Der Wachauerhof wurde in den Jahren 1923/24 nach Plänen
von Hugo Mayer errichtet und umfasst 181 Wohnungen. Der
Wachauerhof ist ein durch und durch "romantischer" Bau,
schlicht und trotzdem monumental; besonderer Wert wurde auf
die baukünstlerische Ausgestaltung gelegt.
Am niedrigen Torhaus in der Jungstraße findet sich eine
farbige Keramik mit dem Hofnamen und zwei
weintraubentragenden Männern – ein typisches Motiv aus der
Wachau. Links und rechts dieses Torbaus sind zwei große
Sgraffitomalereien von Josef Riedl (Sonnenuhr mit
Tierkreiszeichen; Weinlese) zu sehen. Fenster- und Türrahmen
des Gebäudes sind, ebenso wie die ländlich wirkenden
Vordächer, durchgängig grün gehalten. Auch die lange Front
zur Engerthstraße wirkt mit ihren "putzigen" Erkern sehr
heimelig.
Etwas anders präsentiert sich die Fassade in der
Vorgartenstraße mit zwei großen Spitzgiebeln, flachen
Erkergruppen, kleinen Dreieckserkern mit Säulchen im 4.
Stock und zwei Knabenreliefs im 1. Stock. Der tiefe Eingang
wird von Geschäften flankiert. Neben einem Kindergarten und
einem Bad wurden im Wachauerhof auch zwei Werkstätten
eingerichtet.
Literatur: Hans und Rudolf Hautmann, Die
Gemeindebauten des Roten Wien 1919–1934, 1980; Helmut
Weihsmann, Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur
und Kommunalpolitik 1919–1934, 1985/2002.
Quelle: Bilder: Peter Gugerell, gemeinfrei.
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