlaß des Publikums zum heiligen Grabe in
der
Hofburg. Der Einlaß fand von der
Botschafterstiege aus
statt. Leibgarden hielten am heiligen Grabe die Ehrenwache.
Leibgarde-Infanteristen sorgten für die Aufrechthaltung der
Ordnung in den Corridoren und beim Ein- und Ausgange.
Der Ausgang des Publikums erfolgte über die sogenannte
Zuckerbäckerstiege auf den Franzensplatz. Sehr besucht war
auch die
Votivkirche.
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Quelle: Text: www.nikles.net, Bilder: www.nikles.net, Illustrirtes Wiener Extrablatt vom 29.5.1872, Seite 2, Die Presse vom 5.4.1890, Seite 11.