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Die Bundeshauptstadt

2. Bezirk - Mexikoplatz

Der Mexikoplatz ist ein Platz im 2. Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt.

Der Mexikoplatz befindet sich am rechten Ufer der Donau, entlang des Handelskais. Er wird vom Beginn der Richtung Donaustadt führenden Reichsbrücke in zwei Hälften geteilt. Am nordwestlichen Teil des Mexikoplatzes befindet sich der so genannte Rosenpark.

Der südöstliche Teil wird von der Franz-von-Assisi-Kirche im rheinisch-romanischen Stil bestimmt. Diese wurde zur Feier des Goldenen Thronjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. 1898 geweiht. Da im selben Jahr die Gemahlin des Kaisers, Elisabeth, ermordet wurde, wurde im linken Seitenschiff der Kirche die Elisabeth-Kapelle errichtet. Aus diesem Grund ist die Kirche auch als Gedächtniskirche bekannt. Sie ist von einem Park umrahmt, der Mexikopark oder Kirchenpark genannt wird.

Der Mexikoplatz erhielt seinen Namen erst am 27. Juni 1956 auf Beschluss des Gemeinderatsausschusses für Kultur vom 20. Juni 1956. Ursprünglich hatte der Ort an der Donau den Namen Schwimmschulmais. Die nahe Uferkante des Donaustroms war erst 1868-1875 durch die große Donauregulierung entstanden. Hier wurden in der Folge vor allem bis 1910 Fabriken, Lagerhäuser, Schiffsstationen und andere Zweckbauten, gemischt mit einfachen Wohnbauten (Zinskasernen, nach 1918 auch Gemeindebauten) errichtet, etwas weiter landeinwärts große Kasernen. (Der Stadtteil wurde damals Donaustadt genannt.) Im Jahre 1884 wurde er, im Zuge der Schaffung des heutigen Platzes, in Erzherzog-Karl-Platz umbenannt. Nach dem Ersten Weltkrieg erfolgte die Umtaufung im Jahre 1919 in Volkswehrplatz. Dies wurde erst wieder in der Zeit des austrofaschistischen Ständestaats im Jahre 1934 rückgängig gemacht. Während des Zweiten Weltkrieges behielt der Erzherzog-Karl-Platz seinen Namen.

Manche Wiener glauben, dass der Name Mexikoplatz darauf zurückgeht, dass der Bruder Kaiser Franz Josephs, Ferdinand Maximilian, einst Kaiser von Mexiko war. Der Mexikoplatz soll jedoch daran erinnern, dass im Jahre 1938 nur Mexiko vor dem Völkerbund gegen den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich protestierte. Seit dem Jahre 1985 findet sich auf dem Platz auch ein Gedenkstein, der darauf hinweist. Auf ihm steht zu lesen:

Mexiko war im März 1938 das einzige Land, das vor dem Völkerbund offiziellen Protest gegen den gewaltsamen Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich einlegte. Zum Gedenken an diesen Akt hat die Stadt Wien diesem Platz den Namen Mexiko-Platz verliehen.

Der Gedenkstein wurde vom Wiener Bürgermeister Helmut Zilk und dem mexikanischen Botschafter enthüllt.

Von 10. April 2008 bis 14. April 2009 war am Mexikoplatz das von Marko Lulic geschaffene Mahnmal gegen den Mythos des ersten Opfers zu sehen. Die 3,20 Meter hohe Eisenstahlskulptur stellte die Zahl 99,73 dar und sollte auf den Widerspruch zwischen dem Anschluss Österreichs und der mittels Abstimmung am 10. April 1938 nachträglich eingeholten Zustimmung der Bevölkerung (99,73 % stimmten mit Ja) hinweisen.

Da sich in der Nähe des Mexikoplatzes eine Schiffsanlegestelle an der Donau befindet, war die Gegend um den Mexikoplatz immer wieder beliebt für Schwarzmarktgeschäfte. Heute ist der Mexikoplatz sprichwörtlicher Treffpunkt und Handelsplatz von Zuwanderern und Matrosen und von der sechsspurigen Auffahrt zur neuen Reichsbrücke dominiert. Zwischen der Hinterfront der Kirche und der Donau verlaufen der Handelskai und die Donauuferbahn (in diesem Abschnitt nur Güterverkehr). Die zunehmende Frequenz von Kreuzfahrtschiffen auf der Donau macht den Mexikoplatz in den letzten Jahren für viele Schiffspassagiere zum Tor nach Wien.

An das öffentliche Verkehrsnetz ist der Platz vor allem durch die U-Bahn-Station Vorgartenstraße der U1 angeschlossen.

Quelle: Text: Wikipedia, Bilder: © Bwag/Wikimedia, Peter Gugerell, gemeinfrei, Priwo, gemeinfrei und Ewald Judt unter der Lizenz CC BY-SA 4.0.



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